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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby
Autoren: Meg Gardiner
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›Es geht um Leben und Tod‹. Vielleicht hat sie ihm was vorgespielt. Vielleicht hatte sie Wahnvorstellungen. Vielleicht aber auch nicht.«
    »Willst du damit andeuten, dass jemand anders ihren Tod wollte? Warum - weil sie früher mit Robert McFarland verheiratet war?«
    Tang wandte sich zu ihr. »Übernimmst du die psychologische Autopsie? Bist du dabei?«
    »Darauf kannst du wetten.«
    »Gut. Ich möchte, dass du rausfindest, warum Tasia McFarland eine Pistole dabeihatte, die laut Angaben der kalifornischen Behörden auf den obersten Befehlshaber der Vereinigten Staaten eingetragen ist.«

KAPITEL 6
    »… you can take my cash, but if you won’t shake my hand, I’ll light a fire up your ass.«
    Die Musik dröhnte durch den parkenden Transporter. Ivory drehte noch weiter auf. »Du sagst es, Searle.«
    Der Mann sang vom härtesten Leben überhaupt - von dem eines weißen Amerikaners. Du schuftest dich zu Tode, während die Regierung Steuern von dir konfisziert und eine undankbare Welt Almosen verlangt oder versucht, dich in die Luft zu sprengen.
    Sie starrte hinüber zum Stadion. »Höchste Zeit, dass jemand eine Rakete in den Arsch gejagt kriegt.«
    Hinterm Steuer kaute Keyes an einem Zahnstocher. »Mach dir nicht in die Hose.«
    »Gerade ist Searle Lecroix’ Frau abgeknallt worden wie ein räudiger Köter. Zwei Hubschrauber sind abgeschmiert. Meinst du nicht, die haben das gemacht, damit der Killer abhauen kann? Vielleicht solltest du dir mal so richtig in die Hose machen, dann wachst du wenigstens auf von dem Gestank.«
    »Weißt du denn, wie man eine Rakete abschießt?«

    »Du kannst es mir beibringen.«
    Das trug ihr den ersten Blick von ihm ein.
    »Dass Tasia draufgegangen ist, war kein Unfall. Das war ein klarer Auftragsmord für die Regierung. Die Regierung hat die Twin Towers alle gemacht, Keyes - wenn sie McFarlands erste Frau umlegen, zucken die doch nicht mal mit der Wimper.«
    Keyes wandte sich wieder ab. Mit kühlem Auge beobachtete er die Polizei und das Medienspektakel vor dem Stadion. Die Leute interpretierten in diesen Blick nichts als Langeweile hinein, aber Ivory wusste, dass er in Wirklichkeit die Szene auf Bedrohungen, weiche Ziele, Schwächen in der Absperrung abcheckte. Jahrelange Erfahrung, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen war.
    »Die Frage ist nicht, was die Regierung macht. Die Frage ist, was wir mit der Regierung machen.« Er schaltete Lecroix ab. »Und Schlagersänger haben darauf bestimmt keine Antwort.«
    Er zückte sein Handy und ging ins Netz. Sein bleiches, vernarbtes Gesicht wirkte belebt. Sein Zorn ließ ihn nicht heiß laufen, es war eher eine reptilienhafte, kalte Wut, die unter der Oberfläche schlummerte und sich in erbarmungslosen Ausbrüchen entlud. Keyes’ Nähe gab Ivory ein Gefühl von Selbstvertrauen. Sie gehörte zu den Vorreitern, zusammen mit diesem Mann, der bald als eiserne Faust des Widerstands auftreten würde.
    Als sie sich zu ihm beugte, sah sie, dass er die Homepage von Recharging Liberty lud. Auf dem Display erschien eine Botschaft an die Getreuen.
    Die Regierung, sogar in ihrer besten Form, ist nichts anderes
als ein notwendiges Übel; in ihrer schlechtesten Form ist sie unerträglich. - Thomas Paine.
    »Wann hat er gepostet?«, fragte sie.
    »Vor zehn Minuten.«
    Recharging Liberty war die Internetdomain des Wahren Amerika. Der Online-Außenposten von Menschen wie Keyes und Ivory, die das düstere Unheil am Horizont erkannten, das die Regierung mit ihrer Tyrannei heraufbeschwor. Tom Paine war ihr einsamer Rufer in der Wüste.
    Wie all seinen Aufsätzen war auch dieser Nachricht ein Zitat des amerikanischen Revolutionärs Thomas Paine vorangestellt.
     
    Und so beginnt es.
    Heute haben der Feind und seine Legionen vor den Augen eines großen Stadionpublikums Fawn Tasia McFarland niedergestreckt. Und sie haben sie deshalb auf so unverfrorene Weise ermordet, weil sie wussten, was folgen wird: ein Schmierentheater.
    Schon biegen die Zirkusaffen des Medienmainstreams Tasias Tod zurecht, damit es Robert McFarland in den Kram passt. Es war ein Unfall. Stuntpech. Buuhuu.
    Von wegen. Das Weiße Haus hat sie umgebracht, weil sie zu viel wusste.
    Der Verräter, der das Oval Office gekapert hat, ist ein aalglatter Schakal, aber er kann die Gerüchte nicht aus der Welt schaffen. Denn trotz seiner Lügen bleibt die Wahrheit die Wahrheit: Er wurde in Kuba geboren. Castro hat seine Ausbildung finanziert. Entgegen den faulen Ausreden, die das Pentagon
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