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Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Titel: Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)
Autoren: Stefan Bolz
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sich vor mir aufgetan hatte. Danke, Julie Lion Rose, dass ich in deiner Praxis mit der Sandkiste spielen durfte und dabei – und dadurch – Joshuas Geschichte empfangen konnte. Danke, Joyce Urritia, für dein unterschätztes Genie in Sachen Astrologie und deine Bemerkung: „Und übrigens, du solltest wieder in Therapie gehen und hör bitte um Gottes willen auf, dich selbst zu korrigieren, bevor du etwas aufschreibst!“ Wow, das war gut.
    Danke an meine Familie und meine Freunde in Deutschland. Ihr seid immer bei mir, obwohl ein Ozean zwischen uns liegt. Ich bin mir sicher, dass ich vergessen habe, einigen Leuten zu danken. Seid euch sicher, dass ihr nicht vergessen seid.
    Schließlich danke ich dir sehr, Joshua, dass ich dein Autor sein durfte; dass du mich auserwählt hast,  alles aufzuschreiben. Danke, Grau und Krieg, für eure unsterbliche Freundschaft. Ich fühle mich geehrt, ein Teil eurer Reise sein zu dürfen. Ich danke: Alda für deine Musik; Wind für deine Weisheit und Wärme; Drache-auf-dem-Stein für deine herrlichen Träume, die du mit uns geteilt hast; Broga für deine Kraft und dein Selbstvertrauen; und dir, Löwin, für deine atemberaubende Schönheit und Anmut. Ich wage es manchmal, dich herbeizurufen, und jedes Mal bist du zur Stelle.
     
    New York, im Januar 2014
     
    Stefan Bolz

 
     
    F ür meinen Vater und meine Mutter
     

 
     
    Der Sinn der Reise ist weder der Weg noch das Ziel, sondern es sind
    die Gefährten, die wir auf dem Weg zum Ziel finden.
     
    – Joshua Aylong

 
     
     
    Kapitel 1 – Träume
     
     
    Es war einmal ein junger Hahn, der lebte auf einem Bauernhof am östlichen Ufer des Großen Sees, irgendwo zwischen dem Hochland im Süden und den saftigen Wiesen des nördlichen Tieflandes. Sein Name war Joshua Aylong.
    Joshua führte ein komfortables Leben. Er wachte über die Hennen in seinem Stall und beschützte sie vor Feinden, und jeden Morgen genau um 4:45 Uhr kündigte er den neuen Tag an. Seine Federn hatten die Farbe der über den Bergen aufgehenden Sonne: sein Rücken war tiefrot und seine Brust orange. Seine Schwanzfedern schimmerten bläulich und je nachdem wie die Sonne darauf schien, wirkte er eher wie ein tropischer Vogel als wie ein Hahn. Die Hennen liebten seine auffälligen Farben, und da er ein kluger und selbstbewusster Hahn war, entging ihm das nicht. Er genoss jede Minute, die er sich in der Aufmerksamkeit sonnen konnte. Oft stolzierte er mit hoch erhobenem Haupt vor den Hennen und Küken auf und ab und zeigte sich von seiner besten Seite.
    Aber nachts, wenn alles still war, wenn er nicht geschäftig herumpickte oder durch den Pferch schritt, wenn die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Großen See im Westen verschwunden waren, spürte Joshua, wie sich in ihm eine Sehnsucht regte. Er konnte diese Sehnsucht weder erklären, noch darüber sprechen. Er konnte sie nicht einmal vollständig begreifen. Sie war einfach da, sobald die Geräusche des Tages verstummten, das geschäftige Treiben im Stall abebbte und Ruhe einkehrte. Die Sehnsucht fühlte sich an wie ein Ziehen – manchmal auch wie ein Schieben, aber meistens war es eher ein Ziehen. Woher sie kam, wusste er nicht.
    Eines Nachts, irgendwann zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens, als nur die ferne Brandung des Meeres an den Klippen die Stille durchbrach, dämmerte es ihm: Er suchte nach etwas. Etwas Größerem. Etwas Weiterem. Etwas... Riesigem. Etwas, das mehr war als das, was er jeden Tag vor sich sah.
    In diesem Moment, als der Mond hoch über den dunklen Hügeln stand und sich die Silhouetten der Hennen im Stall schwarz gegen das Fenster abhoben, beschloss er, sich auf die Suche zu machen. Was immer es auch war, das er suchte, er musste es finden. Es erschien ihm alles ganz logisch. Er würde einfach auf den höchsten Ast springen, den er im Pferch finden konnte, und seine Flügel ausbreiten. Dann würde er in einer Art Kombination aus einem weiten Satz und kräftigem Flügelschlagen über den Zaun fliegen und auf der anderen Seite landen. Von dort aus würde er einfach loslaufen.
    Aber zwei Minuten und zwölf Sekunden nachdem er diesen Gedanken gehabt hatte, wurde er von einem Geräusch außerhalb des Pferches abgelenkt und vergaß alles wieder. Dann überkam ihn plötzlich eine große Müdigkeit und er fiel in einen traumlosen Schlaf, aus dem er am nächsten Morgen – pünktlich wie ein Uhrwerk – um 4:44 Uhr erwachte, um den Tag auszurufen.
    In den nächsten Monaten geschah nichts
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