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Die drei Fragezeichen - Flammendes Wasser

Titel: Die drei Fragezeichen - Flammendes Wasser
Autoren: Astrid Vollenbruch
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»Und jetzt?«
    »Jetzt schlagen wir das Schloss aus der Tür.«
    »Sie sind sicher schon in San Diego«, sagte Bob düster.
    »Aber bestimmt noch nicht auf dem Schiff. Falls man so ein Schiff nachts überhaupt betreten darf.« Justus ging zur Tür, drückte rings um das Schloss herum gegen das Türblatt und nickte. »Hier. Auf diese Stelle müssen wir schlagen.«
    »Das würde ich gern machen«, erbot sich Morton. »Ich bin zwar eigentlich kein Freund von roher Gewalt, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme. Natürlich sollten wir Mr Holbrook den Schaden später ersetzen.«
    Peter gab ihm den Stein. Morton ging zur Tür, holte aus und schmetterte den Pflasterstein genau auf die von Justus bezeichnete Stelle. Es krachte und rings um das Schloss zeigte sich ein Riss im Holz. Morton schlug noch einmal zu. Späne flogen nach allen Seiten und der Schlossmechanismus lag frei. Sie hebelten ihn heraus und nun ließ sich die Tür einen Spalt weit öffnen, bevor sie durch das dicke Brett blockiert wurde. Für eine Hand war der Spalt zu schmal, aber sie schoben das herausgebrochene Fenstergitter hindurch und hebelten mit einiger Mühe so lange an dem Brett herum, bis es sich hob, aus der Halterung rutschte und donnernd zu Boden fiel. Die Tür öffnete sich und sie waren frei.
    Sie rannten die Treppe hinauf und auf den Hof. Mortons Auto stand noch an der Stelle, wo er es zurückgelassen hatte. Sie stiegen ein und Morton drehte den Zündschlüssel.
    Nichts passierte.
    Morton versuchte es erneut. Der Motor blieb stumm. Der Chauffeur stieg aus und klappte die Motorhaube hoch. Es blieb einen Moment lang still, dann ließ er sie mit einem Krachen wieder fallen. »Ihr könnt wieder aussteigen«, sagte er. »Sie haben die Zündkabel durchgeschnitten. Und, wie ich gerade sehe, die Reifen durchstochen. Was für ein Glück, dass ich den Rolls-Royce in der Garage untergebracht habe – Mr Gelbert wäre außer sich.«
    »Also kommen wir hier nicht weg?«, rief Bob. »Justus, wir müssen sofort Inspektor Cotta anrufen! Er muss die Verbrecher irgendwie aufhalten!«
    Justus nickte grimmig. »Ja, ich glaube, das ist das Einzige, was wir noch tun können. Wir sitzen jedenfalls hier fest.«
    Sie kehrten ins Haus zurück und suchten ein Telefon. Aber als sie es in Ismaels Arbeitszimmer fanden, nützte es ihnen genauso wenig wie das Auto, denn das Kabel war durchgeschnitten. Und auch der Computer war tot.
    »Dann müssen wir zu Fuß gehen«, sagte Justus. »Es sind ungefähr drei Meilen bis Salome – das schaffe sogar ich. Gehen wir!«
    »Warte noch«, unterbrach Bob. Er hatte durch einige Zeitungsausschnitte auf Ismaels Schreibtisch geblättert und hielt einen davon jetzt in der Hand. Er sah noch blasser aus als vorher. »Ich glaube, wir haben ein echtes Problem. Lest das mal.«
    Sie versammelten sich um ihn und Justus las den Zeitungsartikel vor.
     
    USS Leviathan – das größte künstliche Riff vor der Küste Kaliforniens
     
    Am kommenden Samstag wird die USS Leviathan, einer der größten Flugzeugträger der US Navy, nach unzähligen militärischen Einsätzen einem friedlichen Zweck zugeführt: Zehn Kilometer vor San Diego wird sie in 35 Metern Tiefe als künstliches Riff Fischen und Korallen zur neuen Heimat werden. Wie schon die USS Typhon, die USS Oriskany und andere ausgediente Schlachtschiffe vor ihr wurde sie bis auf wenige Unterteilungen komplett entkernt und mit Sprengstoffladungen versehen. Am Samstag wird sie von vier Schleppern aus dem Hafen an ihre letzte Ruhestätte gezogen und dort versenkt. Mit einer Gesamtlänge von 180 Metern wird sie damit das größte künstliche Riff vor der kalifornischen Küste. Das Schauspiel kann von Navy-Angehörigen, ehemaligen Besatzungsmitgliedern und anderen Interessierten auf Beobachtungsschiffen verfolgt werden. Schiffskarten sind über die Navy-Zentralstelle in San Diego zu beziehen, Telefon …«
     
    »Aber …« Peter schluckte. »… wenn Ismael das gewusst hat …«
    »Wir haben zwei Tage verloren«, murmelte Justus. »Vielleicht hatte er ursprünglich gedacht, wir könnten es noch schaffen. Aber jetzt –«
    »Vielleicht denkt er das auch jetzt noch«, sagte Bob heiser. »Als Angehöriger der Navy kann er vielleicht noch rechtzeitig auf das Schiff, bevor es aus dem Hafen geschleppt wird.«
    »Auf ein Schiff voller Sprengstoff?« Justus schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen. Da lassen sie niemanden mehr drauf. Und er sagte doch, man müsste nicht in den Hafen, sondern könnte das
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