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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge
Autoren: Anne McCaffrey
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zurückholen.«
    »Müssten in Benden nicht bald die jungen Drachen schlüpfen?« erkundigte sich Robinton.
    »Ja, bald ist es so weit. Wie du sicher weißt, ist Jora tot.« Robinton nickte. Jora hatte sich buchstäblich zu Tode gefressen und war im Dazwischen bestattet worden. »Als die Nachricht von dem neuen Gelege in die Welt getrommelt wurde, war ich so weit weg, dass ich nicht alles deutlich verstehen konnte. Stimmt es, dass dieses Mal ein goldenes Königin-Ei dabei ist?«
    Robinton nickte.
    Tuck legte den Kopf schräg. »Und wirst du bei der Gegenüberstellungs-Zeremonie dabei sein?«
    »Ich hoffe es.« Robinton war sich nicht sicher, ob er vom Weyr eingeladen werden würde. Eigentlich gehörte es sich, dass er als Meisterharfner von Pern an dem feierlichen Ereignis teilnahm. Seit S'loners Tod hatte es nicht mehr viele Gelege gegeben.
    »Wird Nemorth noch einmal zum Paarungsflug aufsteigen?« erkundigte sich Tuck.
    »Ich glaube nicht. Normalerweise hätte Nemorth Jora in den Tod folgen müssen, doch da sie gerade ein Gelege bewachte, harrte sie aus.«
    »Glaubst du, die nächste Weyrherrin wird ihre Aufgaben besser meistern als Jora?«
    Robinton seufzte. »Schlimmer kann es wohl gar nicht kommen.«
    Tuck stand auf. »Ich muss jetzt gehen. Wir treffen uns im Hochland.« Robinton wusste, dass er Nip meinte, dessen Namen er nur selten aussprach. »Fax plant von dort aus eine seiner berüchtigten Tourneen. Auf diesen Inspektionsreisen will er herausfinden, wieso seine Anwesen nicht die gewünschten Erträge erzielen.«
    »Dann wünsche ich ihm viel Glück«, versetzte Robinton trocken.
    »Nicht ihm, sondern den unglücklichen Menschen, die er zusammenschlägt, weil sie seinen Reichtum nicht mehren«, korrigierte Tuck und schlüpfte zur Tür hinaus.
    ***
    Während der nächsten Tage beschlich Robinton das Gefühl einer drohenden Gefahr. Deshalb war er nicht überrascht, als Sebell einen mit Schlamm bespritzten, abgekämpften Kurier in sein Zimmer führte.
    »Tuck lässt ausrichten, du sollst sofort kommen, Meister Robinton.«
    »Wohin?« Der Eilläufer ließ sich auf einen Stuhl fallen, und Sebell schenkte ihm einen Becher Wein ein.
    »Fax ist nach Ruatha aufgebrochen. Bei ihm befinden sich Drachenreiter.«
    »Ruatha? Und in der Gesellschaft von Drachenreitern?« wiederholte Robinton verblüfft.
    Der Kurier nickte und trank einen Schluck Wein. »Sie sind auf Kandidatensuche.« Er zog eine Grimasse.
    »Wie viel Zeit bleibt mir?«
    »Fax forciert das Tempo. Du solltest nicht zu lange zögern.«
    Das war das Stichwort. Robinton spürte, wie eine wilde Erregung ihn packte. »Kümmere dich um unseren Gast, Sebell«, rief er und hetzte aus dem Zimmer.
    Aufgeregt rannte er in Silvinas Quartier.
    »Ich brauche derbe Arbeitskleidung, wie ein Knecht sie trägt«, erklärte er ihr.
    »Was hast du vor?« fragte sie ihn streng, die Hände auf die Hüften gestemmt.
    »Fang du nicht auch noch an«, warnte er sie. Es klang schärfer als gewollt. »Ich muss eine bestimmte Rolle spielen, und dazu brauche ich die entsprechende Bekleidung.«
    »Überlass diese Aufgabe Sebell«, schlug sie vor.
    »Das geht nicht«, wehrte er entschieden ab. »Ich kann ihn nicht in Gefahr bringen.«
    »Und um dein Leben ist dir nicht bange?« fragte sie, während sie ihn in einen Raum führte, in dem Bekleidung aufbewahrt wurde. »Dich erkennt man doch allein schon an deiner Größe.«
    Er zog den Kopf ein, nahm eine gebückte Haltung an und fing an zu humpeln.
    »Hmm. Du hast einen Gang, als hätte dich jemand in den Allerwertesten getreten.« Sie schüttelte den Kopf.
    Als Sebell sich zu ihnen gesellte, hatte Robinton mit Silvinas Hilfe die passende Kleidung gefunden. Ein Blick in das Gesicht seines Meisters genügte, und Sebell enthielt sich jeden Kommentars. Und selbst er musste zugeben, dass Robinton nicht mehr viel mit dem würdevollen Meisterharfner von Pern gemein hatte, sowie er seine Schultern hängenließ und hinkte.
    »Vielleicht solltest du die Sachen vor dem Anziehen auf dem Misthaufen wälzen«, meinte Silvina scherzhaft.
    Sebell fing an zu kichern und war überrascht, als Robinton ihm das Zeug in die Hände drückte und ihm auftrug, genau das zu tun.
    »Der Gestank wird jeden davon abhalten, mich allzu kritisch zu mustern«, fand er. »Und während ich fort bin, müsst ihr allen erzählen, ich läge mit Fieber im Bett.«
    Sebell nickte, obwohl es ihm nicht passte, dass sein Meister sich in Gefahr begab. Doch er wusste genau, wann er
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