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Die Blutige Sonne - 14

Die Blutige Sonne - 14

Titel: Die Blutige Sonne - 14
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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verbergen.
    “Und dann zum Schluß noch diese Verwicklungen”, ergänzte Jeff.
    „Die Anti Com’yn partei fand sie zu spät. Sie wußten, daß die Terraner gern Kinder der Com’yn als Geiseln gehabt hätten. Sie dachten, was alle dachten, daß der Terraner Cleindoris Geliebter sei, daß die anderen Kinder die von Cassilde und Arnad Ridenow waren. Sie brachten sie ins Waisenhaus in Sicherheit.“
    „Zwillinge“, sagte Elorie mit zitternder Stimme. „Später bekamen wir einen davon zurück. Wir hielten ihn für Arnad Ridenows Kind und gaben ihm den Namen Auster Ridenow.“ Sie stöhnte. „Du bist überhaupt nicht Jeff Kerwin junior! Der richtige lebt die ganze Zeit bei den Com’yn! Und Ragan, der Spion, ist Austers Zwillingsbruder – und Auster hat keine Ahnung davon!“
    Das Zimmer schien sich um Kerwin zu drehen. Kerwin? Er hatte kein Recht auf diesen Namen. Sohn von Arnad Ridenow?
    „Und ein ganzer Com’yn “, flüsterte Elorie. „Es ist richtig, die Terraner hielten dich für Kerwins Sohn, und man schickte dich nach Terra, damit du nach Kerwins Tod in Ruhe aufwachsen konntest. Sie dachten, sie hätten das Kind eines Terraners und einer Wärterin der Com’yn , und sie hofften, du könntest ihnen eines Tages von Nutzen sein. Sie hatten alles genau ausgeklügelt. Auster bekamen wir zurück, nachdem sie zwischen den Zwillingen einen hypnotischen Auftrag, eine seelische Verbindung hergestellt hatten. Auster weiß das nicht, aber der Spion warst nicht du, Jeff, er war es! Du warst nur der Katalysator… Eigenartig und traurig zugleich, daß zwei verschiedene Menschen auf die gleiche Idee kamen, als die Kinder in Gefahr waren. Sie wußten, daß die Kinder nur bei den Terranern in Sicherheit waren. Zieht man Vergleiche, dann muß unsere Welt ziemlich eigenartig aussehen.“
    „Ich habe auf Terra gelebt“, antwortete Jeff nachdenklich. „Die Menschen dort sind keine Ungeheuer. Und es stimmt auch, daß man Kinder kaum in die Angelegenheiten der Erwachsenen hineinzieht. Auch Blutrache gibt es dort nicht.“ Seltsam, seit er wußte, daß er Darkovaner war, bedauerte er Terra beinahe, den gastlichen Planeten, der doch ein Teil seines Lebens geworden war.
    Vor dem Gesetz war er aber Terraner, denn er war als Jeff Kerwins Sohn aufgewachsen, und er hatte die Staatsbürgerschaft des riesigen Terranischen Imperiums. Und dieses Imperium hatte das Recht, ihn zu schicken, wohin es Terra paßte…
    „Jeff“, unterbrach Elorie seine Gedanken, „dein Vater war Arnad Ridenow. Das erklärt auch deine empathischen Fähigkeiten. Du weißt anscheinend nicht, was das heißt. Es heißt, daß wir Arilinn warnen müssen – ganz gleich wie. Vielleicht versuchen sie die Hebung der Bodenschätze, und Auster ist immer noch in Kontakt mit dem Spion Ragan – und ahnt es nicht einmal!“
    Kerwin überlief es kalt. „Elorie, aber wie? Sie sind dort, und wir sind hier. Selbst wenn wir die Enklave verlassen könnten – was ich nicht annehme – , dann ist Arilinn immer noch mehr als tausendfünfhundert Kilometer von hier entfernt. Oder meinst du auf telepathischem Weg?“
    „Nein. Das wäre ohne die nötigen Verbindungsrelais nicht möglich. Aber du hast nicht daran gedacht, daß jenseits der TerraZone Thendara liegt, und in Thendara ist ein Schloß der Com’yn. Dort ist immer eine Wärterin. Irgend jemand kann dort mit den Relais umgehen. Und Hastur ist auch dort.“
    Hastur! Fast sehnsüchtig erinnerte sich Kerwin des alten Mannes, des strengen, vernünftigen Hastur. Hätte er ihm nur erzählen können… . vielleicht wäre vieles nicht geschehen, „Hast du vergessen, Elorie“, erwiderte er traurig, „daß die Com’yn sich alle gegen uns gewandt haben? Nicht nur Arilinn? Sie werden es allen anderen berichtet haben.“
    Sie nickte. „Daran habe ich schon gedacht. Aber wir müssen auf jeden Fall einen Versuch machen, sonst versagen sie. Ich weiß, sie werden bestimmt versagen, wenn sie die Schürfung ohne Wärterin oder mit einer wenig geschulten Wärterin versuchen. Aber sie könnten noch eine Chance haben. Wir wissen ja nun, daß du kein Werkzeug Terras bist. Du könntest also in den Matrixring zurückkehren!“ Ihr Gesicht war blaß vor Eifer. „Jeff, für unsere Welt würde das so viel bedeuten!“
    „Mein Liebes, ich werde alles versuchen“, versprach er erschöpft. „Aber du weißt doch, daß wir Gefangene sind. Ich habe doch den Befehl erhalten, die Terra-Zone überhaupt nicht, und das Hotel höchstens eine Stunde
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