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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen
Autoren: Tina Sabalat
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auch in einer Feuersbrunst fortsetzen." Jackson hatte es also nicht komplett die Sprache verschlagen.
    "Und wie heißt du?"
    Das war wieder der Riese, und für seine Frage erntete er einen warnenden Blick des schönen Kreuzritters.
    Ich dachte kurz nach. "Sag ich nicht - bevor ich nicht weiß, was hier wirklich los ist."
    Das schien Magnus zu erstaunen, er zog die Augenbrauen hoch.
    "Aber das hab ich dir doch eben schon gesagt!"
    Jackson hob die Hand, warf seinem Kollegen einen weiteren Blick zu - eine Art grünen Blitz, scharf und kalt. "Magnus, es ist gut. Wir dürften gar nicht mit ihr sprechen, also halte dich wenigstens ein bisschen zurück."
    Ich wollte etwas einwerfen, doch Magnus nestelte an seinem Ohrhörer und stand dann abrupt auf.
    "Sie sind da", sagte er.
    Ich nahm aus dem Augenwinkel eine neue Bewegung auf den Monitoren wahr: Drei Gestalten, raschen Schrittes auf dem Weg in die Krypta, kurz darauf hörte ich sie auch schon den steinernen Gang herunter kommen. Die Angst kitzelte mich erneut im Magen, und mein vom warmen Kaffee benebelter Fluchtinstinkt wurde wieder wach - hoffentlich nicht zu spät.
    Magnus Die Schritte von Andreas, Ciaran und Jo hallten überlaut in dem Korridor und ich konnte verstehen, dass Blondie sich ein bisschen aufrechter hinsetzte: Ihre Anspannung war deutlich zu spüren - verständlich, kamen da doch schnelle Schritte von Menschen auf sie zu, die sie nicht kannte und die wer weiß was von ihr wollten.
    Jack und ich waren aufgestanden, als wir Jos Stimme über die Headsets gehört hatten, was mir aber sofort leidtat, als ich die vorwurfsvollen Augen von Blondie sah - es hatte was von im Stich lassen, als wir unsere Tassen rasch vom Tisch nahmen und uns an der Wand aufstellten: Als wollten wir möglichst viel Abstand zwischen sie und uns bringen. Sorry, hätte ich ihr gern gesagt, aber das sieht nicht nur so aus, das soll, muss sogar so sein - nimm es als Würdigung, als Zeichen deiner neuen Wichtigkeit.
    Die Schritte kamen nicht aus der Kirche, sondern aus Richtung der Kammer - natürlich hatten sich Andreas und Ciaran zuerst mit eigenen Augen versichert, dass der Stein tatsächlich leer war, dass sich nicht einer von uns einen blöden Scherz erlaubt hatte.
    Andreas ging voran, Ciaran und Jo folgten ihm. Jo warf Blondie einen kurzen Blick zu und verzog den Mund, während er zu mir und Jack herüber kam - was sie garantiert gesehen hatte, denn ihre Augen glitten schnell und prüfend über die Eintretenden. Du Idiot, dachte ich böse, das war nun wirklich unpassend. Andreas und Ciaran hatten sich besser im Griff: Andreas' Miene war beherrscht und neutral, aus Ciarans Augen strahlte die gewohnte Neugierde.
    Die beiden blieben ein paar Schritte vor dem Tisch stehen, hinter dem Blondie immer noch saß. Sie hatte ihre Tasse abgestellt, die Arme vor der Brust verschränkt, sah Andreas und Ciaran kühl aus ihren großen, stahlgrauen Augen an - das gegenseitige Mustern dauerte sicher nur eine halbe Minute, gefühlt jedoch ein halbes Jahr.
    Schließlich trat Andreas an den Tisch und schlug den schwarzen Stoff vom Schwert zurück. Wie eben schon Jack und ich beugten sich jetzt er und Ciaran über die Waffe und betrachteten ausführlich die Klinge, die auch sie noch nie zuvor außerhalb des Steins gesehen hatten, dann richteten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Blondie. Es war Andreas, der als Erster sprach, begleitet von einer artigen und tiefen Verbeugung, Baujahr 12. Jahrhundert.
    "Ich bin höchst erfreut, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen. Mein Name ist Andreas, dies ist Ciaran. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie uns die Gelegenheit geben, mit Ihnen zu sprechen - und wenn es Ihnen Recht ist, würde ich Ihnen gern ein paar Fragen stellen."
    Blondie sah von Andreas zu Ciaran, dann rüber zu Jack und mir. Sie nickte schließlich verhalten, ihre schmalen Schultern zuckten dabei hoch und runter - was wahrscheinlich soviel hieß wie 'Frag ruhig, ich muss ja nicht antworten'.
    Andreas und Ciaran setzten sich auf die Stühle, die Jack und ich eben geräumt hatten, wir anderen blieben an der Wand stehen: Ja, bei uns gibt's eine klare Hierarchie, und ich werde auf ewig zu denen gehören, die vor anderen strammstehen müssen.
    "Würden Sie mir bitte sagen, wie Sie heißen?"
    Schlechter Einstieg, Andreas, dachte ich, und Blondie schüttelte dann auch prompt wortlos den Kopf.
    "Sie kommen aus Deutschland?" Das hatte er wahrscheinlich von Jo, der meine Durchsage an Jack mitgehört hatte.
    "Ja,
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