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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe
Autoren: Maggie Furey
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Augenblick lang bewölkte sich Aurians Miene – dann hob sie entschlossen das Kinn.
    »Es ist wunderschön«, sagte sie mit fester Stimme. »Und es wird wieder in Ordnung kommen, das weiß ich. Wir müssen nur eine Möglichkeit finden, Miathans Fluch aufzuheben.«
    Anvar hörte mit wachsender Traurigkeit und Sorge zu, als Aurian ihm von Wolf erzählte. Er wollte gerade etwas sagen, als er jäh unterbrochen wurde.
    »Willkommen daheim, Anvar!« Die Stimme in seinen Gedanken kam natürlich von Shia, und Aurians schiefes Lächeln verriet ihm, daß auch sie die Katze gehört hatte. »Aurian – ich sollte dich vielleicht warnen, daß die Leute hier angefangen haben, nach dir zu suchen«, fuhr die große Katze fort, und ihre Stimme nahm plötzlich einen spöttischen Klang an. »Ansonsten hätte ich es natürlich nie gewagt, euch zu stören …«
    »Du hast gelauscht?« Anvar spürte, wie sein Gesicht heiß wurde, und als er zu Aurian hinüberblickte, sah er, daß auch sie errötet war.
    »Es ließ sich ja kaum vermeiden, euch zu hören«, schnaubte Shia. »Ich würde sagen, daß eure Gefühle im ganzen Land der Xandim deutlich zu vernehmen waren!« Ihre Gedankenstimme wurde plötzlich leiser, und sie hörte auf, sie zu necken. »Ich freue mich ja so für euch beide. Unglücklicherweise wird die Welt jedoch nicht auf euch warten. Rabe hat euch etwas zu sagen …«
    »Na schön, wir kommen ja schon«, seufzte Aurian resigniert. »Das heißt, sobald wir ein paar Geflügelte vom Himmel herunterwinken können, damit sie uns zu euch tragen.«
    Sie rollte sich zur Seite und fluchte. »Autsch! Worauf liege ich denn da bloß?«
    »O ihr Götter«, rief Anvar entsetzt. »Das habe ich ja vollkommen vergessen! Die Harfe, Aurian! Ich habe die Windharfe!«
    »Was?« rief Aurian. »Warum hast du mir das denn nicht vorher gesagt, verflixt noch mal?«
    Anvar grinste. »Nun ja, ich war vorher gewissermaßen etwas abgelenkt … Hier, wir sollten uns lieber wieder anziehen, bevor wir erfrieren, und dann werde ich sie dir zeigen. Aber immer eins nach dem anderen.« Anvar gab Aurian den Stab der Erde mit einer Verbeugung zurück. »Ich glaube, das gehört dir, Lady.«
    Die Freude und Erleichterung, die sich in Aurians Gesicht widerspiegelte, als sie den Stab entgegennahm, ließ Anvar lächeln. Dann hielt er ihr die Harfe hin, und ihre Augen weiteten sich vor Staunen, als sie der schimmernden Schönheit des Artefakts gewahr wurde.
    »O Anvar …« Aurian wollte die Windharfe ergreifen, aber als sie die Hand danach ausstreckte, durchflutete Anvar plötzlich ein seltsamer und mächtiger Widerwille, das Artefakt einem anderen zu überlassen. Die Harfe schien einem Wechsel ihres Beschützers mit ähnlicher Mißbilligung entgegenzusehen. Schrille Vibrationen durchzuckten Anvars Körper, als sie mißtönend zu schwirren begann. »Nein …« sang sie ihm zu. »Nein!« Beinahe aus eigenem Willen schien sie vor Aurians ausgestreckten Händen zurückzuzucken, und Anvar wurde steif vor Bestürzung, als er ihr Stirnrunzeln sah. Ein Schatten schien sich zwischen sie zu senken. Dann entspannte Aurian sich und schüttelte mit einer etwas gequälten Grimasse den Kopf. Da wagte Anvar es endlich, wieder zu atmen.
    »Nun, die Harfe weiß jedenfalls genau, was sie will – und das scheine nicht ich zu sein«, sagte Aurian ein wenig kläglich. »Wie dumm von mir – ich hätte es wissen müssen. Alles paßt zusammen, Anvar. Du hast die Harfe gewonnen, so wie ich den Stab gewonnen habe – und um ehrlich zu sein, du bist schließlich der Musiker, nicht ich.« Sie holte tief Luft. »Es hätte einfach nicht vollkommener sein können.«
    Anvar war überwältigt und gedemütigt von solcher Großzügigkeit. »Aber du solltest doch eigentlich die Artefakte finden«, protestierte er.
    Aurian schüttelte den Kopf. »Das hat nie jemand behauptet, weder der Drache noch der Leviathan. Sie haben nur gesagt, daß alle drei notwendig wären. Der Drache sagte, daß das Schwert mir gehören würde, aber was die anderen Artefakte betrifft … Anvar, ich bin wirklich froh, daß du die Harfe hast. Nach dem, was wir gerade miteinander geteilt haben, könnte ich es nicht ertragen, wenn die Artefakte sich zwischen uns stellen würden.«
    Anvar umarmte sie – bei den Göttern, es sah so aus, als könnte er einfach nicht genug von ihr bekommen. »Du wirst die Harfe auch benutzen können, wenn es sein muß«, versprach er ihr. »Ich werde ihr schon Manieren beibringen – aber im
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