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Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS

Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS

Titel: Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS
Autoren: Mira Sol
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die Villa, die Ausbildung der Kinder, die Autos, die Reitpferde, die Reisen, das Personal, die Mitgliedschaft in verschiedenen Clubs, das Ferienhaus ... All das hat mein Einkommen als Werkstattleiter völlig überstiegen. Wir haben immer über unsere Verhältnisse gelebt.« Hartmut-Hagen wischte sich Tränen aus den Augen. »Aber ich wollte meiner Familie dieses Leben bieten. Herlind hat es sich so gewünscht! Und dann hatte sie diese Idee, und ich habe mitgemacht: Als klar war, dass das Museum umgebaut wird und die Exponate in der Werkstatt zwischengelagert werden, haben wir einige Fossilien ausgewählt, die besonders hohe Preise auf dem Schwarzmarkt erzielen. Ich habe davon Abgüsse angefertigt. Dann habe ich geprüft, wann der beste Zeitpunkt sein würde, um die Fälschungen statt der Originale in die Vitrinen zu legen. Ich musste sicherstellen, dass sich niemand mehr, besonders nicht Ina, die Ausstellungsstücke aus der Nähe ansehen konnte, bevor ich die Schaukästen damit bestückte. Speziell auf der Unterseite kommt es bei dem Kunstharz immer wieder zu verräterischen Lufteinschlüssen. Ina hatte in ihrem Kalender zwei Tage vermerkt, die sie bei einer Freundin verbringen wollte. Sie wollte erst am Abend vor der Pressekonferenz zurückkommen. Das war perfekt für unseren Plan.«
    »Der Besuch bei Tessa«, warf Marie ein. »Aber den hat Ina ja verschoben und stattdessen sind wir hierher gekommen.« »Das hat uns in ernste Schwierigkeiten gebracht. Ich hatte den Versicherungssachverständigen extra knapp vor der Pressekonferenz bestellt. Er hat vormittags, wie geplant, die Echtheit der Originale in den Kisten bestätigt. Nur konnte ich dann die Fälschungen nicht mehr, wie ich es ursprünglich vergehabt hatte, ungestört einräumen. Ina war ja da – und ihr obendrein. Es bestand tagsüber zu jeder Zeit die Gefahr, dass jemand hereinplatzt und die Fossilien genauer betrachtet.« »Deshalb waren Sie die ganze Zeit so nervös«, stellte Franzi fest.
    »Ich war völlig verzweifelt«, gab Hartmut-Hagen zu. »Aber dann schien das Glück wieder auf meiner Seite zu sein: Ihr habt davon erzählt, dass ihr alle zusammen den Nachtcache machen würdet. Das war die Chance. Ich wusste: Herlind und ich würden eine ganze Nacht ungestörte Zeit haben, um die Fälschungen im Museum zu positionieren, wenn ich es schaffen würde, euch irgendwie im Wald festzuhalten.« »Nein!«, rief Marie wütend dazwischen. »Sie waren das! Sie haben uns skrupellos einer Höllennacht ausgesetzt!« »Aber«, Franzi war aufgesprungen und lief aufgeregt hin und her, »wie haben Sie es geschafft, den GPS- und Handyempfang komplett zu stören?« »Ich ...«, setzte Hartmut-Hagen an. Ein schriller Schrei schnitt ihm das Wort ab.

SOS per GPS
    »Nein! Stopp!« Herlind Westphal stand mit vor Wut verzerrtem Gesicht in der Tür. Kim fragte sich, wie lange sie wohl schon unbemerkt zugehört hatte. »Du Versager!«
    »Herlind, mein Herz. Ich konnte nicht länger schweigen.« Hartmut-Hagen eilte mit beschwichtigend erhobenen Händen auf seine Frau zu.
    Sie wehrte seine Umarmung ab. »Du hast alles kaputt gemacht! Wie konntest du dich von drei dahergelaufenen Gören so einschüchtern lassen? Wie konntest du alles verraten, alles kaputt machen?« Sie warf einen hasserfüllten Blick auf die drei !!!. »Und ihr – ihr habt doch keine Ahnung. Gar keine Ahnung! Immer hat es Ina geschafft, das Beste zu ergattern. Zuerst Benedikt, dann den Job im Museum. Immer hatte Ina alles bekommen.«
    Hartmut-Hagen sah seine Frau fassungslos an. »Was erzählt du denn da? Benedikt? Aber du hast doch immer mich geliebt, oder etwa nicht?«
    »Lass mich in Ruhe, du Versager.« Herlind bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und fing an zu schluchzen. Die drei !!! schwiegen erschrocken. Hartmut-Hagen ließ sich mit versteinerter Miene in die Couch zurücksinken. Kim fasste sich als Erste wieder und unterbrach die bedrückende Stille: »Es gibt etwas, das ich immer noch nicht verstehe. Warum haben Sie selbst die Fälschung entlarvt? Das widerspricht doch dem ganzen Plan, von dem uns Ihr Mann erzählt hat.«
    Herlind ließ die Hände sinken. Ihre Augen waren von verwischter Wimperntusche schwarz umrahmt und gaben ihr einen gespenstischen Anblick. Sie ließ ein hässliches Lachen hören. »Ich dachte, ich könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits hätten wir die Fossilien verkauft und die Schulden bezahlt. Und andererseits: Welch schöner Skandal! Die ach so angesehene
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