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Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots

Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots

Titel: Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots
Autoren: H Wich
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würde gleich anschließend schlafen gehen. Während sie noch darauf hoffte, trat die Bäuerin plötzlich ans Fenster.
    »Taschenlampe aus!«, zischte Franzi. Kim reagierte sofort, aber leider zu spät.
    »Ist da wer?«, rief Frau Blomberger unsicher.
    Die drei !!! rührten sich nicht und hielten wieder den Atem an.
    Die Bäuerin blieb am Fenster stehen. Nach ein paar Sekunden seufzte sie. »Jetzt sehe ich schon Gespenster. Langsam werde ich wirklich alt.« Dann ging sie vom Fenster weg, ihr Schatten verschwand, und kurz darauf machte sie das Licht aus.
    Marie atmete erleichtert auf. Das war ja gerade noch mal gut gegangen! Jetzt ging im Fenster neben dem Bad das Licht an, vermutlich im Schlafzimmer der Bäuerin. Doch schon ein paar Sekunden später wurde das Licht gleich wieder gelöscht. Frau Blomberger hatte sich anscheinend hingelegt. Nun lag der Hof so still da wie zuvor.
    Die drei !!! warteten zur Sicherheit drei Minuten. Als sich weiterhin nichts rührte, flüsterte Marie: »Los, weiter!«
    Auf Zehenspitzen gingen die Detektivinnen am Haus vorbei. Kim ließ die Taschenlampe lieber aus, falls die Bäuerin doch noch mal aufstehen sollte. Zögernd betraten sie den verschlungenen, mit Unkraut überwucherten Weg. Ohne Taschenlampe war es so dunkel, dass sie kaum die eigene Hand vor Augen sehen konnten, geschweige denn ihre Füße. Sie mussten höllisch aufpassen, um auf den unebenen Platten nicht zu stolpern.
    Beim Gartentor kam die nächste schwierige Hürde. Kim holte ein kleines Ölfläschchen aus ihrer Tasche und ölte damit das verrostete Schloss. Schließlich hatten sie keine Lust, die Bäuerin durch das Quietschen des Tors sofort wieder aufzuwecken.
    »Fertig«, flüsterte Kim und steckte das Fläschchen wieder ein. Vorsichtig streckte sie die Hand aus und drückte die Klinke nach unten. Kein Quietschen, kein Knacken! Die Klinke ließ sich völlig geräuschlos öffnen.
    Die drei !!! betraten den Garten. Marie kam es vor, als würden sie ein verbotenes Paradies betreten. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zum Himmel hinauf. Vorher war er schon bewölkt gewesen, doch jetzt verschwand auch noch der Mond hinter einer Wolke. Der Wind frischte auf und fuhr durch die Kronen der Obstbäume, die in der Dunkelheit wie gefährliche Wächter dastanden. Die Blätter rauschten leise. Es klang, als ob sie jammern und klagen würden.
    Marie spürte, wie sich die Härchen auf ihren Armen aufstellten. Trotz Jacke war ihr plötzlich kalt und dann fiel ihr auch noch ein grausamer Brauch der Kelten ein. Heute nach der Schule war sie mit Kim und Franzi in der Sonderausstellung gewesen, um noch mehr über die Kelten herauszubekommen. Eine Informationstafel ging ihr nicht mehr aus dem Kopf: Die Kelten stellten damals in den Wäldern Standbilder aus geschnitzten Baumstämmen auf. Die sollten die dort lebenden Gottheiten verkörpern. Die Druiden, die Priester der Kelten, brachten den Göttern dann regelmäßig Opfer dar. Und dabei handelte es sich wahrscheinlich nicht nur um Tier-, sondern auch um Menschenopfer! Mal ganz davon abgesehen, dass Marie, Franzi und Kim sowieso die ganze Zeit über den Skeletten von Kelten herumspazierten, die unter ihren Füßen in der Erde ruhten.
    »Marie!«, zischte Franzi. »Wo bleibst du denn?«
    Erst da merkte Marie, dass Kim und Franzi nicht mehr neben ihr standen und bereits ein paar Schritte vorausgegangen waren. Schnell holte sie ihren Vorsprung auf. Gemeinsam schlichen sie weiter zum hinteren Teil des Gartens. Das Gras stand zum Glück so hoch, dass die Geräusche ihrer Schritte fast völlig verschluckt wurden.
    Je länger Marie sich in der Dunkelheit bewegte, umso besser gewöhnten sich ihre Augen daran. Die Sterne, die vereinzelt zwischen den Wolken hervorlugten, spendeten gerade ausreichend Licht, um die Umrisse der Bäume und den Weg vor ihnen gut erkennen zu können.
    »Und jetzt?«, fragte Kim, als sie vor dem Loch standen, das die unbekannten Täter ausgehoben hatten.
    Die Detektivinnen sahen sich um und suchten nach einem Versteck. Der Komposthaufen, der am Rand des Zauns stand, war nicht groß genug. Aber der knorrige Apfelbaum daneben war perfekt. Er stand weit genug vom Loch entfernt und trotzdem nah genug, um alles gut beobachten zu können. Außerdem war er schon länger nicht mehr gestutzt worden, und seine dicht belaubten Äste hingen an allen Seiten bis hinunter auf die Erde.
    »Zwischen den Zweigen sieht uns kein Mensch«, flüsterte Marie.
    »Ja, das ist super«,
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