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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten
Autoren: Thomas Finn
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vielmehr zu seiner vollen Größe auf, um ihn mit seinem schieren Gewicht zu zermalmen. Nimm jetzt Abschied von dieser Welt!
    Da vernahm Kai Hufgetrappel. Rechter Hand, vor dem Aufgang zum Serpentinenpfad, zeichneten sich plötzlich Hufspuren im Schnee ab, die rasend schnell näher kamen. Kai hörte ein Wiehern und spürte einen heftigen Windzug. Im nächsten Moment klaffte eine große Wunde im Schuppenkleid des Frostdrachen, die sich von rechts nach links zog. Blassgrünes Drachenblut sprudelte aus der Wunde und gefror schnell zu Kristallen. Gilraen! Glaciakor brüllte.
    Kai biss die Zähne zusammen und diesmal züngelte eine spiralförmige Feuerlanze aus seinen Fingern. Krachend schlug sie in der Wunde Glaciakors ein. Der Drachenkönig wurde nach hinten in Richtung des Dämonentors geschleudert.
    Dort streckte sich der Eisige Schatten inzwischen wie ein riesiger Pilz dem Nachthimmel entgegen, so als könne er es nicht erwarten, auch das Sternenlicht zu verschlingen. Schattenstränge wallten wie die Äste eines Baums unter der nachtschwarzen Kappe hervor und begannen sich über der Schlucht auszubreiten. Es wurde noch dunkler. Und kalt. Bitterkalt.
    Kai klapperte mit den Zähnen und spürte, wie sich Eiskristalle in seinen Haaren absetzten und sich seine Kleidung mit einer knirschenden Frostdecke überzog. Die Schmerzen in seiner Leibesmitte spürte er vor lauter Kälte kaum noch. Glaciakor war inzwischen wieder hochgekommen und suchte zornig nach dem unbekannten Gegner.
    Abermals war Hufgetrappel zu hören, während irgendwo im Hintergrund ein Greif mit zerfetztem Federkleid vom Himmel trudelte. Gilraen musste Kristallfell gewendet haben, denn diesmal kam das Geräusch von links auf ihn zu.
    Doch Glaciakor war gewarnt. Er fixierte die Hufspuren, die sich im Schnee abzeichneten, täuschte einen Biss an und schlug stattdessen mit seinem mächtigen Schwanz zu.
    Ein leises »Ho!« war zu hören, als der Schwanz des Drachen kurz oberhalb des Bodens durch die Luft schnitt, und rechts von Kai war der Aufschlag von Hufen zu hören. Gilraen musste mit Kristallfell über den heranwirbelnden Schwanz gesprungen sein. Doch der Untergrund war glatt und rutschig. Ein ängstliches Wiehern ertönte, dem ein schwerer Aufprall folgte. Schlagartig wurde Gilraen sichtbar, der mit Sonnenfeuer in der Rechten über den Boden polterte.
    Der Elf sah furchtbar aus. Die Hälfte seines Gesichts war inzwischen zu einer raubtierhaften Gargylenmaske mutiert und dort, wo sich Füße befinden sollten, ragten granitfarbene Klauen hervor.
    Kai hörte, wie Silberschweif wieder hochkam und zum Serpentinenweg galoppierte. Auch der Elf stand längst wieder auf den Beinen.
    Glaciakors kolossaler Drachenkörper zeichnete sich mittlerweile nur noch schwach vor dem wuchernden Leib des Eisigen Schattens ab. Das Reptil spie dem Elfen seinen Kälteodem entgegen, doch Kai bewahrte seinen Gefährten mit einem Feuerball davor, eingefroren zu werden.
    In diesem Augenblick sausten zwei Luftelementare heran und stürzten sich auf den Eisdrachen.
    Leise war neben Kai Flügelschlagen zu hören. Kriwa! Auf ihrem Rücken saßen Magister Eulertin und Amabilia.
    »Weg hier, Kai!«, schrie Eulertin. »Es ist zu spät. Wir schaffen es nicht mehr.« »Nein!«, schrie Kai zähneklappernd. Er war nicht bereit, aufzugeben. Das durfte einfach nicht sein. Plötzlich schlidderte etwas auf ihn zu. Sonnenfeuer! »Du den Drachen!«, brüllte Gilraen, der die beiden Däumlinge noch nicht gesehen hatte. »Ich dieses Monstrum!«
    Der Elf riss Glyndlamir empor, hielt das Amulett mit seinen Klauenhänden hoch über den Kopf erhoben und stimmte ein elfisches Lied an.
    Aus den Nachtkaskaden drang das höhnische Gelächter Morgoyas, das sogar den Kampfeslärm übertönte.
    Ein eigentümlicher Silberschimmer legte sich über das Amulett, und der Elf blickte mit flehendem Gesichtsausdruck zu ihm herüber. Noch immer sang er.
    Kai war inzwischen alles egal. Der Schmerz, der in seinem Körper wütete, all das Sterben um ihn herum vor Augen und die beiden monströsen Gegner vor sich, schien ihm Gilraens Plan die einzige Hoffnung, die sie noch hatten.
    »Hör doch, Junge! Wir müssen weg!«, schrie Eulertin abermals.
    »Nein!«, brüllte Kai zornig und richtete sich unter Schmerzen auf. Wütend wirbelte er seinen Zauberstab zu sich heran und deutete auf Gilraen.
    Lodernde Flammen hüllten den Elfen und das Amulett ein.
    Im nächsten Augenblick gab es eine Lichtexplosion.
    Ein Lichtring breitete
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