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Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories
Autoren: Philip K. Dick
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nicht besonders geeignet für einen ersten Versuch«, bemerkte der erste Ruug. »Zuviele Wächter… Nun, die nördliche Seite…«
    »Sie haben entschieden«, unterbrach der andere Ruug. »Es gibt so viele Faktoren…«
    »Natürlich . « Sie beobachteten den Hund und entfernten sich vom Gartenzaun. Er konnte nicht mehr verstehen, was sie miteinander sprachen.
    Schließlich steckten die Ruugs ihre Karte fort und verschwanden den Weg hinunter.
    Boris trottete zum Zaun hinüber und schnüffelte an den Latten. Er roch den kranken, modrigen Duft der Ruugs und die Haare an seinem Rücken richteten sich auf.
    Als Alf Cardossi diese Nacht heimkehrte, stand der Hund am Tor und beobachtete den Weg. Alf öffnete das Tor und betrat den Garten.
    »Was ist mit dir los?« fragte er und tätschelte den Hund. »Hast du aufgehört, dir Sorgen zu machen? Mir scheint, daß du seit kurzem sehr nervös bist. Das ist nicht nötig. Es besteht kein Anlaß, nervös zu sein.«
    Boris winselte und blickte eindringlich zu dem Gesicht des Mannes hinauf.
    »Du bist ein guter Hund, Boris«, sagte Alf »Du bist sehr groß, selbst für einen Hund. Du wirst dich bestimmt nicht an damals erinnern, als du noch ein kleines Fellknäuel warst.«
    Boris lehnte sich gegen die Beine des Mannes.
    »Du bist ein guter Hund«, murmelte Alf. »Ich wünschte wirklich, ich wüßte, was in deinem Kopf vorgeht.«
    Er ging ins Haus. Mrs. Cardossi deckte den Tisch für das Abendessen. Alf betrat das Wohnzimmer und legte Mantel und Hut ab. Er stellte seine Frühstücksdose auf die Anrichte und kehrte in die Küche zurück .
    »Was ist los?« fragte Mrs. Cardossi .
    »Dieser Hund muß mit dem Lärm, dem Gekläffe aufhören. Oder die Nachbarn werden sich wieder bei der Polizei beschweren und wir haben wieder Ärger.«
    »Ich hoffe, wir müssen ihn nicht zu deinem Bruder geben«, sagte Mrs. Cardossi und verschränkte die Arme. »Aber bestimmt wird er wieder verrückt spielen, vor allem Freitagmorgen, wenn die Müllabfuhr kommt.«
    »Vielleicht wird er Ruhe bewahren«, meinte Alf. Er setzte seine Pfeife in Brand und rauchte ernst. »Er ist so noch nie gewesen. Vielleicht wird er wieder so wie früher.« Alf wandte sich um, ging ins Wohnzimmer und ließ sich in seinem bequemen Sessel nieder.
    »Wir werden sehen«, sagte Mrs. Cardossi.
    Die Sonne ging kalt und unheilverkündend auf. Nebel hing über den Bäumen und in den Niederungen. Es war Freitag morgen.
    Der schwarze Hund lag unter der Veranda und lauschte, während seine Augen geweitet waren und forschend hin und her wanderten. Sein Fell war steif vom Rauhreif, und der Atem aus seinen Nüstern war wie Wolken aus Dampf in der dünnen Luft. Plötzlich drehte er den Kopf und sprang auf.
    Aus der Ferne, von sehr weit her, wehten leise Laute herüber, erinnerte an gedämpftes Krachen und Poltern.
    »Ruug!« schrie Boris und sah sich um. Er eilte zum Tor und richtete sich auf, legte seine Pfoten auf den oberen Teil des Gartenzaunes.
    In der Ferne erklangen jene Geräusche erneut, waren jetzt lauter und nicht mehr so weit weg. Es waren krachende, rasselnde Laute, als ob etwas zurückrollen, als ob eine große Tür geöffnet werden würde.
    »Ruug!« schrie Boris. Furchtsam blickte er zu den verdunkelten Fenstern über sich auf. Nichts rührte sich, nichts.
    Auf der Straße erschienen die Ruugs. Die Ruugs und ihr Fahrzeug rollten näher, und es hüpfte auf dem rauhen Pflaster, polterte und quietschte.
    »Ruug!« schrie Boris, und er sprang und seine Augen glühten. Dann wurde er wieder ruhiger. Er ließ sich auf dem Boden nieder und wartete, horchte.
    Draußen vor dem Zaun hielten die Ruugs ihr Fahrzeug an. Er konnte hören, wie sie die Türen öffneten und auf den Bürgersteig sprangen. Boris begann im Kreis zu laufen. Er winselte, und seine Schnauze wandte sich erneut dem Haus zu.
    Im warmen, dunklen Schlafzimmer setzte sich Mr. Cardossi ein wenig in seinem Bett auf und blinzelte zur Uhr hinüber.
    »Dieser verdammte Köter«, knurrte er. »Dieser verdammte Köter.« Er grub sein Gesicht in das Kissen und schloß die Augen.
    Die Ruugs kamen nun den Weg entlang. Der erste Ruug drückte gegen das Tor und das Tor schwang auf. Die Ruugs betraten den Garten. Der Hund wich vor ihnen zurück.
    »Ruug! Ruug!« schrie er. Der schreckliche, bittere Geruch der Ruugs stieg ihm in die Nase, und er wandte sich ab.
    »Die Opferurne«, sagte der erste Ruug. »Ich glaube, sie ist voll.«
    Er lächelte den erstarrten, wütenden Hund an. »Wie
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