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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht
Autoren: Elda Minger
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möglich, hier konnte noch aus einem Bettler ein Millionär werden. Kelly war entschlossen, genug Geld zu verdiene n, damit ihre kleine Familie immer in Sicherheit war:
    Während Colleen zur Schule ging, hatte Kelly einen Job als Kellnerin angenommen.
    Jeden Penny, jede Minute der Freizeit verwendete sie zum Lernen. Dann belegte sie an der Universität einen Kursus für Drehbuchschreiber und wusste: Das ist meine Berufung.
    Kelly hatte schon immer gern Filme gesehen, aber nie daran gedacht, ein Drehbuch zu schreiben. Wenn ihr schon das Schreiben eines normalen Buches als beinahe unmöglich erschien, so kam das Schreiben eines Drehbuches für sie einer Reise zum Mond gleich.
    Doch Colleens Vertrauen zu ihr war unerschütterlich. „Du kannst es, Kelly", hatte sie behauptet. „Eine Seite am Tag, dann ist dein erstes Drehbuch in vier Monaten fertig. Du brauchst nur ein bisschen Selbstvertrauen."
    Kurz nach ihrem Umzug war Colleen krank geworden, und sie hatten sie aus der Schule nehmen müssen. Das Herz, hatte der Arzt gesagt. Eine Operation durch einen hervorragenden Spezialisten war nötig, erst danach würde sie wahrscheinlich wieder ein normales Leben führen können.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte Kelly schon einige kleinere Drehbücher an Fernsehstationen verkauft. Sie hatte sogar eine Agentin. Doch jetzt musste sie daran denken, größere Summen zu verdienen, um die Ärzte bezahlen zu können. Bei unzähligen Tassen Kaffee hatten sie und Bette am Küchentisch ihren Plan entwickelt.
    Das Geld für Kellys Flugticket nach Hawaii hatten sie sich zusammengespart, und auch das Geld für eine Nacht in dem teuren Hotel. Und Kelly hatte sich hingesetzt und das beste Drehbuch ihres bisherigen Lebens geschrieben.
    Und das war jetzt in den Händen von Steve Delany.
    Nun, alles, was sie erreichen wollte, war geschafft. Steve
    hatte seine Rolle, darüber war er sicher sehr glücklich. Und vielleicht ... wenn er wüsste
    ... wenn sie ihm von ihrer kleinen Schwester erzählte und davon, was das Geld für sie bedeuten würde ...
    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie erschrocken zusammenzuckte, als es an der Tür klopfte.
    „Steve?" rief sie.
    „Ich bin es", antwortete er.
    Schnell schlüpfte sie in ihren Bademantel und öffnete die Tür. Steve trat ein, warf seine Jacke auf das Sofa. Mit einem Blick entdeckte er den gepackten Koffer, das Kleid, das sie für den Morgen bereitgelegt hatte, und auch das, das sie heute Abend getragen hatte und das jetzt einsam im Schrank hing.
    „Du reist ab?"
    Kelly seufzte. „Ich muss nach Hause."
    Er starrte sie an. „Bist du verheiratet?"
    „O nein. Meine Tante und meine Schwester erwarten mich."
    „Kelly, hör mir zu. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken
    soll..."
    Sie konnte den Abschied nicht ertragen. „Es ist schon in Ordnung. Ich meine, ich habe das Durcheinander angerichtet, da musste ich auch zusehen, dass ich es wieder in Ordnung brachte. Es wäre nicht richtig gewesen, wenn ich einfach gegangen wäre und dich im Stich gelassen hätte ..." Zu ihrem Entsetzen stellte sie fest, dass ihre Gefühle sie zu überwältigen drohten. Sie konnte es kaum ertragen, nach Hause zurückzukehren und Colleen sagen zu müssen, dass sie noch eine Weile länger warten musste ...
    „Kelly?" Besorgt sah Steve sie an.
    „Es ist schon in Ordnung. Ich bin nur ein bisschen müde, und ich habe morgen einen langen Tag. Ich muss nach Hause und sehen, dass alles ..."
    „Möchtest du mir nicht davon erzählen?"
    „Nein, eigentlich nicht."
    „Bist du sicher? Manchmal hilft es, wenn man über seine Sorgen spricht."
    „Diesmal nicht."
    Sie saßen einander gegenüber, das Schweigen zwischen ihnen schien sich endlos auszudehnen - obwohl es in Wirklichkeit nicht länger als eine Minute dauerte.
    „Darf ich etwas sagen?" fragte Steve.
    Kelly fand in der Tasche ihres Bademantels ein Taschentuch und putzte sich die Nase.
    „Aber sicher."
    „Ich denke, wir sollten heiraten."

3. KAPITEL
    „Was?" fragte Kelly.
    „Wir sollten heiraten", wiederholte Steve.
    „Was soll das? Unsere Abmachung hieß: ,ein Drink, ein einziger Abend'."
    „Die Lage hat sich inzwischen geändert."
    Kelly starrte ihn an und versuchte zu ergründen, wie er auf eine solche verrückte Idee hatte kommen können.
    „Geht es um die Rolle? Will Dimitri sie dir nicht geben, wenn du nicht verheiratet bist?"
    „Nein, so einfach ist es nicht."
    „Was ist es dann?"
    „Nun, du hast deinen Part sozusagen zu gut gespielt", erklärte Steve.
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