Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die drei Fragezeichen - Rashuras Schatz

Titel: Die drei Fragezeichen - Rashuras Schatz
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
darauf aufmerksam. Aber dann kletterten sie wieder in ihren Truck und fuhren davon, ohne Onkel Titus anzusprechen. Allmählich zerstreute sich auch die Menge der Schaulustigen und Justus, Peter und Bob hatten endlich Zeit, sich ihr Flugzeug genauer anzusehen.
    Jetzt, da es von Enge und Pflanzen befreit auf dem Hof stand, wirkte es noch größer und massiger. Und schrottiger. Überall platzte die Farbe ab und gab riesige Rostflecken frei. Von der Heckflosse und den Querrudern hingen noch ein paar Ranken herab.
    »Tja«, sagte Peter nach einer Weile. »Sieht doch prächtig aus. Wie steht’s, Bob – Lust auf einen kleinen Flug ins All?«
    »Ja, klar, unbedingt.« Bob musterte das Wrack. »Was für ein Monstrum. Wie alt ist es wohl?«
    »Mindestens fünfzig Jahre«, meinte Peter. »Und wonach sollen wir jetzt suchen?«
    »Nach einem Hinweis«, sagte Justus, ging in den Lagerschuppen und kam mit einer Werkzeugkiste zurück. »Probieren wir, die Seitentür zu öffnen.«
    Peter und Bob suchten sich ein paar Schraubenschlüssel, Hämmer und Ölfläschchen aus der Kiste und begannen an dem Türgriff herumzuhebeln. Nach einer Weile gelang es ihnen, ihn zu bewegen. Mit vereinten Kräften drückten sie ihn hinunter und die Tür schwang mit einem schauerlichen Knarren auf.
    Dahinter lag Dunkelheit, die selbst nach so langer Zeit noch immer nach Öl roch. Bob holte eine Taschenlampe aus dem Werkzeugkasten und leuchtete in den Hohlraum. Ein paar Spinnen flüchteten vor dem Licht in ein Gewirr von Rohren und Stangen.
    »Lass mich raten«, sagte Peter. »Noch so ein Paket voller Diamanten.«
    »Genau«, sagte Bob. Aber im gleichen Moment glitt der Lichtstrahl über etwas Weißes, das hinter einem Rohr klemmte. »Nein, warte! Da ist etwas an der Wand – ein Briefumschlag! Moment, ich hole ihn!«
    Rasch kletterte er in den aufgeheizten Metallrumpf. Unter seinen Schritten schwankte das ganze Flugzeug. Bob ignorierte die herumkrabbelnden Spinnen und löste den Umschlag von der Wand. »Er ist an uns adressiert! Kein Absender.« Er kletterte wieder nach draußen und gab den Umschlag an Justus weiter, der ihn vorsichtig öffnete.
    Darin befand sich ein altes Schwarz-Weiß-Foto, auf dem drei Männer und eine Frau beim Kartenspielen zu sehen waren. Die drei Männer trugen amerikanische Fliegeruniformen, die Frau ein eng anliegendes, hochgeschlossenes schwarzes Kleid. Ihre schwarzen Haare waren zu einer eleganten Frisur hochgesteckt. Ihr Gesicht war im Profil zu sehen und zeigte die klassische Schönheit einer Filmschauspielerin, und an ihrem linken Handgelenk funkelte ein ganzes Sortiment brillantenbesetzter Armreifen. Auf der Rückseite des Fotos standen die Worte Cochin Big Blind 1972 und darunter ein paar Schriftzeichen aus einer Sprache, die die drei ??? noch nie gesehen hatten.
    »Gehen wir in die Zentrale«, sagte Justus.
    Die Zentrale war ein großer, uralter Campinganhänger, den die drei ??? im Lauf der Jahre zu einem funktionstüchtigen Detektivbüro ausgebaut hatten. Er war unter einem Haufen Schrott verborgen und nur durch die geheimen Zugänge der drei ??? erreichbar. Ein Zugang führte von außen durch den Bretterzaun, der das Gelände des Schrottplatzes umgab, ein weiterer durch das ›Kalte Tor‹, einen riesigen alten Kühlschrank mit verschiebbarer Rückwand und einem dahinterliegenden Gang. Justus, Peter und Bob schlüpften hindurch und versammelten sich in ihrem Hauptquartier. Hier waren sie vor Entdeckung und Lauschern sicher.
    Justus warf sich auf den Schreibtischstuhl und schaltete den Computer an. »Mal sehen, ob ich Cochin Big Blind im Internet finde.« Er gab die Worte in der Suchmaschine ein. »Aha. Keine Ergebnisse für die Kombination, aber Cochin ist eine Hafenstadt in Südindien. Sie wurde jedoch umbenannt und heißt jetzt Kochi.«
    »Wenn die Worte nicht zusammenhängen, dann weiß ich vielleicht, was Big Blind bedeuten soll«, sagte Peter. »Die vier Leute auf dem Foto spielen doch Karten. Es könnte Poker sein! Big Blind ist beim Pokern der höchstmögliche Einsatz, den man setzt, ohne die Karten zu kennen.«
    »Poker!« Justus horchte auf. »Das wäre möglich. Seit wann spielst du Poker, Peter?«
    »Gar nicht. Aber meine Mutter hat seit ein paar Monaten eine Pokerrunde. Sie treffen sich jeden Mittwochabend, und dabei setzt sie dann den einen oder anderen Kontinent als Big Blind . Nordamerika hat sie schon siebenmal verloren.«
    »Also haben diese vier Leute 1972 in Cochin Poker gespielt«, kombinierte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher