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Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Titel: Die Eistoten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Buder
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verwendet es auch in den USA zur Hinrichtung durch letale Injektion. In größeren Mengen verabreicht …«
    »Müssen wir das vor meiner Tochter diskutieren?«
    »Ich glaube, Ihre Tochter kennt sich bestens aus.«
    »Papa, dein braver Lehrer hat versucht, mich umzubringen. Er war ein perverses Schwein. Er hat weiß Gott wie viele Menschen auf dem Gewissen.«
    »Das werden die Ermittlungsergebnisse zeigen. Zuerst müssen wir Amalia finden. Hat sie irgendetwas gesagt, wo sie hingeht?«
    Alice schüttelte den Kopf. »Wo ist Stephan Lehmko?«, fragte sie.
    »Zu Hause … Er hat einen Schock erlitten. Unsere Psychologin betreut ihn. Er wollte ins Krankenhaus kommen, sobald du wach bist. Ach ja, eine gute Nachricht. Seit ein paar Stunden ist Tom aus dem Koma erwacht. Ihm geht es gut.«
    »Was ist mit Stephans Mutter?«
    »Seit Jahren schon tot«, antwortete Engelhardt, »ein Verkehrsunfall. Ich habe die Akten angefordert. Ich glaube kaum, dass uns das weiterbringt.«
    »Wo ist es passiert?«
    »Ich glaube, hier im Dorf. Warum?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber vielleicht hat es etwas mit dem Straßenkreuz zu tun, nach der letzten Kurve, bevor man zur Kirche kommt.«
    »Mir ist nichts aufgefallen«, sagte Engelhardt.
    »Dort steht tatsächlich ein Straßenkreuz«, sagte Alices Vater, »allerdings ohne Namen.«
    »Trotzdem legt jemand dort immer Blumen ab«, sagte Alice.
    Und zwar Rosen wie am Grab ihrer Mutter …
    »Gut, Blumen, Straßenkreuze … Das bringt uns nicht weiter. Wir müssen Amalia finden.« Engelhardt zog eine Packung aufgeweichter Zigaretten aus der Tasche. Schon der Versuch, sie anzuzünden, schlug fehl. Das feuchte Papier schmorte nur und hinterließ einen unangenehmen Geruch.
    »Sie müssen Lehmkos Haus durchsuchen«, sagte Alice.
    »Wir haben unsere Kriminalpsychologin bei Lehmko. Ihr wäre sicherlich etwas aufgefallen. Sie kümmert sich um den Sohn. Der Tod seines Vaters hat ihn ziemlich mitgenommen. Die Psychologin ist sehr kompetent. Sie meinte, dass Stephan die Nachricht mit Fassung aufgenommen habe. Er sei erstaunlich reif für sein Alter.«
    »Können Sie Ihre Mitarbeiterin anrufen?«
    »Wozu?«
    »Bitte, versuchen Sie, sie zu erreichen, ich muss etwas wissen.«
    Engelhardt wählte eine Nummer auf seinem Handy. Achselzucken. »Sie geht nicht ran.«
    »Ich muss Tom sehen.«
    »Alice, du darfst noch nicht aufstehen«, rief ihr Vater und packte sie an den Schultern.
    »Wenn du Amalia lebend sehen willst, dann solltest du mich jetzt loslassen.«
    Alice zog die Kanüle aus ihrem Arm und drückte ein Papiertaschentuch auf die Wunde. Ihre Füße waren eingebunden und schmerzten, als sie auftrat. Toms Zimmer lag ein Stockwerk über ihnen. Eine Spezialabteilung für Komapatienten. Eine Krankenschwester betrat gerade das Zimmer, in dem Tom lag.
    »Was für ein Großaufgebot an Besuchern! Ich muss erst einmal mit dem Arzt sprechen, ob unser junger Patient schon Besuche empfangen kann.«
    Auf einem der Plastikklappstühle an der Wand saß eine zusammengesunkene Gestalt. Alice hätte sie fast nicht wieder erkannt, was daran lag, dass sie Jeans trug und eine Winterjacke und keinen Talar. Pfarrer Bez hielt beide Hände vor seinem Gesicht.
    »Hey, Sie können nicht einfach, ohne Erlaubnis …«
    »Doch das kann ich«, sagte Engelhardt und trat an Toms Bett. Es war das erste Mal, dass Alice ihren Freund sah. Sein Kopf war verbunden. In seiner Hand steckte ein Minicomputer.
    »Total zurückgeblieben, diese Hütte, nicht einmal ein WLAN-Anschluss. Nur die Privat-Connection eines Arztes.« Er grinste. Als er Alice sah, lief ihm eine Träne über die Wange. Sie beugte sich über sein Bett und umarmte ihn.
    »Die Aufzeichnungen«, flüsterte er.
    Alice schüttelte den Kopf. »Lehmko hat dein Handy gefunden. Alles weg.«
    Die Krankenschwester legte eine Schachtel Pralinen auf das Tischchen neben dem Bett.
    »Ein Geschenk des Krankenhauses?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das sind teure Pralinen, handgemacht …«
    »Von wem sind die?«, fragte Alice.
    »Von dem jungen Mann, der gerade noch neben dem älteren Herrn saß … Moment. Er ist schon weg.«
    »Wie sah der jüngere Mann aus?«
    Die Krankenschwester schien weniger mit der Frage überfordert zu sein als mit der Schwierigkeit, ein Gesicht in Worten wiederzugeben.
    »Na, ein noch junger Mann eben. So wie die heute alle ausschauen. Die Haare hängen ins Gesicht. Schlaksig … Was mir noch auffiel: seine kalten Augen.«
    »Wie alt war er?«
    »Sechszehn oder

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