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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)
Autoren: Michael Cobley
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Gegners abbekommen.
    »Ich muss schon sagen, Miss Macreadie, für einen Waldgeist sehen Sie richtig hübsch aus …« Plötzlich wurde ihm bewusst, dass sie einander beim Arm hielten. »Und körperlich sind Sie auch …«
    Wortlose Freude brachte sein Gesicht zum Strahlen, als sie das Revers seiner Jacke ergriff, ihn an sich heranzog und leidenschaftlich küsste. Als sie sich schließlich voneinander lösten, stieß Greg einen leisen Pfiff aus.
    »Also, das beantwortet eine meiner Fragen …«
    »Und meine auch«, sagte Catriona. »Zeitweise habe ich geglaubt, ich würde das nie wieder tun können, oder jedenfalls nicht mit dir … Moment, hörst du das auch?«
    »Was meinst du?«
    »Klingt wie eine leise Stimme …«
    Sie verstummten beide, und jetzt hörte Greg es auch, ein leises Wispern. Als er sich ans rechte Ohr fasste, stellte er fest, dass der Ohrhörer herausgefallen war. Er klopfte sich ab, entdeckte ihn in einer Stofffalte und setzte ihn wieder ein.
    »… wiederhole Nachricht. Mr. Cameron, bitte melden Sie sich …«
    »Kao Chih, ich höre Sie«, sagte er. »Tut mir leid, aber der verdammte Ohrhörer war herausgefallen.«
    »Verstanden, Mr. Cameron, und ich nehme an, von Kuros geht keine Gefahr mehr aus. Haben Sie den Transponder schon gefunden? Das Shuttle dürfte in knapp zehn Minuten bei Ihnen eintreffen.«
    Greg blickte Catriona verunsichert an.
    »Was gibt’s?«, fragte sie.
    »Kuros hatte einen Transponder, und ein Hegemonie-Schiff ist hierher unterwegs!« Er blickte nach oben, deutete aufs dichte Laubwerk. »Wie sollen wir den rechtzeitig finden?«
    »Ein Transponder, ja?«
    Als Greg den Kopf wieder senkte, hatte Cat sich auf den toten Sendrukaner hinabgebeugt und wühlte in den Falten seines langen grauen Gewands. Dann brummte sie zufrieden, richtete sich auf und streckte ihm ein silbergraues, abgeflachtes Ei entgegen.
    »Ist er das? Ich hab gesehn, wie er damit hantiert hat.«
    Greg beschrieb Kao Chih das Gerät, worauf dieser bestätigte, dass es sich um einen Transponder handelte. Greg nahm ihn Cat aus der Hand, legte ihn auf den Bretterboden und trat mehrfach mit dem Absatz darauf. Als nur noch Schrott davon übrig war, fasste Cat ihn bei der Hand und geleitete ihn zum Fuß der Treppe, die am Wachbaum in die Höhe führte. Sie setzten sich nieder. Ringsumher kamen die ersten Uvovo aus ihren Verstecken und Flechtbehausungen hervor.
    »Der Transponder sendet nicht mehr, Mr. Cameron«, sagte Kao Chih. »Das Rettungsshuttle hat den Kurs geändert und fliegt jetzt den Bereitstellungsraum der Hegemonie-Flotte an.«
    »Wie ist die Lage, Kao Chih?«, fragte Greg. »Glauben Sie, die Kämpfe sind beendet?«
    »Alle Beteiligten haben schwere Verluste erlitten. Die verbliebenen Schiffe der Hegemonie-Armada sind den anderen Konfliktparteien zahlenmäßig noch immer im Verhältnis zehn zu eins überlegen, doch der Hohe Mandator Azgerimon hat klargestellt, dass sie keine Kriegshandlungen dulden werden. Bislang gab es noch keine Verstöße. Außerdem sieht es danach aus, als würde die Hegemonie die meisten Schiffe abziehen und nur ein paar symbolische Beobachter vor Ort lassen.«
    Greg seufzte. »Also, das ist doch was. Hören Sie, ich melde mich für eine Weile ab, Kao Chih – wenn ich nicht bald schlafe, zerspringt mir noch der Schädel!«
    »Verstanden. Bis bald.«
    Greg nahm den Ohrhörer heraus und steckte ihn in eine Seitentasche. Cat schlang ihm die Arme um den Oberkörper und zog ihn an sich.
    »Segrana … ist tot«, sagte sie leise.
    »Ich habe die Cyborgwracks gesehen. Wie …?«
    »Kann nicht drüber reden. Nicht jetzt.« Sie schwieg einen Moment lang. »Wie sieht es auf Darien aus?«
    »Als ich dort war, sah es schlimm aus. Die Städte lagen in Trümmern oder standen in Flammen, die Einwohner waren ins Gebirge und in die Wälder geflohen. Einfach nur … schlimm.«
    »Leute wie uns wird man beim Wiederaufbau brauchen.«
    »Aye«, meinte er. »Schlaue Typen, die wissen, an welcher Seite man den Hammer hält.«
    Erneutes längeres Schweigen. Dann hob Catriona den Kopf und schaute ihn an.
    »Wie hast du den Staub besiegt?«, fragte sie. »Wie hat er ihn genannt …?«
    »Die Blaue Fessel«, sagte Greg. »Keine Ahnung. Vielleicht hat die Menge für Kuros’ Zwecke einfach nicht ausgereicht. Vielleicht hat er sich selbst zerstört – plötzlich hat’s mich überall geprickelt, und dann hatte ich auf einmal wieder Gewalt über meinen Körper …« Er verstummte und gähnte herzhaft. Cat
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