Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der Zauberspiegel

Die drei ??? und der Zauberspiegel

Titel: Die drei ??? und der Zauberspiegel
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
nach Hause. Ruft mich an, wenn ich euch helfen kann.«
    Die drei ??? sagten dies zu und folgten Jeff zur Tür, die Jenny schon vor ihrem Klingeln öffnete. Sie trafen Mrs. Darnley in einem kleinen Sessel in der Eingangshalle an, von wo sie düster zur Bibliothek hinüberblickte. Sie sah blaß aus, und sie rührte sich nicht, als Jenny die Haustür abschloß.
    »Ich bringe es einfach nicht über mich, dort hineinzugehen«, sagte sie, »aber eines weiß ich gewiß: herausgekommen ist bisher niemand.«
    »Sie haben die ganze Zeit, seit Sie da im Spiegel etwas sahen, den Eingang überwacht?« fragte Justus.
    »Ich habe die Tür nicht aus den Augen gelassen«, sagte Mrs. Darnley. Sie griff sich ans Haar, und die Jungen sahen, daß ihre Hand leicht zitterte.
    »Ich rief bei euch an und holte Großmama einen Sessel, und dann sah ich an allen Türen und Fenstern nach«, berichtete Jenny.
    »Wo ist John?« fragte Peter.
    »Heute ist sein freier Tag«, sagte Jeff.
    »Dann war das Haus leer, während Sie fort waren, Mrs. Darnley?« fragte Justus.
    »Leer und abgeschlossen. Schubriegelschlösser an beiden Hauseingängen und Gitter vor jedem Fenster. Und nirgends waren Einbruchsspuren zu finden. Niemand könnte hier eindringen.
    Niemand. Und ich weiß, daß die Türen verschlossen waren, als wir wegfuhren. John nahmen wir mit. Ich sah ihm beim Abschließen zu, und dann schaute Jenny noch einmal nach, ob die Türen auch wirklich gesichert waren.«
    »Ist es denkbar, daß John später wieder herkam und dabei weniger Sorgfalt walten ließ?« fragt Justus.
    »Nein. Ein paar Teilnehmer am Gitarrenkurs veranstalten heute im Ebell-Club ein Konzert, und John soll dabei als Solist auftreten. Wir ließen John beim Club aussteigen, ehe wir nach Westwood weiterfuhren.«
    Justus trat ins Bibliothekszimmer. Mrs. Darnley zögerte einen Augenblick, dann stand sie auf und kam nach. Der Raum war fast ganz dunkel. Draußen war es düster geworden, und außerdem waren die schweren Vorhänge vor den Fenstern zugezogen.
    Justus sah sein schattenhaftes Ebenbild im Spiegel. Er knipste eine Tischlampe an und sah sich um. Bob und Peter kamen auch herein, und Jenny blieb unentschlossen auf der Schwelle stehen.
    Die Bibliothek sah noch genau so aus wie in der vergangenen Woche. Nichts wirkte ungewöhnlich.
    »Jenny, wo warst du, als du den Geist im Spiegel gesehen hast?« fragte Justus. »Weißt du die Stelle noch genau?«
    »Aber klar.« Jenny drehte sich um, ging in die Halle zurück und ein paar Treppenstufen hinauf. Dort blieb sie mit ernstem Gesicht stehen, etwa acht Stufen vom oberen Absatz entfernt.
    »Hier«, rief sie »Hier war ich, und Großmama war eine oder zwei Stufen unter nur.«
    »Gut. Bleib da oben.« Justus ging in der Bibliothek ganz nach hinten und behielt dabei den Spiegel im Blick. Als er einen Standort gefunden hatte, von wo er seinerseits Jennys Spiegelbild sehen konnte, rief er: »Kannst du mich sehen?«
    »Ja, ich seh dich im Spiegel«, kam es zurück.
    »So hätte es sich machen lassen«, sagte Justus zu Mrs. Darnley.
    »Wenn jemand genau hier stand, wo ich jetzt bin, mußten Siesein Spiegelbild sehen, als Sie die Treppe herunterkamen, und das mußte dann so wirken, als sähen Sie im Spiegel eine Erscheinung. Das Zimmer hier ist ziemlich dunkel, wenn die Vorhänge zugezogen sind. Haben Sie ihn eigentlich deutlich gesehen?«
    Mrs. Darnley schloß die Augen, als denke sie nicht gern daran.
    »Ganz deutlich. Er . . . nun, er leuchtete irgendwie«
    »Eine Geheimtür!« platzte da Bob heraus. »Es muß da noch einen Ausgang aus dem Zimmer geben!«
    »Es sei denn . . . daß es wirklich einen Geist gibt«, sagte Peter erschauernd.
    Nun schauten die Jungen gründlich nach. Peter und Jeff hoben die Teppiche hoch und untersuchten den Fußboden; sie stocherten sogar mit einem Küchenmesser in den Ritzen herum.
    Bob und Justus nahmen die Bücher aus den Regalen und klopften die dahinterliegenden Wände ab.
    »Hört sich massiv an«, sagte Bob. »Ich merke genau, wo die Pfosten im Mauerwerk sind.«
    Justus zog die Brauen zusammen. Er zeigte auf die Wand gegenüber dem Spiegel. »Was kommt hinter diesem Raum?« wollte er wissen.
    »Nichts mehr«, sagte Mrs. Darnley. »Das ist eine Außenwand.
    Gleich dahinter steigt der Hang an. Die Mauer steht sogar zum Teil im Hang. Deshalb gibt es hier keine Fenster, und auf der Nordseite des Wohnzimmers auch nicht.« »Hmm!« Justus runzelte die Stirn und zupfte an seiner Unterlippe. Er klopfte noch einmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher