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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft
Autoren: Anne McCaffrey
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überzeugen, daß mit den Medikamenten alles in Ordnung sei, während sie die ganze Zeit über das Metall in dem Schränkchen verstaute.«
    Auch die Spinde, in denen die erlaubten dreiundzwanzig Komma fünf Kilogramm persönlicher Habe lagerten, enthielten Platinverkleidungen.
    »Na ja«, meinte Ni Morgana, eines der feinen Bleche verbiegend, das sie unter Bendens Koje gefunden hatte, »die einzelnen Stücke wiegen nicht viel, aber sie haben fast die ganze Gig damit verschalt. Genial!«
    Überall befanden sich Täfelungen aus Germanium und Platin, sogar an der Luke zur Luftschleuse.
    Nev, der sich entsann, wie er Hope und Charity die Kabine gezeigt hatte, entdeckte Edelmetalle unter den Andruckliegen, innerhalb der Steuerkonsole, und an allen möglichen und unmöglichen Stellen; er fand zu schmalen Schnecken gedrehte Metallfäden, die bei oberflächlicher Betrachtung wie eine harmlose Dekoration wirkten. Eine Inspektion der Bullaugen ergab, daß selbst die Versiegelung eine Platinverzierung trug, woraufhin Nev und Scag sämtliche Rahmen und Abdichtungen von Fenstern untersuchten.
    Als der Haufen aus Edelmetall sich vor der Tür zur Luftschleuse bis an die Sichtscheibe türmte, fiel Benden plötzlich auf, daß die Schleuse leer war.
    »Kimmer? Wo ist Kimmer?« schrie er. »Wer hat ihn rausgelassen? Wo steckt der Kerl?«
    Doch Kimmer befand sich nirgendwo in dem Schiff. Begleitet von den Marines, hetzte Benden zur Kombüse, wo die Brüder immer noch jede Einzelheit absuchten.
    »Wer von Ihnen hat die Außenverriegelung der Luftschleuse geöffnet?« fragte Benden, vor ohnmächtigem Zorn kochend.
    »Die Außen…« Benden fand, Shensus Verblüffung sei nicht gespielt. Die Mienen seiner Brüder blieben undurchdringlich.
    »Ich will nicht den Stab über Sie brechen, Shensu, aber das ist glatter Mord. Sie hatten ausreichend Gelegenheit, die Schleuse zu öffnen, während wir mit der Durchsuchung des Schiffs beschäftigt waren.«
    »Wir haben uns an der Suche beteiligt«, erwiderte Shensu würdevoll. »Mit dem gleichen Fleiß wie Sie versuchen wir unser Leben zu retten.«
    »Vielleicht«, warf Jiro leise ein, »wollte er lieber sterben, als mitzuerleben, wie sein brillanter Plan scheiterte.«
    »Das leuchtet mir ein«, erwiderte Ni Morgana ruhig, doch Benden wußte, daß sie genausowenig an einen Selbstmord glaubte wie er.
    »Sowie es die Zeit erlaubt, werde ich der Sache auf den Grund gehen«, versprach er hitzig, während er jeden einzelnen der drei Brüder wütend anfunkelte. »Einen Mörder lasse ich nicht ungestraft davonkommen!« Obwohl Benden in diesem Augenblick selbst Mordgelüste in sich spürte. Es gab mehrere Leute an Bord dieser Gig, an denen er sich gern vergriffen hätte.
    Als er zur Luftschleuse zurückkehrte, fuhrwerkte Nev dort emsig mit einem Meißel herum. Mit einem Triumphgeheul pellte der Fähnrich eine papierdünne Platinschicht ab.
    »Gegen eine mit Platin ausgekleidete Gig hätte Captain Fargoe sicher nichts einzuwenden…« Er brach ab, als er Bendens giftigen Blick auffing. Krampfhaft mußte er schlucken. »Hier sind bestimmt noch weitere zwanzig Kilo versteckt.« Dann fuhr er fort, die Platinfolie abzuschälen.
    Benden bedeutete zwei Marines, Nev zu helfen, derweil er und die anderen die gefundenen Edelmetalle – Folien, Pastillen, Streifen und Röhrchen – in die Schleuse packten.
    »Erstaunlich!« Ni Morgana wiegte nachdenklich den Kopf. »Das dürfte der Rest dieser vierhundertfünfundneunzig Komma sechsundfünfzig Kilogramm sein.«
    Sie verließ die Schleusenkammer und gab Benden an den Kontrollen ein Zeichen. Mit einem Gefühl unendlicher Erleichterung drückte er auf den Schalter, der das Außenschott öffnete, und sah zu, wie das Metall langsam in den Weltraum hinaustrieb – eine glitzernde Kaskade, die die Erica wie einen Schweif hinter sich herzog.
    »Ich hätte große Lust, ihre persönliche Habe hinterherzuschmeißen«, knurrte Benden, der in seinem ganzen Leben noch nicht so aufgebracht und rachsüchtig gewesen war. »Dann wären wir um weitere hundert Kilo leichter.«
    »Mehr als hundert Kilo«, korrigierte ihn Nev, der immer alles wortwörtlich nahm. Dann glotzte er den Lieutenant dümmlich an. »Ach so, Sie meinen nur das Gepäck der Frauen.«
    »Nein.« Ni Morgana stieß einen tiefen Seufzer aus. »Sie haben unter Kimmer genug gelitten. Ich sehe keinen Sinn darin, sie jetzt noch zu bestrafen.«
    »Und ohne den zusätzlichen Treibstoff hätten wir gar nicht starten können«,
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