Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai

Titel: Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai
Autoren: Peter Lerangis
Vom Netzwerk:
verlassen zu sein.
    »Ähm … wo ist sie denn?«, fragte Dan verwirrt, als ein lächerlich schnittiger Jet in Sichtweite rollte. Er hatte getönte Scheiben, ein Profil wie eine Messerklinge und ein Cockpit, das zu versprechen schien: Steig ein und mach den coolsten Flug deines Lebens .
    »Das«, verkündete Serge, während die Maschine vor ihnen zum Stehen kam, »ist Ludmila.«

Viertes Kapitel
    Bei dem Wort SITZ auf ihrem Flugticket hatte Natalie eigentlich an großzügige weiche Ledersessel, eine Multimedia-Station mit integriertem Flachbildschirm und hübsche Stewardessen gedacht.
    Nicht an die Holzklasse und - ein Schwein.
    Es war gar nicht so sehr das Aussehen des Au-pair-Mädchens. Das war zwar furchtbar, und Natalie wettete, dass ihm ihre Tätowierungen und Piercings eines Tages im Job sicherlich sehr peinlich sein würden - vorausgesetzt natürlich, sie würde jemals einen richtigen Job finden. Es waren auch nicht die Umgangsformen des Mädchens, als sie Natalie und ihren Bruder erblickte. Nun, eine herzliche Begrüßung und allseitige Umarmungen hätte man unter den Umständen sicher auch nicht erwarten können. Allerdings war der Redeschwall, der sich bei ihrem Erscheinen über sie ergoss, ein wenig … ja, ungehörig gewesen. Um es milde auszudrücken. Aber das alles konnte man ja irgendwie erwarten bei einer Person von Nellies gesellschaftlichem Rang. Natalie war auch fest entschlossen, ihre ungehobelte Art zu ertragen. Einige Opfer mussten schließlich gebracht werden, wenn sie an die Informationen, die sie brauchten, gelangen wollten.

    Nein, das Schlimmste an Nellie war ihre Schlampigkeit: die Bonbonpapiere und Reste von Kartoffelchips, die sie bis auf die Nebenplätze verteilte; der Rucksack, den sie einfach auf den Boden zwischen ihre Füße geworfen hatte, anstatt ihn unter dem Sitz vor ihr zu verstauen; die Angewohnheit, sich aus Nervosität ganze Hände voll mit Knabberzeug in den Mund zu schaufeln und darauf herumzukauen, während sie sprach. Grauenvoll. Schlampige Angewohnheiten führen zu einem schlampigen Geist hieß ein altes Motto der Familie Kabra. Vielleicht war es aber auch aus Bartletts Zitatenschatz . Natalie war sich da nicht so ganz sicher.
    Sie zuckte zusammen, als die verhasste Babysitterin mit vollem Mund zu sprechen begann.
    »Schullung, aesmieal, assisat, amit omminich uach«, sagte Nellie, wobei ihr Erdnusskrümel und Teile ihres Müsliriegels aus dem Mund spritzten.
    Natalies Bruder Ian klaubte sich einen Brocken Puffreis aus seinem ansonsten so makellosen, kohlrabenschwarzen Haar. »Schluck doch bitte runter und wiederhole dann, was du gerade gesagt hast.«
    Nellie schluckte. »Entschuldigung, aber es ist mir egal, was ihr sagt, damit kommt ihr nicht durch.«
    »Ach?« Ian sah über seine Schulter und ließ seinen Blick durch den vollbesetzten Flieger schweifen. »Gibt es hier irgendwen, der Verständnis für deine missliche Lage hat? Nein? Was meinst du, Natalie - sind wir damit durchgekommen?«

    »Dabei könnte es so einfach sein, du weißt schon, indem du uns nur eine einzige einfache Frage beantwortest …«, beharrte Natalie. Sie hatten Nellie schon ein Dutzend Mal gefragt, doch jede Antwort war unverschämter gewesen als die vorherige. Aber sie würde es schon noch lernen. Wenn sie wusste, was gut für sie war. Und wenn nicht, nun, die Kabras hatten auch andere Möglichkeiten. »Also. Zum letzten Mal. Warum fliegt ihr nach Japan?«
    Nellie riss eine Zeitschrift aus der Tasche, die am Sitz vor ihr angebracht war, wobei ein paar Kopfhörer und gebrauchte Taschentücher in Ians Richtung flogen, der mit einem unterdrückten Schrei aufsprang. »Weil ich Sudoku mag«, antwortete Nellie. »Man bekommt auf einem Flug nach Japan einfach die besten Sudoku-Rätsel, oder etwa nicht? Habt ihr eigentlich von nichts’ne Ahnung?«
    »Kaffee, Tee, einen kostenlosen Imbiss? Oder kann ich Ihnen irgendetwas anderes bringen, um dies zum besten Flug ihres Lebens zu machen?«, meldete sich eine Stewardess zu Wort, die mit einem Getränkewagen langsam den Mittelgang herunterkam.
    »Eine Cola light und eine einstweilige Verfügung, bitte«, sagte Nellie. »Die zwei haben nicht das Recht, hier zu sitzen, und außerdem belästigen sie mich.«
    Ian brach in ein herzhaftes Lachen aus. »Haha! Ach, Cousine Nell, du haust mich mit deinen Witzen immer wieder vom Stuhl. Ist das nicht so, Amy, hm?«
    »Ja, Daniel«, antwortete Natalie. »Wie zu Hause in … Homedale.«

    »Oh, das war jetzt aber eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher