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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer
Autoren: Christina Förster
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Begabte nötig, um einen Dämon zu besiegen? Oder waren es fünfhundert? Jedenfalls deutlich mehr als anwesend! Sollte die Welt sich doch jemand anderen suchen, der auf einen spektakulären Wandelungsmoment wartete! Er hatte es mit einem Mal gar nicht mehr so eilig.
    Eine Maga wurde ausgetauscht und noch ein Magier. Der komplette äußere Ring war ersetzt worden. Valerian bemerkte, wie ruhig es mit einem Schlag geworden war. Vorhin hatte ihn der Ruf eines Nachttiers genervt, das er nicht lokalisieren konnte. Jetzt aber hätte er sich über das kleinste Geräusch gefreut. Über irgendeinen Laut.
    Selbst die instinktgesteuerten Tiere haben sich aus dem Staub gemacht. Nur die dummen Menschen bleiben hier.
    Der Wind trieb einen kleinen Ast in die Mitte des Platzes. Und noch während dieser flog, verlangsamte sich seine Bewegung. Als er die wirbelnde Essenz berührte, schien er für einen Augenblick aus seinem Inneren zu strahlen. Nicht so, wie er jetzt aussah, in diesem kalten Winter, sondern so, wie er einst geschaffen worden war. Voller Energie, voller Särke und Kraft. Fasziniert beobachtete Valerian das Farbenspiel. Dann loderte der Ast auf und kalte Asche wehte zu Boden.
    Ein Schauer überlief Valerians Rücken. Er hatte das ungute Gefühl, dass dieses Schauspiel einen hohen Preis fordern würde. Aus irgendeinem Grund war er sich sicher, dass dies nicht hätte passieren dürfen. Natürlich war das albern, denn Valerian wusste überhaupt nichts von Ritualen, und überhaupt ...
    Ein lautes Krachen durchbrach da die Stille und ließ ihn zusammenzucken. Die Berührung des Zweiges hatte etwas auf der anderen Seite aufgeschreckt, das nun offenbar versuchte, zu ihnen zu gelangen.
    Das Geräusch erklang erneut. Wie ein Rammbock, der auf eine Mauer traf. Valerian bildete sich sogar ein, einzelne Steine bröckeln zu hören.
    Das war unmöglich! Schließlich konnte man nichts sehen. Doch was wusste er schon, was sich auf der anderen Seite des Tors befand? Vielleicht sah es dort ganz anders aus.
    Noch einmal warf sich etwas gegen die Barriere. Täuschte er sich oder bebte sogar die Erde? Einer der Magier keuchte laut auf. Schnell eilte jemand zu ihm, um ihn abzulösen.
    Nun bekam es Valerian richtig mit der Angst zu tun.
    Scheiße! Wie lange geht so ein verdammtes Ritual eigentlich? Müsste es nicht schon längst vorbei sein? Dauert das jetzt nicht schon über eine Stunde? Irgendwann muss dieses Tor doch endlich verschlossen sein! Wir haben nicht unendlich viele Nachschubmagier! ARGH!
    Langsam, aber sicher verlor er die Nerven. Einmal wäre ihm fast Flints Hand entglitten, so feucht war sie. Der Schweiß lief ihm in Strömen den Rücken herunter.
    Beinahe hätte er aufgeatmet, als kein neues Krachen erklang. Doch dann ertönte ein frustriertes Kreischen von der anderen Seite, das ihm durch Mark und Bein ging. Am liebsten wäre er aufgesprungen und weggerannt, doch dann wären sie sicher ganz verloren. Das wusste er. Also harrte er zitternd aus und ertrug dieses widerwärtige Schreien, das klang, als würde jemand seine Fingernägel über eine Wandtafel ziehen. Sein Magen rebellierte und er musste mehrmals schlucken, um die Fassung zu bewahren.
    Oh Mann! Hoffentlich kommt da nichts raus! Hoffentlich ist das bald vorbei! Warum wollen diese Scheißdämonen auch unbedingt in unsere Dimension? Sollen sie doch die eigenen Leute auffressen!
    Es war ihm im Nachhinein zwar ziemlich peinlich, doch Valerian wusste sich nun keinen anderen Rat mehr, also begann er zu beten. Er kannte aber nur das „Vaterunser“. Seine Großmutter hatte es ihm einst beigebracht. Jetzt ratterte er es herunter. Immer und immer wieder. Bis die Angst, die sich in seinen Eingeweiden verbissen hatte, erträglicher wurde.
    Da, endlich verließ ein roter Lichtstrahl den Kristall Dormesis.
    Eine unsichtbare Kraft wirbelte um die Lebenden. Die roten Samtgewänder des Primus wurden hin und her geworfen. Auch an seinen Haaren erkannte Valerian die Bewegung. Doch es war kein Wind. Es musste eine andere Macht sein.
    Das Lichtgebilde zuckte immer heftiger. Der bläuliche Schimmer zitterte auf ihnen, so, als versuchte etwas zu entkommen. Ein letztes markerschütterndes Kreischen war zu hören, dann ein lautes Brüllen. Und plötzlich erinnerte sich Valerian an die Worte, die der Rektor an ihrem ersten Tag bei ihrer Begrüßungszeremonie gesprochen hatte: „Grund war die Einsicht, dass sich mit dem neuen Millennium die Tore zur Anderswelt immer weiter öffnen und der
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