Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
Recht: Er hat mich gezeichnet, ich bin sein Eigentum. Hat er das nicht immer gesagt? Du gehörst mir ...  
    Der Hundekopf des Dämons bewegte sich unsicher hin und her und die Augen schienen eine Spur größer geworden zu sein. Er sah tatsächlich ängstlich aus. Mit einem weiteren Winseln kauerte er sich hastig in einer Ecke der Zelle an die im Schatten liegende Wand.
    „Wütend. Ja. Sehr wütend. Nicht gut“, knurrte er aus der Dunkelheit heraus, nur seine glühenden Augen waren zu sehen. „Besser nicht da sein, wenn er wütend. Gefährlich, mächtig.“ Der weibliche Dämon zuckte erschrocken zusammen und wich ebenfalls rasch von Finn zurück. Sie stöhnte leise und hockte sich mit etwas Abstand neben den anderen Dämon.
    „Hätte ich dass gewusst ... “, stöhnte sie und Angst schwang in der Stimme mit. „Ich habe ihn ja fast gar nicht angerührt. Nur ein bisschen. Da war eigentlich gar nichts. Du hast nichts gesehen, ist das klar?“ Der Kynokephalos nickte hastig und schloss die Augen.
    „Nichts passiert. Nichts gesehen. Nur bewachen. Aufpassen“, winselte er.
    Sie fürchten ihn, triumphierte Finns innere Stimme. Sie haben tatsächlich Angst vor ihm. Angst davor, dass er sie zur Rechenschaft ziehen wird.  
    Aber ich weiß, was ihr alles mit mir gemacht habt, dachte Finn grimmig. Und wenn das den Dämon wütend macht, wenn er kommt, wütend auf euch, werde ich es ihm nur zu gerne sagen.  
    Finn schloss die Augen. Der Gedanke hatte etwas tröstliches, wenngleich er nicht davon ausgehen konnte, dass das Erscheinen seines Dämons zu einer grundsätzlichen Verbesserung seiner Lage beitragen würde.
    Langsam kroch die feuchte Kälte an seinem Körper hoch. Seine Finger und Arme waren längst taub geworden und seine Verletzungen brannten.
    Du bist mein Eigentum. Die Worte seines Dämons hallten in Finns Kopf wieder. Noch immer war er sich der Bedeutung dieser Worte nicht ganz sicher. Vermutlich war er eben einfach dessen eigene, exklusive menschliche Mahlzeit und nicht die der anderen, dachte Finn resigniert. Vielleicht auch nur der Nachtisch nach dem Sex, den er mit ihm gehabt hatte. Finn konnte nicht verhindern, dass er in Erinnerung daran zusammenzuckte und ungebührliche Wärme durch seinen Körper floss. Zum Glück schenkten ihm die beiden Dämonen keine Beachtung mehr. Ein Incubus ernährt sich von der sexuellen Energie des Orgasmus, erinnerte er sich.  
    Na davon hat deiner ja reichlich gehabt, erwähnte die innere Stimme. Vermutlich ist er jetzt satt und deshalb wollte er dich töten. Wenn er herkommt, wird er es beenden oder dich den anderen überlassen.  
    Finn seufzte innerlich. Er wünschte sich sehnsüchtig, dass Dave kommen würde, um ihn zu befreien. Viel besser als ein sexgeiler, sehr wütender Dämon, der ihn töten wollte.
    Aber hatte er eine Wahl?
    ***
    Dave zögerte und lauschte.
    Der versteckte Gang hinter dem Gewölbe war stockfinster. Es roch nach Salz, feuchtem Holz und Verfall. Durch die dünne steinerne Wand hörte er Thubal wütend brüllen. Der andere Dämon bannte eine Beschwörung. Hier hatte ein Mensch Magie gewirkt. Der Geruch hing noch in der Luft, Dave schnupperte. Keine großartige Magie, eine recht einfache Beschwörung. Da suchte jemand nach Finn und Dave wusste auch, wer es sein musste: Die rothaarige Hexe, die zu Finns Freunden zählte. Er hatte ihre Magie gespürt, einen Funken alter Magie, der noch verborgen in ihr lag. Diese Magie hier roch nach ihr.
    Dave verzog den Mund zu einem grimmigen Lächeln. Diese Menschen waren ungewöhnlich eng mit Finn verbunden. Es wunderte ihn nicht, dass sie nach ihm suchten. Allerdings würden sie gegen Thubal und die Anderen ohnehin nichts ausrichten können. Sie waren zu schwach, keine ausgebildeten Jäger.
    Dave konzentrierte sich erneut. Finns Präsenz war da, direkt vor ihm. Die panische Angst, die den jungen Mann vorhin noch fest im Griff gehalten hatte, war etwas gewichen. Dennoch spürte Dave seine Furcht, die Schmerzen in dem menschlichen Körper. Und Finns Sehnen. Er rief nach ihm. Wie schon zuvor.
    Thubals Präsenz verschwand aus dem Nebenraum, dennoch wartete Dave noch eine ganze Weile, bis er langsam näher an die alte Tür herantrat. Vorsichtig erkundete Dave mit seinen dämonischen Sinnen den Raum.
    Anscheinend befanden sich bei Finn nur zwei niedere Dämonen. Dave sog die Luft ein und verzog angewidert die Nasenflügel. Unzweifelhaft eine Dogai. Ihr Geruch hing träge in der Luft. Der weibliche Dämon stank nach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher