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Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Titel: Die beiden Seiten der Münze (German Edition)
Autoren: Christine Ladan
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erreichen als wir unten waren und wie ich ihn kenne, bedeutet das nichts Gutes. Meinst du, soll ich ihn gleich zurückrufen und es hinter mich bringen oder soll er warten?“ „Hm, bring es lieber gleich hinter dich, ich bin dann nachher noch da um dich zu trösten.“ „Okay, ich wette, ich kann Deinen Trost dann brauchen“ murmelte Lynn und betätigte den Rückruf.
     
    „Hallo, was gibt’s?“ meldete sie sich als Martin abhob. „Das Übliche – es geht mal wieder um mein Geld“ antwortete er. „Du meinst mein Geld“ hielt sie ihm müde entgegen, obwohl sie genau wusste, dass Martin Widerspruch nicht dulden würde. „Nein – ich meine meinen Teil von unserem Geld“ fauchte er wütend zurück. „Ich will nur, was mir zusteht. Mein Anwalt setzt heute wieder ein diesbezügliches Schreiben auf. Du hast doch wirklich nicht gedacht, dass ich dir alles lassen würde? Auch ich muss nach dieser scheußlichen Trennung wieder ein neues Leben aufbauen, du wirst dafür bluten, dass du mich verlassen hast!“
     
    Lynn wurde zornig, beherrschte sich aber: „Diese „scheußliche Trennung“ wie du es nennst, hätte es nicht gegeben, wenn du mich nicht mit Deiner Kollegin betrogen hättest“ rief sie ihm in Erinnerung. „Und das Geld von dem du redest, haben meine Großeltern ihr Leben lang für mich zur Seite gelegt. Es war nie dafür gedacht, dass du dir damit ein schönes Leben machst.“ Lynn seufzte. Es war ohnehin vollkommen sinnlos, jede ihrer Diskussionen endete in einem Desaster. Es war vermutlich illusorisch darauf zu hoffen, dass man am Ende einer Ehe friedlich auseinander gehen konnte wenn Geld im Spiel war. Dabei handelte es sich in Lynn's Fall keineswegs um große Summen, sie war jedoch in keinem Fall bereit, ihre kleine Wohnung zu verkaufen und Martin die Hälfte des Erlöses auszubezahlen. Martin berief sich immer wieder auf „das gemeinsam während der Ehe erworbene Vermögen“, Lynn's Anwalt hatte ihr jedoch mehrfach versichert, dass Geschenke ihrer Verwandten nicht dazu zählten.
     
    Sie versuchte, das Gespräch möglichst schnell zu beenden. „Okay, du lässt wieder mal einen Brief schreiben, ich nehme das zur Kenntnis. Gibt's sonst noch etwas?“ Martin knurrte: „Glaub ja nicht, dass du so leicht davon kommst. Ich mache dich fertig, vergiss das nicht – wäre nicht das erste Mal“. Lynn begann zu zittern „Drohst du mir schon wieder? Du machst mir keine Angst“ schrie sie fast und legte schnell auf.
     
    Sie sah sich im Café um, da sie befürchtete, zu laut gewesen zu sein aber niemand nahm von ihr Notiz. Therese nahm ihre Hand: „Klingt nicht gut, was will er denn schon wieder?“
     
    Lynn schüttelte den Kopf: „Das Übliche – mich einschüchtern. Und ich wünschte, es würde ihm nicht so gut gelingen. Und das weiß dieser Bastard ganz genau. Das war schon in unserer Ehe so, ich hatte gehofft, dass sich das nach der Trennung legen würde, aber nach jedem Kontakt mit ihm bin ich nervlich am Ende.“ „Er quält dich nur so, weil er eigentlich ganz genau weiß, dass er auf dem Rechtsweg gar nichts erreichen kann“ versuchte Therese sie zu beruhigen. „Ich weiß“ antwortete Lynn „aber ich hoffe so sehr, dass diese Angelegenheit bald vorbei ist. Je länger das alles dauert, desto unruhiger werde ich. Es ist zum Verzweifeln, wie lange das alles bei Gericht dauert. Jeder Termin wird verschoben und wieder verschoben, entschieden wird gar nichts und er setzt mich die ganze Zeit unter Druck.“
     
    „Das wird schon, du wirst sehen. Heb einfach nicht mehr ab, wenn er anruft, okay?“ Therese sah Lynn an „So, und nun halten wir es wie Monty Python – und jetzt zu etwas ganz anderem: was war denn da unten mit dir los?“
     
    Bei Tageslicht wirkte ihr Zustand beim unterirdischen Schacht auch auf Lynn sehr befremdlich. „Ich wünschte, ich könnte dir das erklären. Ich weiß ja selbst nicht, was dort los war, so habe ich mich noch nie gefühlt. Das war wirklich eigenartig. Ich habe in diesen Schacht hinuntergeschaut und ganz plötzlich war mir total übel, so als ob ich etwas besonders Widerliches gerochen hätte. Aber es war kein Geruch sondern... ich weiß nicht einmal ob das überhaupt mit dem Schacht zu tun hatte.“
     
    Therese musste lachen: „Vielleicht hast du Glück und das besonders Widerliche da unten war Dein Ex, der hinuntergefallen ist und für den Rest seines Lebens da unten bleiben muss!“ Lynn musste grinsen „Das wäre das Beste, was mir in letzter
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