Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Familie sofort die Stadt verlassen, bevor Gott sie vernichte. Lot informiert auch die Bräutigame seiner Töchter. Die jedoch halten das Ganze für einen Scherz und bleiben.
Lot und seine Töchter
Nach der Flucht aus Sodom lebt Lot alleine mit seinen Töchtern im Gebirge. Da es dort keine anderen Männer gibt, machen die Mädchen ihren Vater betrunken und schlafen dann mit ihm – eine Szene, die viele Maler verewigt haben. So streng die Moral der alttestamentarischen Gesellschaft auch ist: Das Recht auf Nachkommen wird als eines der wichtigsten Rechte einer Frau angesehen und um sich dieses zu verschaffen, ist einiges erlaubt. Lots Töchter jedenfalls werden Stammmütter der Moabiter und der Ammoniter, zweier Stämme, die im späteren Verlauf der Bibel immer wieder als Feinde der Israeliten auftreten.
Der Blick ins Inferno
Auch Lot zaudert noch, doch die Engel greifen ihn, seine Frau und seine Töchter bei den Händen und drängen sie zur Stadt hinaus. Sie verbieten allen, sich umzusehen, bis sie das Gebirge erreicht haben. Lot bittet, in der Kleinstadt Zoar Rast machen zu dürfen. Dort angekommen, lässt Gott Feuer und Schwefel auf Sodom und Gomorrha regnen. Das infernale Getöse des Untergangs muss derart gewaltig gewesen sein, dass sich Lots Frau dem Gebot der Engel widersetzt, zurückblickt und daraufhin zur Salzsäule erstarrt. Lot und seine Töchter jedoch fürchten sich, länger in Zoar zu verbleiben, und fliehen ins Gebirge.
Schimmernd weiß steht Lots zur Salzsäule erstarrte Frau zwischen Sodom und ihrer fliehenden Familie. Das Spätwerk (Öl auf Leinwand) von Paolo Cagliari aus Verona, genannt Veronese (1528–1588), ist im Kunsthistorischen Museum in Wien zu sehen. .
(c) akg, Berlin
Das größte Opfer
(Rembrandt, Abraham und Isaak, 1635)
Im Jahr 1631 zog der junge holländische Maler Rembrandt van Rijn von Leiden nach Amsterdam, heiratete eine reiche Bürgerstochter und begann mit großformatigen, dramatischen Gemälden auf sich aufmerksam zu machen. Dabei stellte er nicht nur die menschlichen Emotionen meisterhaft dar, sondern tauchte die gesamte Szenerie auch noch in ein raffiniertes Spiel aus Licht und Schatten.
Die Forderung Gottes
In der Bibel (Gen 22,1 f.) ist die Opferung der dramatische Höhepunkt von Abrahams Geschichte. Wie Gott ihm prophezeit hatte, wird er im Alter von 100 Jahren Vater eines Sohnes. Die Bibel betont mehrmals die große Bedeutung, die dieser unverhoffte Erbe für seine Eltern hat. Doch da ruft Gott eines Tages Abraham beim Namen und befiehlt ihm, seinen geliebten Sohn Isaak ins Land Moria zu führen und ihn dort auf einem Berg als Brandopfer darzubringen. Der biblische Erzähler lässt diese ungeheuerliche Forderung unkommentiert. Stattdessen wird ganz sachlich berichtet, wie Abraham nach Moria zieht, den von Gott auserwählten Ort erblickt und seine Diener anweist, zurückzubleiben. Isaak selbst muss das Holz für das Opfer tragen, Abraham nimmt das Feuer und das Opfermesser. Sein Sohn wundert sich allerdings und fragt nach dem Opfertier, woraufhin ihn Abraham mit der Versicherung beruhigt, Gott werde schon für ein Schaf sorgen.
Am richtigen Ort angekommen, errichtet Abraham einen Brandaltar und bindet seinen Sohn darauf fest. Als er jedoch das Messer in die Hand nimmt, um zuzustechen, erscheint ein Engel, der Abraham befiehlt, innezuhalten. Der Herr habe gesehen, so der Engel, dass er ein gottesfürchtiger Mann sei, der ihm nichts vorenthalte. Als Abraham sich umschaut, entdeckt er einen Widder, der sich im Gestrüpp verfangen hat. Er befreit das Tier und bringt es als Opfer dar.
Die Söhne Abrahams
Als die drei Engel Abraham besuchen und ihm die Geburt Isaaks verheißen, hat er bereits einen Sohn. Seine Frau hatte unter ihrer Kinderlosigkeit derart gelitten, dass sie Abraham nötigte, an ihrer Stelle mit ihrer ägyptischen Magd Hagar zu schlafen. Doch als diese schwanger und zudem aufsässig wird, behandelt Sara sie so hart, dass sie flieht. Auf Gottes Geheiß kehrt Hagar noch einmal zurück und bringt ihren Sohn Ismael zur Welt. Als dann aber auch Sara einen Sohn hat, will diese nicht, dass er sein Erbe mit Ismael teilen muss. Sie drängt Abraham, Mutter und Sohn wegzuschicken, was Abraham auch tut, nachdem Gott versprochen hat, sich um beide zu kümmern. Ismael wird zum Stammvater der Beduinen.
Absage an Menschenopfer
In der christlichen Theologie wird immer wieder der absolute Gehorsam des Abraham hervorgehoben, der Gott nichts, aber auch gar nichts,
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