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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands
Autoren: LYNSAY SANDS
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Gerhard gewandt: „Edda hat ihn erpresst, damit er ihr half, aber im letzten Moment hat er sich noch auf die Seite der Gerechtigkeit geschlagen und ist für seinen Herrn gestorben. Und genau dies werden wir auch seinen Eltern sagen.“
    Gerhard nickte knapp und zeigte damit, dass er den Befehl – und die Gründe dafür – verstanden habe. „So soll es geschehen.“
    Auch Alex nickte und trug Merry an ihm vorbei zur Tür. „Lass die Toten herrichten und nach Duquet schicken“, sagte er zu Gerhard. „Die Eltern werden gewiss ihren Sohn bestatten wollen und sollen selbst entscheiden, wie sie mit Edda verfahren wollen. Auf d’Aumesbery jedenfalls wird sie keinen Schatten mehr werfen, nicht einmal mit ihrem Grabstein.“
    Merry sah noch aus den Augenwinkeln, dass Gerhard auch hierzu nickend sein Einverständnis gab, ehe Alex das Innere des Turms betrat und mit ihr die Treppe hinabging. Sie legte ihm die Arme um den Hals und betrachtete sein stilles, ernstes Gesicht, während er achtsam Stufe um Stufe nahm. Erst als er den Flur zu ihrem Gemach entlangschritt, brach sie das Schweigen. „Das war nobel von Euch.“
    â€žAngst ist etwas Scheußliches, und mehr als alles andere fürchtete der Junge, die Liebe und den Halt seiner Eltern zu verlieren.“
    â€žDennoch …“, setzte Merry an, aber Alex sprach weiter.
    â€žEs war seine letzte Bitte, ehe er starb. ‚Bitte, Herr, sagt meinen Eltern nicht, was ich getan habe‘, so lauteten seine Worte“, erzählte er. „Er war nur ein Kind, Merry, das von seiner niederträchtigen, gewissenlosen Tante vom rechten Wege abgebracht wurde. Er hat seine Wahl getroffen. Es war die falsche, doch das lege ich weniger ihm als vielmehr Edda zur Last. Und ich will nicht, dass seine Eltern neben der Trauer auch noch mit der Scham ringen müssen.“
    Sie nickte stumm und schmiegte den Kopf an seine Brust. Was hatte sie doch für einen fabelhaften Mann zum Gemahl.

EPILOG
    â€žWas mag es sein, das meine Gemahlin so missmutig und verdrießlich stimmt?“
    Merry riss sich von ihren Gedanken los und schaute zu Alex auf, der sich just neben ihr auf der Bettkante niederließ. Acht Monate waren seit jener Nacht auf dem Turm vergangen, und sie hatte das Geschehen zumeist verdrängen können, doch aus irgendeinem Grund kamen ihr Edda und deren Machenschaften heute immer wieder in den Sinn. Das jedoch verschwieg sie Alex wohlweislich. „Oh, ich weiß auch nicht, liebster Gemahl“, bemerkte sie stattdessen trocken. „Meine Beine sind geschwollen, ich bin unförmig wie ein Wagen, und Euer Kind findet offenbar Gefallen daran, meinen Magen mit den Füßen zu traktieren. In der Tat, was mag es nur sein, das mich missmutig und verdrießlich stimmt?“
    Alex lachte in sich hinein und beugte sich vor, um ihr erst einen Kuss auf den runden Bauch unter der Decke und dann auf die Lippen zu drücken. „Soll ich ihm eine Standpauke halten, weil er Euch derart malträtiert, Mylady?“
    â€žWenn Ihr wollt, könnt Ihr ihr gerne Vorhaltungen machen, Mylord, wobei ich jedoch bezweifle, dass sie besser hört als Ihr“, erwiderte Merry spöttisch. „Und wieso wohl habt Ihr zuerst das Kind und dann erst mich geküsst?“
    Alex überlegte kurz und lächelte. „Jugend vor Schönheit?“, versuchte er zu schmeicheln.
    Merry gluckste gegen ihren Willen und schüttelte den Kopf. „Oh, welch ein Charmeur Ihr seid, Alexander d’Aumesbery. Lasst uns hoffen, dass Euer Sohn Euch nacheifert.“
    Alex hob eine Braue. „Ich dachte, Ihr wäret Euch sicher, dass es ein Mädchen werde?“
    â€žIch habe meine Meinung gerade geändert“, entgegnete Merry schelmisch. „Aber wenn Ihr mir kurz Zeit gebt, besinne ich mich vielleicht noch einmal anders.“
    Alex grinste und hob seine Beine aufs Bett, sodass er neben ihr zu sitzen kam und ihr einen Arm um die Schultern legen konnte. Danach zog er ein Pergament hervor, das er bis dahin verborgen hatte. „Ratet, was hier steht.“
    â€žDass Evelinde und Cullen planen, uns zu besuchen?“, fragte sie hoffnungsvoll. „Schließlich sind sie an der Reihe“, betonte sie.
    â€ž Aye , sie sind an der Reihe, das stimmt“, sagte er. „Und in der Tat haben sie Nachricht geschickt, dass sie kommen werden. Aber dieses Sendschreiben hier teilt uns etwas anderes
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