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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)
Autoren: James Dashner
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hätte sie nichts gehört. »Ich geh mal davon aus, dass ihr diese Kapseln auch in den Räumen von ANGST gesehen habt. Da drin müssen die Griewer ihre Batterien aufgeladen haben oder so was.«
    »Ja«, sagte Newt. »Wahrscheinlich.«
    Im Himmel über ihnen grollte der Donner, und die Lichtblitze wurden immer heller. Der Wind zerrte an ihren Kleidern und Haaren, und ein merkwürdiger Geruch lag in der Luft – nass und gleichzeitig staubig. Thomas sah wieder auf die Uhr. »Wir haben noch fünfundzwanzig Minuten. Entweder wir müssen gegen Griewer kämpfen oder zum richtigen Zeitpunkt in diese riesigen Särge klettern. Vielleicht sind sie …«
    Plötzlich ertönte aus allen Richtungen ein markerschütterndes Zischen. Thomas’ Trommelfell war kurz vorm Platzen, er hielt sich die Ohren zu. Irgendetwas tat sich in den Kapseln, die sie eingekesselt hatten.
    Seitlich wurde eine dunkelblau leuchtende Linie sichtbar, dann klappten die oberen Hälften der Kapseln wie Sargdeckel nach oben. Das Ganze lief geräuschlos ab, zumindest war außer dem Heulen des Windes und dem Donner nichts mehr zu hören. Thomas spürte, wie die Lichter und die anderen näher aneinanderrückten. Alle versuchten, so viel Abstand von den Kapseln zu halten wie nur möglich – und drängelten sich ganz dicht zusammen, umzingelt von über dreißig weißen Kapseln.
    Die Deckel bewegten sich weiter nach oben, bis alle vollständig geöffnet waren und auf den Boden kippten. In jedem Behälter lag etwas Unförmiges. Thomas konnte nicht viel erkennen, aber er sah keine merkwürdigen Metallarme wie bei den Griewern. Nichts regte sich, aber man musste wachsam bleiben.
    Teresa? , sagte er in Gedanken. Er wagte nicht, laut zu sprechen – aber er musste mit jemandem reden, um nicht durchzudrehen.
    Ja?
    Jemand sollte hingehen und nachschauen, was da drin ist. Er wollte es nur ungern selbst tun.
    Unbesorgt sagte sie: Komm, wir gehen zusammen .
    Ihr Mut überraschte ihn. Manchmal hast du echt unglaubliche Einfälle , antwortete er. Er versuchte, dem Satz einen sarkastischen Anstrich zu geben, damit sie nicht mitbekam, dass er furchtbare Angst hatte.
    »Thomas!«, rief Minho. Das Heulen des nicht nachlassenden Windes wurde inzwischen vom Donner übertönt, der Horizont und der Himmel über ihnen von imposanten Lichtentladungen erhellt. Das Gewitter brach mit voller Macht über sie herein.
    »Was ist?«, brüllte Thomas zurück.
    »Du, ich und Newt! Wir gucken uns den Klonk an!«
    Thomas wollte sich gerade in Bewegung setzen, als aus einer der Kapseln etwas herausglitt. Ein kollektives Keuchen kam von den Jugendlichen. In allen Kapseln bewegte sich etwas, Thomas verstand nur zuerst nicht, was es sein mochte. Merkwürdige Kreaturen entstiegen den länglichen Behausungen. Thomas konzentrierte sich auf die ihm nächstgelegene Kapsel und bemühte sich, zu erkennen, was genau auf sie zukam.
    Ein unförmiger Arm hing über den Rand, die Hand baumelte ein paar Zentimeter über dem Boden. Sie hatte vier entstellte Finger – Stummel aus blassem hellbraunem Fleisch –, alle unterschiedlich lang. Sie bewegten sich und griffen ins Leere, als würde dieses Wesen nach etwas suchen, woran es sich festhalten und herausziehen konnte. Der Arm war voller Falten und mit Beulen übersät; an der Stelle, wo man den Ellenbogen vermutet hätte, befand sich etwas extrem Merkwürdiges: ein orange leuchtender, kugelförmiger Auswuchs von vielleicht zehn Zentimetern Durchmesser.
    Es sah aus, als hätte das Ding eine Glühbirne im Arm.
    Das verunstaltete Monster kam nach und nach zum Vorschein. Ein Bein plumpste heraus, ein klumpiger Fuß mit vier Zehenstummeln, die sich genauso bewegten wie die Finger. Und am Knie noch eine dieser merkwürdigen orangefarbenen Leuchtkugeln, die direkt aus der Haut zu wachsen schienen.
    »Was ist das für ein Ding?«, hörte er Minho gegen den tobenden Sturm anbrüllen.
    Keiner antwortete. Thomas starrte die Kreatur wie in Trance an – sie war ein faszinierender und zugleich furchteinflößender Anblick. Aus jeder Kapsel stieg so ein Monster – wie im Gleichschritt, alles spielte sich parallel ab.
    Anscheinend hatte sich das Ungeheuer, das ihm am nächsten war, jetzt mit dem rechten Arm und Bein weit genug über die Kante gelehnt, um den ganzen Körper aus dem Ei herausziehen zu können. Thomas sah entsetzt zu, wie das abscheuliche Ding strampelte, bis es über den Rand der offenen Kapsel rutschte und auf die Erde plumpste. Es hatte eine annähernd
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