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Die bitter sueße Fortsetzung

Die bitter sueße Fortsetzung

Titel: Die bitter sueße Fortsetzung
Autoren: Frieda Lamberti
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brauchst eine Frau auf Augenhöhe. Gebildet und mit viel Geld. Das bin ich nicht! Ich hab nur einen bunten Lebenslauf.« Ich scheine ihn zu amüsieren, denn er küsst mich ständig weiter und lächelt dabei.
   »Du irrst dich. Du irrst dich sogar ganz gewaltig. Wir passen ausgezeichnet zusammen und wir haben uns lieb. Und wenn du morgen wieder nüchtern bist, dann wirst du mir hoffentlich zustimmen. Und jetzt halte die Klappe. Wir müssen los, denn du musst dringend ins Bett!«
»Ja, Ende der Geschichte! Basta! Aus die Maus!«, lalle ich und schlafe noch während der Rückfahrt ein.
 

Mr. Motivation

»Brummschädel?« fragt mich der Mann, den ich nur leicht verschwommen durch den kleinen Spalt meiner Augen erkennen kann. Er steht mit einem Glas sprudelndem Wasser vor meinem Bett und blickt schadenfreudig auf mich herunter.
   »Weiß ich noch nicht«, stöhne ich leise und traue mich noch gar nicht, mich zu bewegen. Viel lieber würde ich wissen, wie ich ins Bett gekommen bin. Das ist doch  wohl mein Bett, oder? Ach du meine Güte, ich habe einen kompletten Filmriss. Wie peinlich!
   »Trink aus, du Schluckspecht. Ich habe dir eine Brausetablette gegen Kopfschmerzen aufgelöst«. Ich würge jeden einzelnen Schluck mit Ekel herunter und reiche Martin das leere Glas.
   »Danke, lieb von dir«, sage ich und lasse mich bedächtig zurück in die Kissen fallen.
   »Keine Ursache. Das ist ja wohl das Mindeste, was ich für dich tun kann. Insbesondere nach deiner so süßen Liebesbeichte letzte Nacht.«
   »Meiner was?«
   »Deinem herzergreifenden Heiratsantrag. Du wirst dich doch wohl erinnern?« Nein, ich erinnere mich keines Wegs und richte mich abrupt auf. Aua! Verdammt, doch Brummschädel. Und wie!
   »Na, dämmert es wieder? Falls nicht, keine Sorge, ich hab sofort  ja gesagt!« Jetzt hat ihn sein albernes Grinsen verraten und ich weiß, dass er mich nur hoch nimmt.
   »Netter Versuch, Seibert. Aber so viel kann ich gar nicht trinken, um solchen Unsinn zu verzapfen.«
   »Mich zu heiraten, wäre also Unsinn?«
   »Du bist verheiratet. Schon vergessen?«
   »Lotte, lass uns ernsthaft reden. Ich weiß, dass es dir nicht egal ist, dass Corinna noch immer meine Ehefrau ist. Also werde ich die Scheidung einreichen. Damit schaffe ich klare Verhältnisse.«
   »Damit verzichtest du nur auf eine Menge Geld und es würde rein gar nichts an der Situation ändern. Du wärst trotzdem an sechs von sieben Tagen von morgens bis spät in die Nacht mit ihr zusammen. Geschäftlich, versteht sich.«
   »Und was schlägst du vor? Erwartest du etwa, dass ich mit dir ins Senfgeschäft einsteige? Welchen Posten hast du denn für mich vorgesehen?«
   »Ich schlage vor, das Thema zu vertagen. Mir ist übel und mein Kopf droht gleich zu zerspringen.«

Martin will auch nicht frühstücken. Er sitzt mit einer Tasse Tee vor seinem Computer und sagt, dass er nur eine Stunde lang online sein muss. Danach können wir das Wochenende einläuten. Ich nehme mir meinen Messeordner und gebe die Bestellungen in mein Notebook ein. Ich komme auf über 6000 Gläser, die allein im Laufe des Monats März zur Auslieferung anstehen. Beachtlich! Und gerade noch zu schaffen. Aber dann fällt mein Blick auf den Kaufhaus Auftrag. Maria hat handschriftlich hinzugefügt Mengenrabatt ab 10.000 Stück . Bei dieser Menge brauche ich eher einen Preisaufschlag als eine Rabattgewährung. Das ist nicht zu schaffen und ich beschließe, den Auftrag nicht zu bestätigen und dem Chefeinkäufer eine Absage zu erteilen. Soll Mamma Martinelli doch zetern. Die Chefin bin und bleibe nun mal ich. Basta!

Sehr geehrter Herr Huber,

wir bedanken uns für Ihr Interesse an unseren Bio Delikatessen. Wie wir Ihnen bereits persönlich mitgeteilt haben, stellen die von Ihnen gewünschten Mengen eine große Herausforderung für unsere Manufaktur dar. Nach eingehender Prüfung müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass eine Belieferung zu den von Ihnen geforderten Konditionen leider nicht möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte Talbach

»Meinst du, ich kann meine Absage per Mail versenden oder wird mir das als schlechter Stil ausgelegt?«
   »Wem willst du absagen und warum?« Ich berichte in knappen Worten und Martin steht auf und kommt auf meine Tischseite. Interessiert liest er meinen Brief und staunt.
   »Warum willst du diesen Auftrag platzen lassen?«
   »Weil er drei Nummern zu groß ist. Huber
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