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Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft

Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft

Titel: Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft
Autoren: William Arden (Dennis Lynds)
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Lampe hielt, konnten sie nichts von der Person sehen – nur eine schwarze Gestalt, die sich rasch durch den Raum bewegte, an jedem Tisch innehielt, unter der Bartheke nachforschte, die Schilde und Helme an den Wänden untersuchte. Von Zeit zu Zeit war die freie Hand der Person im Lichtschein sichtbar, wenn sie sich ausstreckte, um hastig Gegenstände von Wänden und Tischen zu nehmen, sie genau zu betrachten und dann wieder von sich zu werfen.
    Nun huschte der Lichtstrahl über die Kriegerbüsten, tanzte wieder zurück – und kam auf dem Bronzekopf eines Mannes mit Vollbart und Königskrone zur Ruhe. Mit einem energischen Knurren trat die schattenhafte Gestalt zu der königlichen Figur und hob sie auf. Man hörte einen triumphierenden Ausruf, als die Hand des Suchers das Gewicht der Bronzebüste zu prüfen schien.
    Justs Hand legte sich schwer auf Bobs Schulter, so daß der kleinere Junge beinahe aufgeschrien hätte. Justus flüsterte:
    »Er hat gemerkt, daß sie hohl ist! Er hat das Zeug gefunden!«
    Die drei Jungen sahen, wie der dunkle Schatten die Taschenlampe auf einen Tisch legte und von unten in die Höhlung der Bronzebüste griff. Ein praller Lederbeutel kam aus der Büste zum Vorschein! Die Hände ließen die Büste krachend zu Boden fallen und öffneten den Beutel. Wieder kam das triumphierende Knurren. Die Schattengestalt wandte sich zum Haupteingang des Macbeth-Zimmers und verschwand.
    »Schnell«, flüsterte Justus. »Ihm nach, aber seid ganz leise!«
    Sie spähten um die Ecke des Hauptkorridors auf dem B-Deck und sahen die Gestalt in der Dämmerung davonhuschen. Ein rascher Blick noch, und dann tauchte die Person in einem Seitengang unter. Die Jungen kamen gerade um die Ecke, als die Gestalt in eine Kabine trat. Sie krochen zur Kabinentür vor.
    Drinnen beschäftigte sich der Unbekannte im Innern eines schmalen Einbauschranks. Dann zog er sich wieder daraus zurück, und nun hatte er den Lederbeutel nicht mehr! Justus gab Bob und Peter einen leichten Klaps und wies eindringlich auf eine andere Kabine über dem Flur.
    Schweigend schlüpften die Jungen in diese zweite Kabine.
    Kaum hatten sie sich hingekauert, als die Gestalt aus der ersten Kabine kam und wieder zum Hauptgang hinlief. Peter wollte hinterher, aber Justus hielt ihn zurück.
    »Nein, Peter, laß ihn gehen. Wir wollen den Beutel suchen.«
    Er ging wieder hinüber zur ersten Kabine und öffnete die Tür des Einbauschranks. Bob und Peter sahen zu, wie der stämmige Junge seine kleine Taschenlampe hervorzog und damit in den Schrankraum leuchtete.
    An der Rückwand war ein Entlüftungsgitter, und dahinter konnte man den Lederbeutel gerade noch erkennen. Justs Augen leuchteten auf – aber dann schloß er die Schranktür wieder.
    »Das sind bestimmt die Steine!« rief Peter leise. »Wollen wir sie denn nicht mitnehmen, Just? Oder wenigstens mal anschauen?«
    »Und dann den Dieb verfolgen«, meinte Bob noch. »Den, der jetzt doch die Juwelen gestohlen hat, nicht?«
    »Ja, eindeutig«, sagte Justus, »aber der kommt schon nicht weit. Und den Beutel dürfen wir vorerst nicht anfassen. Er ist ja das Beweisstück, das den Dieb entlarven wird!«
    »Du hast da eine Falle gestellt, wie?« Plötzlich sah Bob klar.
    »Du hast gewußt, daß jemand die Steine aus dem Macbeth-Zimmer stehlen würde! Aber woher, Just?«
    »Weil ich zufällig wußte, daß das Testament, das wir bei den Glassteinen fanden, eine Fälschung war! Dingo hat es keineswegs dort oben versteckt. Und das bedeutet, daß ein anderer die falschen Steine bereits entdeckt, sie aber wieder zurückgelegt hatte!«
    »Wieder zurückgelegt?« sagte Peter verblüfft.
    »Ja, damit wir keinen Verdacht schöpfen und den Dieb schließlich regelrecht zu den echten Steinen führen sollten!
    Genau da wurde mir endlich klar, daß uns die Person, die Savo und Turk Geld schuldet, immerfort verfolgte, und mir war auch klar, daß diese Person uns ständig beobachtete. Also stellte ich die Falle. Ich sprach laut von der Lösung des siebten Rätsels und gab dann vor, jetzt wisse ich plötzlich nicht mehr weiter. Ich wußte, daß das Macbeth-Zimmer diese Bar auf dem Schiff war, und ich war so gut wie sicher, daß der Dieb das auch wußte und die Steine suchen würde, sobald er annehmen konnte, wir seien nicht mehr auf dem Schiff!«
    »Und so hat er’s ja gemacht!« rief Peter.
    »Eben«, sagte Justus hochbefriedigt. »Jetzt werden wir den Kommissar suchen und ihm zeigen, wie die Steine zum zweiten Mal versteckt
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