Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
– kleine weiße Wattebällchen, die anschwollen, dunkler wurden und die Sonne verdeckten. Der Wind heulte und ließ die Verteidiger schwanken. Schwärzer und schwärzer wurde der Himmel, dann krachte ein Donnerschlag über dem Schrein. Blitze zuckten nieder und explodierten inmitten der Gothir. Mehrere Männer wurden von den Füßen gerissen. Zackige Speere aus grellem Licht stießen in die feindliche Truppe, während Donner über den Himmel grollte.
    Die Gothir liefen auseinander, doch die Blitze verfolgten sie, schleuderten Männer in die Luft. Der wütende Wind trug den Geruch nach brennendem Fleisch zu den verblüfften Verteidigern. Die Pferde der Gothir rissen sich von ihren Pflöcken los und galoppierten davon. Auf der Ebene rissen Männer sich die Rüstung vom Leib und schleuderten ihre Waffen von sich – vergeblich, wie es schien. Sieben sah, wie ein Mann getroffen wurde. Seine Brustplatte explodierte. Diejenigen, die in seiner Nähe waren, wurden zu Boden geworfen, ihre Körper zuckten in Krämpfen.
    Dann brach die Sonne durch die Wolken, und die Frau in Weiß drehte sich um und stieg von der Brüstung.
    »Mein Gebieter ist im Paradies«, erklärte sie Talisman.
    »Hiermit habe ich eine Schuld bezahlt.« Sie sackte gegen Talisman, der sie auffing.
    Auf der Ebene war mehr als die Hälfte der Gothir tot, viele andere hatten schreckliche Verbrennungen erlitten.
    »Die kämpfen nicht wieder«, sagte Gorkai, während sich die Wolken auflösten.
    »Nein, aber die da«, murmelte Druss und deutete auf eine Reihe von berittenen Kriegern, die über die Hügel schwärmten und zu dem zerstörten Lager der Gothir ritten.
    Siebens Herz sank, als mehr als tausend Männer in Sicht kamen, die in Zweierreihen ritten.
    »So viel Glück ist mal wieder typisch für mich«, sagte Nuang bitter.

Kapitel dreizehn
    Premian rollte sich auf den Bauch und steckte seine blasenbedeckten Hände in den kühlen Schlamm. Der Blitz hatte drei Männer in seiner Nähe getroffen. Sie waren nicht mehr zu erkennen. Er kam taumelnd auf die Füße, seine Beine drohten unter ihm wegzuknicken, Schwindel überfiel ihn. Überall lagen Sterbende und Tote, und die Lebenden stolperten herum wie volltrunken.
    Linkerhand sah Premian Graf Gargan neben seinem toten Pferd sitzen. Der Mann sah alt aus, und er stützte den Kopf in die Hände. Premian hatte keine Rüstung getragen – Gargan hatte ihn degradiert und ihn zu dreißig Peitschenhieben wegen Gehorsamsverweigerung verurteilt – aber gerade das Fehlen von Metall hatte ihn während des Blitzhagels gerettet.
    Langsam ging er zu dem General. Die eine Hälfte von Gargans Gesicht war blasig und schwarz. Er sah auf, als Premian näher kam, und der Jüngere mußte sein Entsetzen bei seinem Anblick verbergen. Gargans linkes Auge war verschwunden, Blut floß aus der leeren Höhle.
    »Alles vorbei«, murmelte der General. »Die Wilden haben gewonnen.« Premian kniete neben ihm nieder und nahm seine Hand. Ihm fiel nichts ein, was er hätte sagen können. »Sie haben meine Mutter ermordet«, sagte Gargan. »Ich war fünf Jahre alt. Sie versteckte mich unter ein paar Säcken. Sie vergewaltigten und ermordeten sie. Und ich sah zu. Ich … ich wollte ihr so gern helfen. Aber ich konnte nicht. Ich lag nur einfach da und machte mich naß vor Angst. Dann mein Sohn …« Gargan tat einen langen, schaudernden Atemzug. »Hol mir ein Schwert.«
    »Du brauchst kein Schwert mehr, General. Es ist vorbei.«
    »Vorbei? Du glaubst, es wäre vorbei? Es wird nie vorbei sein. Entweder sie oder wir, Premian. Jetzt und für immer.« Gargan sackte nach rechts. Premian fing ihn auf und legte ihn nieder. »Ich kann Pferde hören«, flüsterte der General. Dann starb er.
    Premian blickte auf und sah die Reihe der Kavallerie kommen. Als sie sich näherten, erhob er sich. Ein Kavalleriegeneral ritt heran und warf einen Blick auf den toten Grafen von Larness.
    »Ich hatte Befehl, ihn festzunehmen und sofort zu exekutieren«, sagte er. »Ist mir auch recht, wenn er schon tot ist. Ich hatte große Achtung vor ihm.«
    »Festnehmen? Aus welchem Grund?« fragte Premian.
    »Wer bist du?« fragte der General zurück.
    »Premian, General.«
    »Ah, gut. Ich habe auch Befehle für dich. Du sollst das Kommando über die Lanzenreiter übernehmen und nach Gulgothir zurückkommen.« Er schwang sich in den Sattel und betrachtete das Chaos. »Deine Truppe wird nicht mehr sehr groß sein, fürchte ich. Was ist denn hier passiert?«
    Rasch erzählte Premian
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher