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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung
Autoren: Robert Muchamore
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üblicherweise damit, dass man im Büro des Vorsitzenden landete, was James öfter durchgemacht hatte, als ihm lieb war. Bei
Mac, Zaras Vorgänger, konnte man sich auf strenge, aber verlässliche Strafen gefasst machen. Zara war zwar nachgiebiger, aber auch unberechenbarer, und das machte James nervös.
    Â»Wie war dein Uni-Ausflug?«, fragte Zara, als die Jungen vor ihrem Schreibtisch Platz genommen hatten.
    Â»Gut«, antwortete James und hoffte, dass sie nur deswegen hereingerufen worden waren, weil Bruce den Campus ohne Erlaubnis verlassen hatte.
    Â»Du hast gar nicht darum gebeten, den Campus verlassen zu dürfen«, sagte Zara auch prompt zu Bruce und wandte sich dann an James. »Und es ist nicht die Jahreszeit, in der die Universitäten Tag der offenen Tür haben, oder?«
    Â»Es war kein Tag der offenen Tür, wir sind einfach so hingefahren«, sagte James, während Bruce gleichzeitig hervorstieß: »Ich hatte bis zur letzten Minute keine Ahnung, was James vorhat. Ich habe versucht, meine Betreuerin zu sprechen, aber es war sehr früh am Morgen, und es war noch niemand wach.«
    Zara lächelte und nahm eine Akte vom Tisch. »Ich habe einen Anruf vom CHERUB-Sicherheitsdienst bekommen. Wie es scheint, ist euer Freund Kyle heute Nachmittag verhaftet worden.« Mit diesen Worten schlug sie die Akte auf und nahm ein paar Papiere heraus.
    Mist , dachte James. Um sich selbst machte er sich keine Sorgen, aber Bruce, Lauren und Kevin hatten ihre CHERUB-Karriere noch vor sich.

    Â»Das hier sind ein paar sehr interessante Berichte«, fuhr Zara fort. »Kurz vor Kyles Verhaftung gab es einen Kampf in einem Hotelrestaurant. Und ich habe mich gefragt, was ihr beide wohl von dieser Aussage einer Kellnerin haltet: ›Ein Junge, der nicht älter als sechzehn gewesen sein kann und aussah, als hätte er einen Haarschnitt nötig, hat Kerle angegriffen, die so groß waren wie Rausschmeißer in einem Nachtclub. So etwas habe ich noch nie gesehen. Der Typ ist wie ein Tornado herumgewirbelt und hat diese Bodyguards einfach niedergemacht. Es sah aus wie in einem Kung-Fu-Film. Und alles, was man bei ihm sah, als er weggelaufen ist, war eine kleine Stirnwunde.‹ «
    Bruce senkte den Kopf in der Hoffnung, dass Zara den Riss auf seiner Stirn nicht bemerkte.
    Â»Gibt es Aufnahmen von einer Überwachungskamera?« , fragte James. »Denn wer auch immer das war, das hört sich wirklich klasse an!«
    Â»Da du gerade davon sprichst …«, warf Zara ein und kramte in den Unterlagen nach einem weiteren Auszug. »Das hier ist von einem Mann, der im Büro hinter der Hotelrezeption arbeitet: ›Er sah sehr jung aus, aber darauf habe ich in diesem Moment nicht geachtet. Er war kräftig und ziemlich gut aussehend. Er rannte ins Büro, behauptete, Polizist zu sein, und verlangte alle Überwachungsbänder als Beweismittel. Ich habe ihm gesagt, dass die Überwachungsaufnahmen des Leith Hotels auf einer Festplatte auf dem Server gespeichert werden. Also hat er den Serverschrank aufgemacht,
alle Laufwerke herausgeholt und sie in einer Schachtel mitgenommen.‹ Weiter unten steht noch, dass er Nike-Turnschuhe, Jeans und eine Baseballkappe trug.«
    Â»Keine sonderlich gute Beschreibung«, fand James. »So was trägt die Hälfte aller Jugendlichen in England.«
    Zara lächelte. »Stimmt, aber diese Aussage erinnert mich an den Bericht von John Jones über deine Mission bei den Bandits. Du weißt doch noch, dass der Commander immer versucht hat, die Überwachungskameras auszuschalten, bevor er losschlug, oder sie mitzunehmen, wenn es vorbei war? Was hast du mit der Festplatte gemacht, James?«
    James lächelte unsicher. »Falls ich es gewesen wäre  – rein hypothetisch gesprochen  –, dann hätte ich die Festplatte mit einem Schraubenzieher auseinandergenommen, die Magnetplatte in einen Eimer mit Benzin gesteckt und angezündet. Die Hitze hätte die Magnetschicht vernichtet und die Festplatte unbrauchbar gemacht.«
    Â»Aber du warst es natürlich nicht, oder?«, fragte Zara.
    Bruce war sich ziemlich sicher, dass Zara sie festnageln konnte, wenn sie wollte: Schuhabdrücke, Fingerabdrücke, DNA, andere Überwachungskameras in der Nähe. Aber er hatte das Gefühl, dass sie das gar nicht wollte.
    Â»Sie wollen nicht, dass wir es waren, oder?«, fragte er direkt.

    Â»Um Himmels
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