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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft
Autoren: Anne McCaffrey
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Hemisphäre; und obwohl das Erkundungsteam akribische Nachforschungen anstellte, fand man keine Spur von den Meteoriten, die die Ursache für dieses sonderbare Phänomen sein mochten. Außerdem, rätselte Ben, war keine dieser runden Stellen tief genug, um die Folge eines Einschlags zu sein, und auch das Überlappungsmuster sprach nicht für einen ausgedehnten Meteoritenhagel.
    Die Nordhalbkugel lag teilweise noch unter einer dicken Schneedecke, trotzdem führte man reichlich Kernbohrungen durch, um später Gesteins- und Bodenproben analysieren zu können. Aus den sumpfigen Niederungen des riesigen Flußdeltas, das die Zentralebene durchschnitt, entstiegen die üblichen hochkonzentrierten Schwefeldämpfe; der Schlamm enthielt eine Überfülle von ungewöhnlichen Bakterien, auf die sich Shavva voller Begeisterung stürzte.
    Landeinwärts, am Oberlauf des gewaltigen, schiffbaren Stroms, stießen sie auf nicht geringe Vorkommen von Eisen, Kupfer, Nickel, Zinn, Vanadium, Bauxit und sogar etwas Germanium, doch keines der Metalle und Mineralien war in einer solchen Quantität vorhanden, um Bergbaukonzerne ernsthaft zu interessieren.
    Am vorletzten Morgen ihrer Vermessungstour fand Ben in einem mit Geröll gespickten Gebirgsbach Goldnuggets.
    »Eine richtig altmodische Welt«, bemerkte er, mit den schweren Nuggets jonglierend. »Früher kam auf der guten alten Erde auch Gold in Flüssen vor. Noch eine Parallele.«
    Shavva bückte sich und hob einen Goldklumpen auf, der eine nahezu perfekte Tropfenform besaß. Bewundernd hielt sie ihn zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Meine Beute«, erklärte sie und verwahrte ihn in ihrer Gürteltasche.
    Im oberen Teil der östlichen Halbinsel entdeckten sie eine faszinierende Pflanze, einen kräftigen Baum, dessen Borke einen beißenden Geruch absonderte, wenn man sie mit den Fingern zerrieb. Am Abend stellte sie aus der Rinde einen Aufguß her und schnupperte genüßlich an dem Aroma. Tests ergaben, daß der Sud nicht toxisch war, und nach dem ersten Probeschluck seufzte sie vor Wonne.
    »Koste mal, Liu, es schmeckt großartig!«
    Mißtrauisch beäugte Liu die dünne schwarze Flüssigkeit, doch bei dem Duft lief auch ihm das Wasser im Mund zusammen, und er bekam Appetit, davon zu trinken. »Hmmm, nicht schlecht. Wenn auch ein bißchen fade. Laß es noch ein Weilchen länger ziehen oder nimm weniger Wasser. Womöglich hast du hier eine ganz tolle Entdeckung gemacht.«
    Auch Ben probierte den Aufguß, und nachdem Shavva weitere Experimente anstellte, die Borke fein zermahlte und heißes Wasser hindurchfilterte, sagte ihm das Ergebnis zu.
    »Schmeckt wie eine Mischung aus Kaffee und Schokolade, finde ich, mit einem pikanten Nachgeschmack. Sehr lecker.«
    Shavva hortete einen Vorrat von Borke, und in den nächsten zwei Tagen stellten sie daraus ihre Getränke her. Einen Teil der Rinde verwahrte sie, damit auch Castor in den Genuß einer Kostprobe käme.
    Obwohl keiner der drei ein Wort darüber verlor, bedauerten alle, den Planeten verlassen zu müssen; gleichzeitig waren sie froh, daß es keinen Unfall oder irgendein anderes Mißgeschick gegeben hatte.
    Falls nicht ein unvorhergesehener Umstand eintrat, daß die Analysen der eingesammelten Proben zum Beispiel bedenkliche Werte ergaben, waren alle drei Teammitglieder damit einverstanden, daß Castor diese Welt als P.E.R.N. kennzeichnete – Parallel-Erde, Ressourcen nebensächlich. Rechts oben fügte er ein »k« hinzu, was bedeutete, daß dieser Planet sich für eine Kolonisierung eignete.
    Vorausgesetzt, es gab Kolonisten, die sich auf einem ländlichen Planeten niederlassen wollten, der abseits der etablierten Handelsrouten lag und so weit vom zentralen Machtbereich der Konföderation Vernunftbegabter Rassen entfernt, wie es im bislang erschlossenen Teil der Galaxis überhaupt nur möglich war.

Die Delphinglocke
    Als Jim Tillek in der Monaco-Bucht mit der Großen Glocke das Signal für die Alarmstufe Rot läutete, traf Teresas Schule binnen weniger Minuten ein; flankiert wurde Teresa von Kibby und Amadeus, die dicht neben ihr in die Höhe sprangen und wieder abtauchten. Im Verlauf einer Stunde versammelten sich die von Aphro, China und Captiva angeführten Schulen – insgesamt siebzig Delphine, einschließlich der drei Kälber, die noch kein Jahr alt waren.
    Junge Männchen und Einzelgänger kamen aus allen Richtungen herbeigeschwommen, quietschend, klickend, laut prustend, derweil sie unentwegt die unglaublichste Wasserakrobatik
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