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Die Abnehm-Lüge (German Edition)

Die Abnehm-Lüge (German Edition)

Titel: Die Abnehm-Lüge (German Edition)
Autoren: Jirko Genrich
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ertragreichsten, vermehre sie und fertig ist das „Hausrind“. Das ganze geht soweit, das von Hochleistungsrindern gesprochen wird. Diese geben besonders viel Milch.

Wiederkäuer haben sich auf die Verwertung und Verdauung von pflanzlicher Nahrung spezialisiert. Diese Anpassungsleistung ermöglicht es ihnen für den Menschen unverdauliches, z.B. Zellulose zu verwerten. Das schaffen die Rinder mit Hilfe eines komplizierten Verdauungstraktes und mit Hilfe von Mikroorganismen, die den Nahrungsbrei fermentieren und zersetzen.

Kommen wir jetzt zum Kalzium zurück. Das Kalzium was der Mensch so dringend braucht, gelangt von den Pflanzen über den Verdauungstrakt der Kuh ins Blut. Von dort geht es weiter zu den Milchdrüsen, wo die Kuh die Milch produziert und über das Euter abgibt. Es ist die Milch, welche erst industriell weiterverarbeitet wird und welche wir dann verzehren und u.a. in unseren Kaffee machen.

Halten wir kurz fest, dass der Weg des Kalziums bis in unsere menschlichen Knochen, ein ziemlich langer ist. Ohne hier die Verstoffwechselung des Kalziums im Menschen zu berücksichtigen. Aber geht das auch anders?

Kalzium kommt als Mineral sehr häufig die in der Erdkruste (Erdalkalimetall) vor und ist für Pflanze und Tier gleichsam essentiell also lebensnotwendig. In den Zellen der Pflanze lagert es sich an und sorgt dort für Stabilität und Halt. Ähnlich wie in unseren Knochen.

Wie hat sich der Mensch denn nun vor der Domestizierung von Wiederkäuern ernährt? Wir reden hier über einen Zeitraum der letzten 10 000 Jahre Menschheitsgeschichte, in denen nachweislich Wiederkäuer als Nutztiere gehalten wurden.

Und wie kamen die Menschen früher an Kalzium heran? Wie gelangten unsere direkten Vorfahren die Menschenaffen an Kalzium?

Es muss also noch andere Möglichkeiten geben an Kalzium heranzukommen als durch Kuhmilch, denn letztlich verdaut die Kuh für uns Menschen pflanzliche Nahrung vor. Nahrung die für uns in der Tat unverdaulich wäre.

Das Argument dass Milch unverzichtbar für den Menschen ist, kann keineswegs so stimmen. Denn Kalzium findet sich natürlich in jeglichen Pflanzen, sicherlich in unterschiedlicher Konzentration und Bioverfügbarkeit, aber den Umweg über die Kuh müssen wir Menschen keinesfalls nehmen. Zumal die Folgen der Massentierhaltung erschreckend sind. Angefangen von der Rodung riesiger Waldbestände als Weideflächen, bis hin zur Problematik, dass Kühe einen großen Anteil am Treibhauseffekt haben. Sie erzeugen viel Methangas bei der Verdauung. Ganz zu schweigen vom energetischen Aufwand, der in einem Liter Milch steckt. Hier stimmt wirklich, dass das eine Milchmädchenrechnung ist.

Außerdem geht es bei der Massentierhaltung auch um ethische Fragen wie:

Ist die Haltung und Tötung von Tieren, zu unserem Nutzen in der Form gerechtfertigt und vertretbar?

Was wissen wir darüber, ob es so etwas wie eine Tierwürde gibt?

Immerhin befassen wir uns ja schon mit Menschenwürde. Bis zur Tierwürde allerdings, ist es wohl noch ein sehr weiter Weg.

Ich habe diesen Punkt so kurz wie möglich gehalten. Schließlich geht es um Abnehmlügen und Sie werden fragend in den letzten Minuten gelesen haben, wo das Ganze wohl hinführen mag.

Das ist ganz einfach. Ich wollte Sie dafür gewinnen, dass es sich lohnt eine Aussage auf den Wahrheitsgehalt hin selbst zu überprüfen. Manchmal ist das schwierig, weil wir als kulturelle Wesen mit unseren Ernährungsweisen und Überzeugungen zu selten den Blick über unseren Tellerrand hinauswerfen, um zu erkennen, dass unsere Lebensweise keinesfalls unproblematisch ist. Wie tiefgreifend diese psychischen Prozesse sind und welchen Einfluss diese auf unsere Ernährungsweise haben, dazu mehr im nächsten Kapitel.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass es deutliche Hinweise daraufhin gibt, dass Milch von Kühen für den Menschen durchaus gefährlich sein kann. Die Wachstumsfaktoren die in der Milch stecken, sind für ein Kälbchen unverzichtbar, für einen Menschen der ausgewachsen ist, stellen diese Wachstumsfaktoren eine erhöhte Anfälligkeit für Geschwüre dar und es wundert niemanden, das Wachstumsfaktoren Ihr Körpergewicht ansteigen lassen.

Wir leben in einer Kultur die Milch als integralen Bestandteil der Ernährung hält. Diese Kultur ist über Jahrhunderte gewachsen und eine Abkehr fällt schwer. Aber wir müssen erkennen, dass wir letztlich vom Euter der Kuh abhängig geworden sind. Kommt Ihnen das nicht komisch vor? Ich überspitze das jetzt
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