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Die drei ??? und das Riff der Haie

Die drei ??? und das Riff der Haie

Titel: Die drei ??? und das Riff der Haie
Autoren: William Arden
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seine Augen waren hellwach. Die angeregte Unterhaltung und der jähe Schrecken der knapp vermiedenen Kollision hatten Justus von den übelkeiterregenden Bewegungen des schlingernden Boots zuverlässig abgelenkt. Doch nun ärgerte er sich.
    »Ich war doch die ganze Zeit voll da«, sagte er beleidigt.
    »Na klar.« Peter grinste.
    Justus war eingeschnappt. Er starrte nach vorn zur Spitze der Insel Santa Cruz und zu der Meerenge dahinter, der Einfahrt zum Santa-Barbara-Kanal. Dann sah er hinüber zum zerklüfteten Strand von Santa Cruz, der an ihnen vorüberzog. Plötzlich wandte er sich zu Peter.
    Peter war blaß geworden. »Ja. Es ist mir auch aufgefallen. Wir sind langsamer geworden – viel langsamer!«
    »Hat sich etwas von dem Treibholz unter dem Boot festge-klemmt?« fragte Justus.
    »Sch-schau doch mal nach . . .« brachte Peter stockend heraus.
    Justus saß einen Augenblick starr da. Dann lehnte er sich, so weit es ging, über die Bordwand, um unter das Boot schauen zu können. Die See war vom Hurrikan noch dunkel und trübe – aber er sah es genau!
    »Es ist unten dran«, flüsterte er. »Ich kann es gerade noch erkennen – etwa halb so lang wie unser Boot, genau in der Mitte festgemacht, und dunkel wie ein Torpedo. Es ist der Haifänger!«
    Die beiden Jungen schauten sich erschrocken an.
    »Er muß sich angehängt haben, als wir wegen des Treibholzes die Fahrt wegnehmen mußten«, stellte Justus fest. »Peter! Der hat das sicher so geplant!«
    Sie waren allein in einem offenen Boot, zwanzig Meilen vor der Küste, und von jenem Taucher trennten sie nur ein paar Hand-breit!
    »Er kann jederzeit heraufklettern!« rief Justus.
    »Nein, nicht während der Fahrt«, sagte Peter. »Da könnte ich ja eine schnelle Wende machen und ihn hier draußen ohne seinen Haifänger absaufen lassen. Er muß warten, bis wir anlegen, aber mit der zusätzlichen Belastung für das Boot wird unser Treibstoff nicht bis Santa Barbara reichen!«
    Sie waren jetzt an der Meerenge zwischen den Inseln, und Peter bog in das ruhige Fahrwasser des Kanals ein.
    »Wir müssen auf eine nähergelegene Stelle am Ufer zuhalten«, fuhr Peter fort. »Da vom zwischen Santa Barbara und Ventura.«
    Justus nickte, und Peter änderte den Kurs und steuerte quer über den breiten Kanal zum nächstgelegenen Punkt des Festlands.
    Plötzlich schien die Geschwindigkeit wieder zuzunehmen.
    »Er hilft mit!« rief Peter. »Er hat seinen Motor eingeschaltet.
    »Viel macht es nicht aus, aber immerhin etwas!«
    »Wundert mich nicht«, sagte Justus langsam. »Wir fahren jetzt dahin, wo er uns haben will – weg von Santa Barbara, an einen gottverlassenen Küstenstrich!«

Das schwarze Boot
    Justus und Peter beobachteten scharf die öde Küste vom. Sie waren nun nur noch knapp eine halbe Meile vom Ufer entfernt und sahen die felsigen Landspitzen, die weißen Sandstrände und einen Pier für die Ölverschiffung, der weit ins Wasser hineinragte. Auf dem höhergelegenen Land gab es nur vereinzelt Häuser, und am Strand war kein Mensch zu sehen.
    »Es ist erst fünf Uhr«, sagte Peter. »Wo sind die denn alle?«
    »Zu Hause, denke ich«, sagte Justus. »Es ist noch zu unwirtlich zum Schwimmen oder Angeln.«
    »Dann macht der ja kurzen Prozeß mit uns!« rief Peter.
    »Nein«, sagte Justus. »Die Autobahn verläuft hier parallel zum Strand, keine zwanzig Meter weiter hinten. Sobald wir anlegen, laufen wir los zur Straße. Da ist um diese Zeit dichter Verkehr, und er wird es nicht wagen, uns das Logbuch und den Ring auf offener Straße vor allen Leuten wegzunehmen!«
    Peter nickte. »Ich fahre zu dem Ölpier. Da ist eine Anlegestelle.
    Wir können von dort aus gleich über den Pier losrennen. Auf dem Pier müßten ja Leute sein.«
    Die beiden Jungen schauten gespannt zum Ufer und zum Pier hinüber. Sie waren sich darüber klar, daß im Wasser unter ihnen der Taucher mit vergleichbarer Spannung lauerte.
    Bald zogen sie an einer langgestreckten Landzunge im Westen vorüber und glitten in ihrem Schutz durch das stillere Gewässer auf den langen Pier zu. Schwenkarme gingen längs des ganzen Piers auf und nieder. Sie schauten aus wie Riesenvögel, die sich unablässig zum Picken herabneigen und dann den Kopf wieder heben. Doch auf dem ganzen langen Pier war kein menschliches Wesen zu sehen, und weiter hinten, wo der Pier am Festland ansetzte, parkten keine Autos.
    »Das ist aber sonderbar«, sagte Peter. »Normalerweise hat doch irgendwer an einem Ölpier zu tun, auch noch nach
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