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Die Epidemie - Teil 2

Die Epidemie - Teil 2

Titel: Die Epidemie - Teil 2
Autoren: Alexander Fleming
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aber nun war er frei und genauso bedrohlich wie die anderen Ungeheuer, die ihr Unwesen in der Stadt trieben.
    Der Untote kam wieder zu sich und startete einen neuen Angriffsversuch. Aufgrund seiner langen Gefangenschaft war er wahrscheinlich sehr ausgehungert und kämpfte umso härter und wilder.
    Zeff, der immer noch empört und sichtlich in seiner Ehre gekränkt war, dass dieser Schwächling ihm fast zum Verhängnis wurde, nahm Anlauf und versetzte dem Mann einen weiteren Tritt. Diesmal wurde der Schädel zur Zielscheibe. Der getroffene Kopf flog nach hinten und schlug gegen die Garagenmauer. Entsetzt schrie der Infizierte mit einer lauten und kräftigeren Stimme seine Wut heraus.
    Doch nun gesellte sich zu dem Schrei Marias Stimme. Sie stand immer noch draußen und weigerte sich, dem schrecklichen Schauspiel beizuwohnen. Ich und Nikolai standen in der Tür und versperrten mit unseren Körpern die Sicht in die Garage. Der Schrei des Mannes konnte sie nicht aufgeschreckt haben, denn sie kannte die grässlichen Stimmen unserer Feinde mittlerweile allzu gut. Als ich mich fragte, was der Grund für ihre Aufregung sein konnte, kam mir eine ganz andere Frage in den Sinn. Alle Mitglieder unserer Gruppe waren an der Garage versammelt. Wer bewachte also den Durchgang zur Garagenzufahrt?
    Ich hatte einen schrecklichen Verdacht.
    „ Der Wachposten! Nikolai!“, sagte ich mit einer lauten Stimme.
    „ Du verdammter Narr“, fügte Zeff sofort hinzu. Auch wenn der junge Soldat mir in den letzten Tagen sehr blöd vorkam, schien er ebenso schnell wie ich die Zusammenhänge verstanden und daraus die richtige Schlussfolgerung gezogen zu haben.
    Ich schaute aus der Garage hinaus und erblickte Maria, die aufgeregt und mit weit aufgerissenen Augen zu uns rannte.
    „ Da sind welche und sie kommen. Sie haben uns entdeckt!“, rief sie erschrocken. Tatsächlich konnte ich mehrere Gestalten ausmachen, die von uns zwar mehrere Meter entfernt waren, aber nicht mehr lange brauchten, um uns zu erreichen. Maria hatte Recht. Sie hatten uns entdeckt. Die Nacht war noch nicht vollkommen angebrochen und die Dämmerung bot uns noch keinen Schutz.
    „ Wir müssen hier schleunigst verschwinden“, sagte ich zu den beiden Soldaten, um ihnen zu signalisieren, dass sie ihr grausames Spielchen nicht weiter in Länge ziehen konnten.
    „ Wie viele sind es?“, fragte Georgi, aber er behielt den Garageneinwohner jedoch weiterhin im Auge.
    „ Ich sehe vier von denen“, antwortete ich knapp und hoffte innerlich, dass die beiden sich beeilen würden, wenn sie die Anzahl hörten.
    „ Zeff, bring es zu Ende. Aber lautlos. Ich will nicht noch mehr von den Kreaturen anlocken“, sagte Georgi und wandte sich von unserem Gefangenen ab.
    „ Aber mit dem größten Vergnügen“, antwortete Zeff mit erregter Stimme. Seine Mordlust widerte mich an.
    Georgi hielt sein Messer weiterhin in der Hand und war bereit, sich mit den ankommenden Gegnern einen Nahkampf zu liefern. Zeff dagegen verwendete das Bajonett, um den Untoten auszuschalten. Er ließ es sich aber nicht nehmen, ihm weitere Tritte und Schläge zum Abschied zu verpassen. Schlussendlich presste er die Sohle seines Schuhs auf den Hals des Mannes und fixierte ihn somit auf dem Boden. Die Spitze des Bajonetts platzierte er genau zwischen den Augen seines Gegenübers und übte einen leichten, aber immer stärker werdenden Druck auf seine Waffe aus.
    Die scharfe Spitze durchdrang mit Leichtigkeit die blasse Kopfhaut und bohrte sich in die Schädeldecke, bis sie sie endlich mit einem Knacken durchbrach. Zeff stützte sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf seine Hand und verstärkte den Druck. Mit einer ruckartigen Bewegung jagte er das komplette Bajonett in den Schädel seines Opfers und beendete endgültig sein Dasein. Der Leichnam zuckte das letzte Mal und gab keinen Laut mehr von sich. Zeff nahm sein Fuß von der Kehle des Mannes und drückte ihn auf dessen Gesicht. Mit der Hand zog er an dem Bajonett und holte es aus dem Schädel des Toten. Mit einem breiten Grinsen und sichtlich befriedigt, säuberte er die Klinge an der Kleidung des Getöteten und befestigte das Bajonett wieder an dem Lauf seiner Waffe.
    „ Wie haben sie uns gefunden?“, fragte mich Maria immer noch ganz aufgebracht.
    „ Sie mussten uns nicht einmal suchen. Das Geschrei des Mannes in der Garage hat sie angelockt. Das hätten wir uns denken können. Wahrscheinlich waren sie in der Nähe, haben den Lärm gehört und sind ihm
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