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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge
Autoren: Anne McCaffrey
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als sie sich den Stuhl zurechtrückte, der gleichfalls in den Farben Telgars gehalten war.
    Der Tisch bestand aus mehreren kleineren Einheiten, die man so zusammengeschoben hatte, dass sie einen Kreis bildeten. Die Weyrführer und Burgherren von Telgar saßen zwischen den Anführern aus dem Hochland und Tillek, da sie die nördlichsten Siedlungen vertraten. Ihnen gegenüber befanden sich die Repräsentanten des Ista-Weyrs nebst Burg und der Festung Keroon, deren Stammesfarben in allen Schattierungen einer Sonne funkelten.
    Die Leute des Benden-Weyrs und die Angehörigen des Bitra-Besitztums erhielten ihre Plätze zur einen Seite, zur anderen postierten sich die Bewohner der Burg Benden und der Festung Nerat. Der Chefingenieur, die Leitende Ärztin und der Direktor des Bildungswesens nahmen ebenfalls an dem Treffen teil. Im Zentrum des Runds thronten die Sachwalter von Burg Fort, der ältesten Kolonie Perns, flankiert von den Abgesandten der Festungen Ruatha und Süd-Boll. Den Vorsitz über die Konferenz nahmen dieses Mal die Delegierten Forts ein.
    »Ich schlage vor, diejenigen, von uns, die noch nicht von Hegmons Wein beduselt sind, erörtern das Notwendige, damit wir die Sache hinter uns bringen und uns unter die Tänzer mischen können«, verlautbarte Paulin, in die Runde lächelnd.
    Chalkin hämmerte mit der Faust auf die Tischplatte und grölte: »Hört, hört!«
    K'vin unterdrückte ein Stöhnen. Der Kerl hatte einen sitzen, und sein Gesicht glühte von einem Übermaß an Wein.
    »Wir alle wissen, dass demnächst ein Fädeneinfall bevorsteht …«
    Chalkin gab ein obszönes Geräusch von sich.
    »Hören Sie, Lord Chalkin«, wandte sich Paulin an den Störenfried, »falls Sie sich ein bisschen zu viel von dem Champagner zugemutet haben, sind Sie von der Sitzung befreit.«
    »Damit hätte er genau das erreicht, was er will«, widersprach M'shall, der Weyrführer von Benden. »In diesem Fall könnte er schlankweg behaupten, jede Entscheidung, die heute getroffen wird, sei hinter seinem Rücken abgesprochen worden.«
    »Wenn er sein Maul nicht halten kann, stecken wir seinen Kopf so lange in kaltes Wasser, bis er nüchtern genug ist, um die gesellschaftlichen Gepflogenheiten zu beachten«, warf Irene ein, die Herrin des Benden-Weyrs. »Er mag es überhaupt nicht, wenn seine Galagewänder nass werden.« Ihre Miene ließ vermuten, dass sie aus Erfahrung sprach.
    »Chalkin!«, rief Paulin mit einem warnenden Unterton.
    »Schon gut, schon gut«, lenkte der Bitraner griesgrämig ein, rückte sich bequem auf seinem Stuhl zurecht und stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. »Ihr fangt mir ja gut an …«
    »Aber nur, weil Sie sich nicht benehmen können!«, schnauzte Irene. Paulin bedachte sie mit einem ernsten Blick, und sie verstummte, obwohl sie fortfuhr, Chalkin aus schmalen Augen zu mustern.
    »Es gibt drei unterschiedliche Berechnungen, die keinen Zweifel daran lassen, dass sich der Rote Planet Pern nähert …«
    »Könnte es zu einer Kollision kommen?«, fragte Jamson aus dem Hochland.
    »Unsinn, Jamson«, entgegnete Paulin wegwerfend. »Darüber brauchen wir gar nicht erst zu reden.«
    »Und warum nicht?«, mischte sich Chalkin keck ein.
    »Weil es unmöglich ist, und man über dieses Thema bereits bis zum Überdruss diskutiert hat«, erklärte Paulin. »In keinem einzigen Bericht aus den Tagen unserer Vorväter gibt es auch nur eine Andeutung, dass die Chance eines Zusammenstoßes der beiden Planeten besteht. Mit einer eventuellen Katastrophe dieser Art hatte man sich erst gar nicht befasst.«
    »Aber hatte man damals ausdrücklich festgelegt, dass ein Zusammenstoß absolut ausgeschlossen werden kann?«, stichelte Chalkin, offensichtlich entzückt, auf einem heiklen Thema herumzuhacken.
    »Nein«, antworteten Paulin und Clisser wie aus einem Mund. Clisser fungierte nicht nur als Direktor des Kollegiums, sondern bekleidete auch das Amt des Leitenden Astronomen. Paulin bedeutete Clisser, das Thema weiter zu verfolgen.
    »Die Kapitäne Keroon und Tillek«, begann er und legte gleich darauf eine respektvolle Kunstpause ein, »schrieben beide Kommentare zum Akki-Report, der die Daten aus den Informationsspeichern der Yokohama enthält. Mit den relevanten Gleichungen habe ich mich immer und immer wieder beschäftigt und gelangte zu dem Schluss, dass der Wanderplanet sich Pern auf einer elliptischen Umlaufbahn nähert, ohne dass eine Kollision zu befürchten wäre. Aufgrund der Himmelsmechanik und Rubkats
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