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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit
Autoren: David Weber
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aufbrechen?«, setzte Nancy nach.
    »Auch das weiß ich nicht. Ich weiß bloß, dass Ganny uns so schnell wie möglich loswerden will. Na ja, soweit Platz zur Verfügung steht und je nachdem, wann wir an der Reihe sind.«
    Das war Teil der Abmachung gewesen. Jedes Mitglied des Clans, das noch jung genug dafür war, sollte nach Beowulf geschafft werden, damit man die Prolong-Behandlung einleiten konnte. Die Reihenfolge ihrer Abreise hing dabei vom jeweiligen Alter ab. Leute wie Sarah Armstrong und Michael Alsobrook, die schon kurz vor der Altersgrenze standen, würden natürlich als erste losgeschickt. Brice, Ed und James standen nicht gerade oben auf der Liste, aber Brice vermutete doch, sie würden schon bald aufbrechen.
    Und das Beste von allem: Nancy würde mitkommen! Für ihre Mutter Steph war es zu spät, sich noch einer Prolong-Behandlung zu unterziehen, aber für Nancy galt das nicht.
    Zilwicki hatte Wort gehalten. Eigentlich hatte er sogar noch mehr getan. Die Kosten für eine vollständige Prolong-Behandlung von Stephs Tochter würden mindestens ebenso hoch ausfallen wie die Kosten, die es verursachen würde, Steph Turner ein neues Restaurant zu organisieren. Doch Anton hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt. »Falls man sich auf Beowulf irgendwie anstellt, übernehme ich die Kosten eben.«
    Doch irgendetwas, das Cachat gesagt hatte, ließ Brice vermuten, auf Beowulf werde man Nancys Behandlung als Teil der allgemeinen Abmachung mit Ganny ansehen. Als Brice einmal Victor gegenüber erwähnt hatte, dass ihm das Ganze ein wenig Sorgen bereitete, hatte der Havenit plötzlich sehr eisig gelächelt.
    »Ich würde mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, Brice. Das wird zwar noch ein bisschen dauern - es gibt da noch ein paar andere Leute, mit denen wir erst noch reden müssen, und das aus mehrerlei Gründen -, aber wenn ich mich nicht allzu sehr täusche, dann wirst du schon bald erleben, was es heißt, sich den Zorn von Beowulf zuzuziehen. Die werden sich nicht wegen der Kosten für eine weitere Prolong-Behandlung anstellen, wenn sie gleichzeitig ein Vermögen für die Waffen ausgeben, die sie brauchen, um Grendel endgültig zu erledigen. Und genau das werden sie tun, sobald sie erst einmal begriffen haben, dass das Ungeheuer tatsächlich eine Mutter hat.«
    Dieser letzte Satz ergab für Brice zwar überhaupt keinen Sinn, aber es war trotzdem unverkennbar, was gemeint sein musste.
    Erneut betrachtete Nancy Ameta. »Das ist so wunderschön.«
    Der Moment war gekommen. Brice war sich ganz sicher. Monate der Planung - er hatte heimlich vor dem Spiegel geübt - gestatteten es ihm, vorsichtig den Arm um Nancys Hüfte zu legen ... und dabei stellte er sich kaum ungeschickter an als ein Walrossjunges, das seine ersten Watschelschritte auf dem Eis unternahm.
    Brice hielt den Atem an und wartete auf die Explosion.
    Doch Nancy schwieg. Sie genoss nur weiter den herrlichen Anblick von Ameta und lächelte. Und ungefähr eine Minute später lehnte sie sanft den Kopf gegen Brice' Schulter.
    Brice war entzückt. Das war ganz gewiss, ohne jeden Zweifel, die größte Leistung seines bisherigen Lebens.
    »Ich gehe nach Torch, Andrew«, sagte Steph Turner. »So ist das nun mal.« Sie rückte ihren Sessel ein Stück weit vom Tisch in der Messe der Station ab und straffte die Schultern. Die Geste verriet unerschütterliche Sturheit. »Und hör endlich auf so zu tun, als würdest du nicht bloß herumraten. Ich wüsste wirklich nicht, wie man hier genug Gäste hinlocken sollte, damit sich so ein Restaurant auch rechnet.«
    Andrew hatte in ähnlich störrischer Gestik ebenfalls die Schultern gestrafft. Doch irgendwie wirkte es bei ihm nicht ganz so stur wie bei Steph.
    »Ich weiß nicht, ob ich auf Torch Arbeit finden werde«, jammerte er.
    »Machst du Witze? Du Dussel, es wird nicht lange dauern, bis die ganze verdammte Galaxis weiß, dass Andrew Artlett ein echter Hexenmeister der Ingenieurskunst ist - der beste zweitklassige Mechaniker aller Zeiten. Andrew Artlett ist der Künstler, der dafür gesorgt hat, dass die Hali Sowle ihre verzweifelte Mission auch durchstehen konnte. Dein Problem wird es wirklich nicht sein, Arbeit zu finden. Du wirst eher das Problem haben, dass du ständig irgendwelchen von Mesa gedungenen Attentätern ausweichen musst.«
    Sie verzog die Lippen zu diesem Lächeln, das Andrew jetzt, in diesem Moment, immer noch genauso anziehend fand wie damals, als er es zum ersten Mal gesehen hatte - weniger als einen
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