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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge
Autoren: Anne McCaffrey
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seine Meinung für sich behalten musste.
    ***
    Erst am Ufer des Roten Flusses zog sich Robinton die Verkleidung an. Big Black hatte gescheut und wollte ihn nicht aufsitzen lassen, als er sich ihm mit dem stinkenden Kleiderbündel näherte. Nun ließ er den Renner bei den Grenzposten zurück und ermahnte die Männer, besonders vorsichtig zu sein.
    Auf Schleichpfaden pirschte sich Robinton an die Festung Ruatha heran. Draußen im Viehpferch entdeckte er lediglich zwei magere Milchkühe. Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Drachengeschwader in der Luft auf, und ein erschrockener Mann rannte so schnell herbei, dass er beinahe über seine eigenen Füße stolperte. Unentwegt schrie er mit sich überschlagender Stimme: »Die Drachenreiter sind da! Jeden Moment kann Fax eintreffen. Die Drachenreiter sind da …« Aus voller Kehle brüllend verschwand er in der Burg.
    In seiner Maskerade als Knecht machte sich Robinton nicht verdächtig, als er aus seinem Versteck hervorhinkte und offenen Mundes die Drachen begaffte. Aus einigen Mäulern züngelten noch Flammen. Ein Drache nach dem anderen stieß schrille Trompetentöne aus, und Robinton kam es vor, als klängen sie überrascht.
    Als sie kreisend in den Landeanflug einschwenkten, erkannte er einen blauen Drachen, bei dem es sich nur um Tagath handeln konnte. Es bestätigte seine Vermutung, dass F'lar dieses Geschwader anführte. Ausgerechnet im Hochland nach geeigneten Kandidaten für die Gegenüberstellung zu suchen, erforderte einen Mut, den wohl nur F'lons Sohn aufbrachte.
    Vielleicht konnte er in einem unbeobachteten Augenblick ein paar Worte mit C'gan wechseln. Und er hoffte, endlich den erwachsenen F'lar kennen zu lernen. Er fragte sich, ob R'gul die Suche in diesem Gebiet überhaupt genehmigt hatte. Irgendwie zweifelte er daran. Doch dann wandte er sich wieder den dringendsten Problemen zu.
    Er vergegenwärtigte sich, dass ein einfacher, ungebildeter Knecht bei der Landung der Drachen schleunigst das Weite suchen würde. So schnell es sein vorgetäuschtes Lahmen erlaubte, hoppelte er zu den anderen Kulis, die auf dem Hof herumlungerten.
    Der Verwalter, dem der Schreck über diesen Besuch ins Gesicht geschrieben stand, kam im Eilschritt anmarschiert, um sich selbst von der Ankunft der Drachenreiter zu überzeugen. Alsdann brüllte er eine Flut von widersprüchlichen Befehlen, schnappte sich einen der herumstehenden Knechte und stieß ihn brutal vor sich her.
    »Wir müssen Vorbereitungen treffen! Wir müssen uns sputen! Los, schafft etwas zu essen her! In diese Burg muss endlich Ordnung einkehren. Ich krieg euch schon ans Arbeiten, ihr faules Pack!« Während er wie ein Tobsüchtiger schrie, verteilte er Hiebe und Fußtritte an die zerlumpten und ausgezehrten Sklaven, die an ihm vorbeihuschten.
    Robinton konnte einem Tritt gerade noch ausweichen, doch bereitwillig begab er sich in die Burg. In der Großen Halle blieb er entsetzt stehen. Der einstmals wunderschöne Saal war schmutzig und verkommen, das große Eingangsportal hing schief in den Angeln. Dann prallte jemand gegen ihn, und stolpernd setzte er seinen Weg fort.
    Eine alte Vettel teilte Besen und Schrubber aus. Eine zweite schmuddelige Magd versorgte sie mit weiterem Putzmaterial. Man scheuchte sie die Treppe hoch, wo sie Zimmer säubern sollten, die ihrem verlotterten Zustand nach seit dem Massaker nicht mehr benutzt worden waren.
    Robinton wurde in einen Raum geschoben, dessen Fenster vermutlich seit mehreren Planetenumläufen offen standen. Welke Blätter, trockene Zweige und Schmutz häuften sich in den Ecken. Im Kamin lag zu harten Klumpen zusammengebackene Asche. Das Bettzeug war verschimmelt und gar nicht mehr zu benutzen.
    Der Verwalter hetzte von einem Zimmer zum nächsten und trieb das Gesinde zur Eile an, wahllos Hiebe und Fußtritte verteilend. Robinton fand, es sei eine Schande, dass man eine so schöne Festung hatte vergammeln lassen. Seiner Ansicht nach war selbst durch eine gründliche Reinigung der Zimmer nichts mehr zu retten.
    Er fegte den Boden, als Fax und seine Gefolgschaft eintrafen. Dann packte der nervöse Verwalter Robinton beim Kragen und schleppte ihn nach unten, wo er sich um die Renner kümmern sollte.
    Die Haupthalle war von einer Schar Bediensteten gesäubert worden, doch selbst die größten Anstrengungen hatten nicht viel genützt. Der Boden wies Moderflecke auf, und von der Decke hingen zerrissene Spinnweben. Es herrschte das totale Chaos. Leute schrien, brüllten, und
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