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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht
Autoren: David B. Coe
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»Falkenmagier!«, sagte sie erfreut. »Ich habe mich schon gefragt, wann du mich besuchen kommst.« Sie umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange.
    Er lächelte verlegen. »Hallo, Kayle«, sagte er ruhig und warf dann Alayna einen Seitenblick zu. »Wie geht es dir?« »Gut. Du siehst großartig aus! Therons Hain ist dir offenbar gut bekommen!« Sie warf Alayna einen abschätzenden Blick zu, als hätte sie die Magierin eben erst bemerkt. »Kayle«, sagte Jaryd verlegen. »Das hier ist Falkenmagierin Alayna. Alayna, darf ich dir Kayle vorstellen?«
    Die Kellnerin streckte die Hand aus. »Schön, dich kennen zu lernen, Alayna«, sagte sie ruhig.
    Alayna lächelte. »Gleichfalls.«
    »Setzt euch zu euren Freunden«, fuhr Kayle fort und sah wieder Jaryd an. »Ich komme gleich und bringe euch Bier.«
    »Äh«, sagte Alayna, und Kayle blieb noch einmal stehen und drehte sich um, »ich hätte lieber Honigwein, wenn das möglich wäre.«
    »Sicher«, erwiderte Kayle über die Schulter hinweg, schon auf dem Weg zur Theke.
    Alayna zog die Brauen hoch. »Nur eine Freundin, wie?«, sagte sie, sobald Kayle außer Hörweite war.
    »Ja«, erwiderte er grinsend.
    »Nun, sie scheint nett zu sein. Und hübsch.«
    Jaryd nickte. »Das ist sie. Nett, meine ich.«
    »Das solltest du auch besser meinen«, erwiderte Alayna, griff nach seiner Hand und führte ihn zum Tisch.
    »Das wurde auch Zeit«, knurrte Orris, als die jungen Leute sich setzten.
    Noch einen Monat zuvor hätte Jaryd sich über eine solche Bemerkung geärgert und es als weiteren Beweis für Orris' Barschheit betrachtet. Aber inzwischen verstand er den Mann, und er hatte gelernt zu erkennen, wann Orris scherzte und wann nicht. »Schön zu wissen, dass ich dir gefehlt habe«, erwiderte er.
    Der Falkenmagier schnaubte verächtlich.
    »Wenn uns überhaupt jemand gefehlt hat«, berichtigte Trahn, »dann deine reizende Begleiterin.«
    Alayna lächelte strahlend. »Danke, Trahn.«
    »Tatsächlich«, erklärte Baden, »ärgern sich diese beiden, weil ich ihnen noch nichts von dem Verhör erzählt habe. Ich wollte auf euch warten.«
    Schlagartig veränderte sich die Stimmung am Tisch. Die Heiterkeit verschwand, und die vier Falkenmagier konzentrierten sich auf den Eulenmeister.
    »Wir haben viel herausfinden können«, begann Baden leise, und er sah einen Magier nach dem anderen mit seinen hellen Augen an. »Und ich muss ehrlich sagen, dass vieles von dem, was Baram uns gesagt hat - so heißt er, Baram - ausgesprochen erschreckend war.«
    »Hat er eure Fragen freiwillig beantwortet?«, unterbrach Orris, »oder hast du ihn sondieren müssen?«
    »Beides.« Baden hielt inne, als Kayle vier Krüge Bier und eine Karaffe hellen Weins für Alayna brachte. Er wartete, bis sie wieder zur Theke zurückgekehrt war, bevor er fortfuhr. »Beides«, wiederholte er dann. »Zuerst weigerte er sich, unsere Fragen zu beantworten, also haben wir sondiert. Dann haben wir ihm eine zweite Chance gegeben, und er hat mitgemacht. Am Ende haben wir noch einmal sondiert, um sicherzugehen, dass er nichts zurückgehalten und uns nicht hinters Licht geführt hat.«
    Wieder hielt er inne, als Kayle mit ihrem Essen kam. »Wir hatten Recht«, fuhr er fort, nachdem sie wieder gegangen war. »Diese Männer kamen tatsächlich aus Lon-Ser, genauer gesagt von einem Ort namens Bragor-Nal.«
    Trahn riss den Kopf hoch und sah ihn an. »Bragor-Nal?«, wiederholte er.
    Baden schaute den Falkenmagier an, als hätte er diese Reaktion erwartet. »Ich dachte mir schon, dass dich das interessieren würde.«
    Jaryd schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht.« »Nal ist ein Wort aus der alten Sprache - aus unserer alten Sprache«, sagte Trahn, ohne den Blick von Badens Gesicht abzuwenden. »Es bedeutet >Gemeinschaft<. Zumindest bedeutete es das hier.«
    Baden nickte. »So, wie Baram es benutzt hat, bedeutet es dort offenbar dasselbe.«
    Trahn aß mit nachdenklicher Miene einen Löffel des dicken Eintopfs, den Kayle ihnen gebracht hatte. »Wahrscheinlich sollte mich das nicht so überraschen«, sagte er nach einiger Zeit. »Wir haben immer gewusst, das Tobyn-Ser und Lon- Ser eine gemeinsame Geschichte haben.«
    »Eine gemeinsame Urgeschichte«, verbesserte Orris. Trahn zuckte die Achseln. »Dennoch.«
    Alayna wandte sich wieder Baden zu. »Hast du eine Vorstellung davon erhalten, wie man sich dieses Bragor-Nal vorstellen kann?«
    »Es ist riesig«, antwortete der Eulenmeister. »Zumindest so viel wissen wir. Es gibt nur zwei
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