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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken
Autoren: Erica Spindler
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hören war. Ein Raunen ging durch die Menge.
    „Du hast mich gehört, Bulle!“ Sie hielt zwei Finger hoch und formte damit ein V. „Versager mit einem großen V.“
    Terry drehte durch und stürzte sich auf den Tanzpartner der Frau. Quentin hatte es kommen sehen und sprang dazwischen.
    Blindwütig schlug Terry zu und traf Quentin an der Schulter. Percy und Spencer schnappten sich Terry. Der wehrte sich, verfluchte die beiden, weil sie ihn zurückhielten, und schlug nach Percy, so gut er konnte.
    Am Ende waren alle drei Malones nötig, Terry in die Gasse hinter der Bar zu bugsieren.
    Der Schock der kühlen Nachtluft brachte ihn halbwegs wieder zur Vernunft. Erschöpft ließ er sich gegen eine Mauer sinken, und Quentin gab seinen Brüdern ein Zeichen, wieder hineinzugehen.
    Allein mit seinem Kollegen, machte Quentin seinem Ärger Luft. „Reiß dich zusammen, Terry! Wir sind in Shannons Lokal, um Himmels willen. Du bist ein Cop. Was denkst du dir eigentlich?“
    „Ich habe gar nicht gedacht.“ Terry fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. „Es war diese Tussi. Sie hat mich wirklich auf hundert gebracht.“
    „Das ist keine Entschuldigung. Vergiss sie. Sie ist es nicht wert.“
    Terrys Augen wurden feucht, und er wandte rasch den Blick ab. „Als sie da drinnen … ich musste an Penny denken. Als sie mich rauswarf, nannte sie mich … einen Versager …“
    Er schien an dem Wort zu ersticken.
    „Es ist hart, Terry, ich weiß.“ Quentin legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Was hältst du davon, wenn wir hier abhauen?“
    „Um was zu tun? Nach Hause gehen? Ich habe kein Zuhause mehr. Erinnerst du dich? Penny hat mir mein Zuhause und meine Kinder genommen.“
    „Penny ist nicht dein Feind, Terry. Und du bekommst sie nicht zurück, indem du sie dazu machst. Du willst sie doch zurück, oder?“
    Terry sah ihn an. „Was glaubst du wohl? Natürlich will ich sie zurück. Ich liebe sie.“
    „Dann zeig es ihr. Versuch es mit Romantik. Pralinen, Blumen, führ sie zum Dinner aus, bemüh dich um sie.“
    „Na klar“, erwiderte Terry geringschätzig, „der schlaue Malone weiß alles über Frauen. Vor allem natürlich über meine.“
    Quentin ignorierte das und schrieb seinen Sarkasmus den Eheproblemen und dem Alkohol zu. „Kaum. Aber wir reden hier nicht über Raketentechnik. Wutausbrüche werden ihr Herz wohl nicht erweichen. Kennst du den Song ,Versuchs mit ein wenig Zärtlichkeit‘?“
    Terry verzog verbittert das Gesicht. „Was ist eigentlich los mit dir, Partner?“ Er beugte sich wütend zu Quentin vor. „Was ist die vielen Male passiert, wenn meine Frau dich zum Dinner eingeladen hatte? Wovon hast du genascht, während ich das übrig gebliebene Fleisch runterwürgen durfte?“
    Quentin beherrschte sich. „Am Morgen wirst du diese Bemerkung bereuen“, sagte er leise, aber ernst. „Und weil du es im Moment schwer hast, lasse ich es durchgehen. Dieses eine Mal. Noch so eine Anspielung, und ich verzeihe dir nicht mehr. Kapiert?“
    Terry sackte in sich zusammen. „Ich bin ein Lump, ein totaler Versager, wie die Tussi gesagt hat. Wie meine alte Dame es immer vorausgesagt hat, ein wertloses Nichts.“
    „Das ist doch Mist, und das weißt du. Du bist betrunken und tust dir selber Leid. Nur lass deinen Zorn nicht an mir aus, Partner, ich bin auf deiner Seite.“
    Terry rappelte sich auf. „Ich gehe wieder rein. Ich will nicht, dass diese Schlampe oder sonst wer denkt, sie hätte gewonnen.“
    Der Rest des Abends verging wie im Nebel. Die Menge wurde größer und lauter. Die Rothaarige schien sich zu langweilen und beschloss, ihre Reize anderswo zur Schau zu stellen. Die Auseinandersetzung zwischen ihr und Terry war anscheinend vergessen. Auf dem Höhepunkt des nächtlichen Treibens verlor Quentin Terry aus den Augen und traf ihn erst wieder, als das Lokal um zwei Uhr früh schloss.
    „Shannon.“ Terry gab dem Barbesitzer einen Klaps auf den Rücken und sagte lallend: „Tut mir Leid. Hätte …“, er schwankte, und Quentin stützte ihn am Arm, „… in dein’ Lokal nichts anfangen dürfen.“
    „Schon okay, Terry.“ Der bullige Wirt winkte ab. „Du hast viel um die Ohren und musstest ein bisschen Dampf ablassen.“
    „Das is’ keine Enschulligung.“ Gefährlich schwankend schüttelte er Quentins Hand ab, holte eine Geldnote aus der Hosentasche und steckte sie Shannon zu. „Nimm, das is’ meine Enschulligung.“
    Quentin bemerkte den Schein in Shannons Hand und sah Terry schockiert an.
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