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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition)
Autoren: Sophie E. Parker
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es noch gar nicht fassen.“
    Rebecca wurde langsam ungeduldig. Was wollte ihr die Mutter denn nur die ganze Zeit mitteilen?
    „Das... das muss sich um ein Missverständnis handeln“, sagte Elisabeth, nach Luft ringend.
    „Was ist ein Missverständnis?“, fragte Rebecca.
Ihre Mutter holte ein Anschreiben aus der Küche und hielt es Rebecca vor die Nase.
Oben auf dem Briefkopf prangte das Siegel der Stadtverwaltung. Und es war sogar vom Bürgermeister persönlich.
Rebecca begann zu lesen:
     
    „Sehr geehrte Familie Stein,
     
    schon seit vielen Jahren suchen wir ein geeignetes Gebäude für ein Gemeindezentrum mit Verwaltung, Rathaus, Kursangeboten etc.  Als sehr geeignet halten wir für diesen Zweck das alte Anwesen in der Kirchstraße 22. Nur konnten wir uns mit deren früheren Besitzern leider nicht auf einen für uns akzeptablen Preis für das Gebäude einigen.
Nun ist uns zu Ohren gekommen, dass das Gebäude den Besitzer gewechselt hat und unsere Recherchen ergaben, dass Sie die neuen Besitzer des schönen Herrenhauses sind.
    Wir möchten Sie nun ganz herzlich bitten, sich zu Verhandlungen mit mir und einigen anderen Herren aus der Stadtverwaltung an einen Tisch zu setzen und wir würden uns sehr freuen, wenn wir uns auf eine für beide Seiten günstige Lösung einigen könnten.
    Bitte teilen Sie uns bald mit, ob sie an einem Verkaufsgespräch interessiert sind, was wir natürlich sehr hoffen.
    Ein so attraktives Gemeindezentrum wäre für unsere Stadt und für den gesamten Bezirk ein großer Gewinn und würde jedem unserer Bürger zugute kommen.
     
    Mit freundlichen Grüßen
     
    Alfons Bittner (Bürgermeister)“
     
    Rebecca war jetzt genau so verwirrt wie ihre Mutter und fürs erste sprachlos.
    Das kann nicht sein! Sicher ein Missverständnis!
    „Ja, aber Mama... ich glaub’ das nicht..!“
Oder doch?
    Sie drückte ihrer Mutter das Schreiben in die Hand, lief aus dem Raum und ließ ihre sprachlose Mutter in ihrem Wohnzimmer zurück, schnappte sich ihre Jeansjacke vom Kleiderhaken und stürmte aus der Wohnung.
Dann jagte sie die Stufen des Treppenhauses hinunter und fuhr mit dem Fahrrad in Richtung Kirchstraße. An der alten Villa blieb sie kurz stehen und begrüßte das Gebäude wie eine alte Freundin.
Na, du. Ob das wirklich stimmt, was in dem Brief stand? Bevor ich mich zu früh freue, statte ich mal einer anderen guten Freundin einen Besuch ab!
    Beherzt trat sie in die Pedale, bog um die nächste Ecke und wenig später in die Buchenallee ein.
    Tamara empfing sie mit einer herzlichen Umarmung und einem schalkhaften Zwinkern.
    „Na, da bist du ja gerade rechtzeitig gekommen, mein Kind. Adalbert...ähm.. ich meine Professor Hensel ist auch da und er möchte dir etwas erzählen.“
    Rebeccas Herz begann schneller zu schlagen.
    „Tolle Neuigkeiten“, fügte Tamara eifrig hinzu.
    Als Rebecca die Küche betrat, erhob sich sogleich ein älterer Herr, der dort am großen und heute ordentlich aufgeräumten Küchentisch saß, um ihr die Hand zu reichen.
„Guten Tag, Fräulein Stein“, sagte er freundlich. „Setzen Sie sich doch. Ich habe einige schöne Dinge herausbekommen.“
    Rebecca setzte sich. Sie wagte kaum zu atmen, und merkte, wie ihr ganz schwindlig wurde. So viele Fragen schossen Rebecca durch den Kopf.
    „Die versiegelten Briefe waren sehr aufschlussreich“, sagte der Professor. „Aus ihnen geht eindeutig hervor, dass die alte Villa und das Haus in der Buchenallee 9 den Vorfahren Ihrer Familie gehört haben. Früher einmal. Und noch mehr. Es gibt sogar ein Schreiben aus dem 18. Jahrhundert, ebenfalls versiegelt, welches beweißt, dass die ‚von Hohensteins’ sich an den Besitztümern der ‚von Költings’ bereichert haben, sie regelrecht enteignet hatten, damals.. also noch ein Jahrhundert früher.  – Wohl gleich nach der Hinrichtung des Mädchens. Ihre Eltern waren schon einige Jahre zuvor auf mysteriöse Art und Weise ums Leben gekommen.“
    Rebecca nahm die Worte des Professors nur noch wie durch einen Schleier wahr. Sie konnte absolut nichts dazu sagen.
    „Ja, im Grunde genommen sind diese alten Papiere längst verjährt und dürften gerichtlich auch nicht anerkannt werden,...“.
Oh nein! , dachte Rebecca bestürzt. Jetzt war alles doch nur ein Missverständnis!
    „..aber“ fuhr der alte Professor fort. „Hier haben wir die Unterschrift des letzten Eigentümers der Villa, Herrn Friedhelm Kelbel. Mit seiner Unterschrift hier bestätigt er, dass er von dem Besitz
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