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Die drei      42  Das Geheimnis der alten Villa  drei Ausrufezeichen

Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen

Titel: Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen
Autoren: von Vogel Maja
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Stein.«
    »Anton von Stein?«, fragte Franzi verblüfft. »Wer ist das denn?«
    »Jemand, den ich vor langer, langer Zeit einmal kannte.« Frau Metzler lächelte versonnen. »Man könnte sagen, er war meine Jugendliebe.«
    »Tatsächlich?« Marie schluckte aufgeregt. Endlich hatten sie eine Spur! »Erzählen Sie mehr!«
    Das ließ sich Frau Metzler nicht zweimal sagen. »Anton und ich sind gemeinsam aufgewachsen. Er wohnte mit seinen Eltern im Nachbarhaus. Heute befindet sich dort eine Frühstückspension.«
    Marie nickte. »Stimmt, die Pension Morgenstund .«
    »Anton und ich waren als Kinder unzertrennlich«, fuhr die alte Dame fort. »Wir haben jeden Tag zusammen gespielt, mal in unserem Garten, mal in seinem. Er war ein paar Jahre älter als ich und ich habe ihn grenzenlos bewundert. Dafür hat er mich vor Gefahren beschützt.« Sie kicherte. »Als ich fünf Jahre alt war, hat er mir den ersten Heiratsantrag gemacht. Und ich habe Ja gesagt!«
    »Den ersten Heiratsantrag?«, hakte Kim nach. »Heißt das, es hat noch einen gegeben?«
    »Allerdings.« Frau Metzler schmunzelte. Die Erinnerungen an ihre Jugendliebe wirkten wie eine Verjüngungskur. Ihre Augen strahlten und ihr Gesicht sah viel lebendiger und frischer aus. »Mit neunzehn habe ich mich Hals über Kopf in Anton verliebt. Und er sich in mich. Es war völlig verrückt: Wir kannten uns schon seit Jahren und waren uns so vertraut. Aber plötzlich war alles neu.« Sie seufzte. »Wir waren so jung damals!«
    »Wie ist es weitergegangen?«, wollte Franzi wissen. »Haben Sie Anton geheiratet?«
    »Nein.« Die alte Dame machte ein bekümmertes Gesicht. »Unsere Liebesgeschichte hat leider ein trauriges Ende genommen. Als mein Vater erfuhr, dass Anton und ich ein Paar waren, wurde er schrecklich wütend. Er hat mir verboten, Anton wiederzusehen.«
    »Aber warum?«, fragte Kim bestürzt.
    »Mein Vater war sehr streng«, erklärte Frau Metzler. »Er fand mich zu jung für eine Beziehung mit einem Mann. Außerdem hatte er keine gute Meinung von Anton.«
    »Wieso denn nicht?«, erkundigte sich Marie. Sie fand dieGeschichte so spannend, dass sie völlig vergaß, ihren Tee zu trinken.
    Frau Metzler zuckte etwas hilflos mit den Schultern. »Vermutlich, weil damals einige nicht besonders schöne Gerüchte über Anton im Umlauf waren. In der Nachbarschaft wurde gemunkelt, er hätte Kontakte zu kriminellen Kreisen. Angeblich soll er an mehreren Einbrüchen im Viertel beteiligt gewesen sein.«
    »Und?« Kim ließ Frau Metzler nicht aus den Augen. »Stimmte das?«
    Die alte Dame dachte eine Weile nach, bevor sie antwortete. »Ich weiß es nicht. Wir haben nie über diese Dinge gesprochen. Wenn wir zusammen waren, war es einfach nicht wichtig. Dann ging es nur um uns beide.« Ein glückliches Leuchten glitt über ihr Gesicht. »Anton konnte sehr witzig sein. Und so charmant. Außerdem war er wahnsinnig zärtlich. Wir haben uns stundenlang unter der alten Buche in unserem Garten geküsst …«
    Marie unterdrückte ein Lächeln. »Haben Sie sich an die Anweisung Ihres Vaters gehalten? Oder haben Sie sich heimlich weiter mit Anton getroffen?«
    Frau Metzler schüttelte den Kopf. »Nein, das wagte ich nicht. Wie gesagt, mein Vater war sehr streng. Wenn er uns erwischt hätte, wäre seine Strafe bestimmt fürchterlich gewesen. Anton hat mich noch einmal vor dem Haus abgepasst, als mein Vater unterwegs war. Er wollte mit mir durchbrennen.«
    »Was?« Franzi riss die Augen auf. »Aber das ist doch völlig verrückt!«
    »Das habe ich auch gesagt«, erzählte Frau Metzler. »Doch Anton hat mich nur geküsst und mir ins Ohr geflüstert: ›Natürlich bin ich verrückt, verrückt nach dir.‹« Sie lächelte traurig. »Merkwürdig, an diesen Satz erinnere ich mich noch Wort für Wort. Leider war ich zu vernünftig, um heimlich wegzulaufen. Ich habe ihn weggeschickt. Es hat mir das Herz gebrochen. Und ihm auch.«
    »Haben Sie sich jemals wiedergesehen?«, wollte Marie wissen.
    »Nein.« Frau Metzlers Augen verdunkelten sich. »Kurze Zeit später ist er ins Ausland gegangen und nie zurückgekehrt. Einige Jahre später habe ich meinen zukünftigen Mann kennengelernt. Er war das genaue Gegenteil von Anton: pflichtbewusst, vernünftig und zuverlässig. Vielleicht habe ich mich deshalb in ihn verliebt. Wir haben geheiratet und einen Sohn bekommen.«
    »Wissen Sie, was aus Anton von Stein geworden ist?«, fragte Kim.
    Frau Metzler schüttelte den Kopf. »Ich habe seit Jahren nicht mehr an ihn
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