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Die drei ??? und der Doppelgänger

Die drei ??? und der Doppelgänger

Titel: Die drei ??? und der Doppelgänger
Autoren: William Arden
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wäre fürchter-lich, wenn man Entführer wäre und Tante Mathilda hinter sich wüßte! Doch dann verging ihnen das Lachen – vorerst sah es nicht so aus, als ließen sich die Entführer fassen.
    »Wenn wir nur irgendwo ansetzen könnten«, meinte Bob. »Just würde bestimmt einen Weg finden, uns zu ihm zu führen.«
    »Wenn er das schafft«, sagte Peter. »Diese Kidnapper kommen mir ganz schön raffiniert vor, Kollege.«
    Der Kommissar trat vor die Jungen hin. »Wie raffiniert die sind, das werden wir bald herausfinden«, verkündete er. »Die Männer im Hubschrauber der Landpolizei haben den Mercedes entdeckt – er war hinten auf der alten Rattlesnake Road abgestellt, keine fünf Kilometer vor der Stadt!«
    »Es geht los!« rief der Sheriff, der gerade auch wieder aufge-taucht war. »Wir haben sie!«
    In dem verlassenen Häuschen im Gebirge horchte Justus einige Zeit an der abgeschlossenen Tür. Er bemühte sich zu verstehen, was die Entführer draußen redeten, und er fragte sich, wann sie endlich ihren Irrtum bemerken würden.
    Die Stimmen waren deutlich zu hören, aber er bekam nur einzelne Worte mit. Anscheinend besprachen die Männer Reisepläne. Und sie redeten von einem anderen, der nicht anwesend war. Justus erkannte plötzlich, daß sie hier warteten. Es sollte jemand herkommen, und dann würde etwas geschehen. Aber wer sollte das sein, und was würde sich tun, in dieser Einöde?
    Justus versuchte angestrengt, mehr zu verstehen, aber es hatte keinen Zweck. Ihm sank der Mut. Wenn nun die Person, auf die sie warteten, den echten Ian besser kannte als die beiden? Er mußte es irgendwie schaffen, sich aus dem Haus zu befreien und seinen Entführern zu entkommen!
    Er schaute sich in dem kleinen Bau um. Es war ein einziger kahler Innenraum ohne irgendwelche Möbel. Es gab keine Neben-kammern oder Schranknischen, und es gab nur die eine Tür, die nun von außen abgeschlossen war. Das einzige schmale Fenster war vergittert, als hätte in dem Gebäude früher einmal etwas Kostbares oder Gefährliches gelagert. Vielleicht hatte man hier Dynamit für Steinbrucharbeiten aufbewahrt, vielleicht auch wertvolles Spezialgerät für Ölbohrungen.
    Nun jedoch enthielt das Haus nichts mehr, und Justus fand nichts, das für einen Ausbruchsversuch dienlich sein könnte.
    Er ging langsam an den Wänden entlang und suchte nach Schwachstellen – vergeblich. Die Mauern waren mindestens dreißig Zentimeter dick und in gutem Zustand. Justus hatte nichts zur Hand, womit er eine Wand hätte durchbrechen können, und außerdem hätte er auch keinerlei Lärm verursachen dürfen. Es gab also keine Möglichkeit, durch eine Wand zu entkommen. Er befaßte sich mit dem Fußboden. Dieser bestand aus breiten, roh zubehauenen Brettern, die mindestens drei Zentimeter dick waren
    – massive Planken ohne Zwischenfugen. Aber sie federten! Sie bogen sich leicht durch, wenn Justus sie mit seinem ganzen Gewicht belastete. Er erkannte, daß die Bretter nicht auf einem Estrich verlegt waren, sondern in Abständen auf Balken auflagen.
    Das Haus mußte demnach unterkellert sein!
    Auf allen vieren suchte Justus den ganzen Fußboden ab. Hinten, dicht an einer Wand, entdeckte er ein loses Brett! Indem er mit einem Fuß kräftig auf ein Ende des kurzen Bretts trat, gelang es ihm, das andere Ende weit genug in die Höhe zu bringen, daß er mit den Händen darunterfassen und es losreißen konnte. Endlich war sein Übergewicht einmal von Vorteil!
    Erzog das Brett ganz vom Boden hoch und sah unten einen Hohl-raum. Es gelang ihm, ohne verräterischen Lärm noch ein weiteres Brett zu lockern und zu entfernen, und dann zwängte er sich durch die entstandene Öffnung hinunter und kroch auf dem Bauch durch den niedrigen Raum. Der Boden stieg an einer Seite leicht an, und daher konnte er sich nur unter der halben Grundfläche des Hauses frei bewegen. Aber das genügte ohnehin. Das Haus ruhte auf einem erhabenen Steinfundament mit ein paar Lüf-tungsschlitzen, viel zu eng zum Durchkriechen. Es gab keinen Ausweg. Langsam stieg Justus wieder in den oberen Raum hinauf.
    Es gab wirklich keinen Ausweg.
    Die Polizeiautos parkten dicht unterhalb des Mercedes auf der ansteigenden Rattlesnake Road. Die Polizisten suchten den verlassenen Wagen Zoll für Zoll ab.
    »Nichts«, sagte der Kommissar bedrückt. »Kein Hinweis darauf, wohin sie von hier aus gegangen sind.«
    »Aber Menschen lösen sich doch nicht einfach in Luft auf«, hielt ihm Tante Mathilda eigensinnig vor.
    Bob,
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