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Die deutsche Peitsche

Die deutsche Peitsche

Titel: Die deutsche Peitsche
Autoren: M. K. Bloemberg
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Begebe er sich an die Arbeit«, befahl er Charles de Jousfeyrac. Dieser nickte und trat auf Yseult zu, beobachtet von den gierigen Blicken des Herzogs und seiner Höflinge und unter den verbitterten Mienen von Maximilien de St. Courchose und Damian de Jousfeyrac.
    Die Tochter von Maximilien hatte bereits Mut geschöpft angesichts ihrer jugendlichen Fürsprecher, doch nun senkte sie ergeben den Blick. Ihr Vater allerdings konnte dies nicht länger ertragen und stellte sich Charles in den Weg. »Versucht es und ich beiße Euch die Kehle durch, verfluchter Jousfeyrac!«, grollte er drohend. Der Herzog gab seinen Wachen einen Wink und metallenes Scheppern begleitete deren Weg zu Maximilien. Gefährliche Hellebardenklingen senkten sich, begleitet vom Schrei Manon de Bettencourts.
    Yseult erkannte, dass die Lage außer Kontrolle geriet und dass ihr nur noch eine Möglichkeit blieb. Sie lief mit wehenden Rockschößen zu Damian de Jousfeyrac, der mit verzweifelter Miene das Geschehen verfolgt hatte und am Verstand seines Vaters zweifelte. Die Wachen verhielten im Schritt, als der Herzog ihnen befahl, stehen zu bleiben und alle Augen im Saal richteten sich auf Yseult und Damian. Die schöne Tochter Maximiliens flüsterte etwas in das Ohr des jungen Jousfeyrac und es musste etwas Überraschendes gewesen sein, denn auf dem Gesicht des jungen Mannes ging die Sonne auf. Unendlich sanft blickte er seine geliebte Yseult an und strich ihr zärtlich über die Wange. Diese ergriff die Hand von Damian und bedeutete ihm, zu ihr zu kommen. Damian schwang sich über den Tisch, der beide trennte und führte Yseult zurück in die Mitte des Saales.
    Atemlose Stille füllte den Saal, bis Damian sich zu Herzog Honoré de Ravfleur umdrehte und sagte »Ich werde die Ausführung des Urteils übernehmen. Ich protestiere jedoch gegen diesen Urteilsspruch, der unzivilisiert ist und lediglich dem Voyeurismus dieser widerlichen Affen hier dient.« Er deutete im Halbrund auf die glotzenden Höflinge.
    Der Herzog zuckte lediglich gleichgültig mit den Schultern. »Ihr könnt protestieren wie Ihr wollt, solange Ihr jetzt die Strafe ausführt.«
    Maximilien de St. Courchose begann erneut zu protestieren, doch Yseult flüsterte auch ihm etwas ins Ohr, bevor die bereits über die Grenzen beanspruchte Geduld des Herzogs endgültig erschöpft war. Der Graf blinzelte, blickte erstaunt seine Tochter an, dann Damian de Jousfeyrac, bevor er schließlich nickte.
    Der Herzog klatschte ungeduldig in die Hände. »Mache er sich an die Vollstreckung, bevor wir hier noch Wurzeln schlagen.«
    Yseult trat lächelnd zu Damian. Sie liebte ihn und er liebte sie, das hatte er ihr soeben bewiesen, als er sich geweigert hatte, ihre Lage für sich auszunutzen. Sie konnte sich beileibe eine schönere Situation vorstellen für ihr erstes Stelldichein, doch wenn es sein musste, dann konnte es auch hier geschehen, vor den gaffenden Höflingen am Hof des Herzogs.
    Damian begann, die Verschnürung des Mieders zu lösen. Yseult entledigte sich ihres Rockes, bis sie im Unterhemd vor Damian stand. Dieser vergaß das Publikum, als er die vollkommene Schönheit von Yseult erblickte. Weiße, schlanke Fesseln und Beine lugten unter dem weißen Unterhemd hervor und die Tatsache, dass das letzte Kleidungsstück die köstliche Weiblichkeit nicht versteckte, sondern andeutete, ließ sein Blut in Wallung geraten.
    Damian schien jedoch hypnotisiert zu sein von Yseults charismatischen Augen, denn wie willenlos schritt er auf sie zu und schenkte ihr einen langen Kuss. Die Intensität des Zungenspiels kündete von Liebe, denn nur wahre Liebende konnten ihre Gefühle auf diese Weise derart überzeugend ausdrücken, so dass ein Raunen durch den Saal ging.
    Yseult aber wusste, was der Herzog erwartete und dass er die Vollstreckung des Urteils unterbrechen würde, wenn er nicht das bekommen würde, was ihm vorschwebte. Daher ergriff sie Damians Hand und führte sie an ihren Busen. Ihr Liebhaber blickte ihr tief in die Augen, dann strich er sanft über die Hügel. Die Tochter Maximiliens aber flüsterte Damian zu »Weißt du noch, Liebster, wie wir beim Frühlingsfest gestört wurden? Lass uns unsere Liebe endlich ihrer Bestimmung zuführen. Nur wir beide existieren, nur wir beide …« Mit diesen Worten streichelte sie sanft sein Glied durch den Stoff der Hose.
    Damian verspürte einen Mahlstrom an Gefühlen - eine unendliche Liebe, die ihn wünschen ließ, er könne den Herzog, seinen Vater und alle
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