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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)
Autoren: Manuel Scherzinger
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nichts zu sehen.

Quelle der
Begierden

    Ein
plötzliches Stöhnen unter ihm ließ ihn
zusammenfahren, es war Maxim, der aus dem Wasserloch auftauchte, sein
Gesicht war vor Schmerz verzerrt und kreideweiß. Er half ihm
heraus. Maxim zitterte wie er am ganzen Leib.
    »Wo
sind die anderen?«, schrie er ihn voller Panik an, sie konnten
doch nicht noch immer dort unten sein.
    Maxim
zuckte mit den Schultern und blickte auf die andere Uferseite. Er
zitterte zu sehr, um sprechen zu können, stattdessen zwickte er
Motzig in die Schulter und zeigte auf die andere Seite des
Wasserlochs, die etwa zwanzig Meter entfernt war.
    Motzig
sah zwei Schatten, einer kam gerade aus dem Wasser, während der
andere ihn hochzog. Es waren Nadia und Lavinia, ihnen ging es
scheinbar gut. Erleichterung machte sich in ihm breit, er hatte sie
doch nicht alle totgefahren!
    Nadia
signalisierte unverständliche Zeichen über das Wasserloch
in Richtung des Dunklen Waldes.
    Er
verstand nicht. »Was?«, brüllte er über das
Tosen hinweg, nicht einmal er selbst verstand sich ganz.
    »Wir
sollen reingehen. Sie finden uns schon«, rief
ihm Maxim zu.
    Das
hatte er verstanden, wusste aber nicht, ob es wirklich eine gute Idee
war. Die Frauen folgten einem Uferweg, während er und Maxim sich
einen Weg durch das dichte Gebüsch und Geäst des Waldes
bahnen mussten. Hier gab es keinen Weg. Dicht neben ihnen erstreckten
sich hohe Felsen in den Himmel.
    Sie
zwängten sich weiter durch dichtes Gestrüpp und so ziemlich
allem, was ein Wald zu bieten hatte. Nach wenigen Metern bemerkte
Motzig, dass er den Wasserfall bereits nicht mehr hören konnte,
auch der Fluss war nicht mehr in ihrer Nähe, zumindest sah er
ihn nicht mehr.
    Maxim
holte sein Handy hervor. Er versuchte den kleinen Scheinwerfer seiner
Kamera anzuschalten, doch das Gerät wollte nicht.
    »Kannst
du zaubern oder nicht«, meinte Motzig verächtlich.
    Maxim
hatte es bisher als Einziger nicht geschafft, die Lichtkugelformel
erfolgreich anzuwenden. Nadia hatte ihnen erklärt, dass man die
Formel aussprechen musste, während man an ein Ziel dachte, das
man unbedingt und mit aller Kraft erreichen wollte.
    » Eclamee !«,
sagte Maxim, der wie Motzig vermutete, dabei mit aller Kraft an Roxy
gedacht haben musste, da es ihm zum ersten Mal gelang. Eine
strahlende Kugel erschien über ihnen und erleuchtete ihren Weg.
    Der
Wald verhielt sich ruhig, er wartete sicher, bis sie weit genug
hineingegangen waren, um sich dann über sie herzumachen.
    Motzig
hatte Angst, doch er musste sich zusammenreißen. Nach einigen
Minuten kamen sie wieder an den Regenbogenfluss und gingen, soweit es
der Dunkle Wald zuließ, an ihm entlang. Der Fluss war hier
seichter und wirkte ungefährlicher. Von
Nadia und Lavinia sahen sie nichts mehr.

    N adia
ging mit Lavinia durch den Dunklen Wald, ihr Pfad verlief meistens am
Fluss entlang, nur selten mussten sie größeren Felsen und
Büschen ausweichen.
    »Du
liebst Motzig stimmt’s?«, fragte Lavinia plötzlich.
    »Wie
bitte?« Nadia
hielt so ein Gespräch in dieser Situation nicht für
angebracht.
    »Du
hast mich verstanden. Ich hab gefragt, ob du ihn liebst! Aber die
Frage ist wohl überflüssig, man sieht es dir an.«
    »Nun
ja, ich meine er ist mein Freund, oder war es zumindest oder …
oder … ?«
Sie war verunsichert. Ihre Lichtkugel spürte ihre Verunsicherung
und flackerte kurz auf.
    »Hast
du mit ihm geschlafen?«
    »Also,
das werde ich hier nicht bereden.«
    »Okay,
das heißt wohl nein.«
    »Stimmt
doch gar nicht«, sagte Nadia gekränkt.
    »Ah
ich verstehe. Du hast ihm deine Unschuld geschenkt und er behandelt
dich seitdem wie eine Kumpelin?«
    »Hey,
wieso musst du mir ausgerechnet jetzt solche Fragen stellen?«
    »Weil
ich Angst habe. Große Angst …«, flüsterte
Lavinia und Nadia nahm verzeihend ihre Hand. Lavinia lächelte
sie an.
    Sie
folgten dem engen Wanderpfad ohne ein Geräusch zu vernehmen. Es
fühlte sich fast an, als wären sie taub.
    Als
sie einen leise plätschernden Bach erreichten, war Nadia
erleichtert. Zum ersten Mal seit sie aus dem Wasserloch geklettert
waren, hörten
sie ein Geräusch des Waldes.

    »Pass
auf!«, sagte Nadia, als sie zwei Pfeiler im Boden erblickte.
    »Was
ist denn?«
    »Hier
stand scheinbar mal eine Brücke.
    »Warum
stand hier mal eine Brücke? Dieser Bach ist doch nur ein
Rinnsal«, sagte Lavinia.
    »Sieht
so aus, aber wir sollten zur Vorsicht auf die andere Seite springen.«
    Sie
hielten sich an den Händen und
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