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Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

Titel: Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)
Autoren: Michael Winter
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Kleinen passiert schon nichts, d er hat doch Welpenschutz!"
     
                  Ich habe es dutzende Male erlebt und noch öfter beobachtet: Es kommen Leute zu mir, meiner Familie und meinen Hunden und wollen mir freudig ihren neuen Welpen vorstellen. Sie bilden sich ein, ihr acht, neun oder zehn Wochen altes Hundebaby müsse jeden Hund in der Nachbarschaft begrüßen. Egal ob groß oder klein, egal ob alt oder jung. Und immer geschieht dies mit der Rechtfertigung: "Dem passiert schon nichts, der hat ja Welpenschutz."
                  Das ist wohl das größte Ammenmärchen aller Zeiten, das irgendjemand irgendwann irgendwo in die Welt gesetzt hat. Es ist hartnäckig wie Herpes: Einmal im Blutkreislauf ist es schwer, ihn wieder loszuwerden. Mich packt jedesmal sprachloses Entsetzen, wenn ich sehe, was Menschen ihren Tieren immer wieder antun und zumuten.
                  Um es ein für alle Mal klarzustellen: Es gibt keinen Welpenschutz! Jedenfalls nicht so, wie die Menschen ihn verstehen und ihn sich für ihr unqualifiziertes Verhalten als Entschuldigung zurechtlegen! Welpenschutz gibt es NUR in dem Rudel, in dem der Welpe geboren wird. Bei seiner Mutter und mit seinen Geschwistern, seinen Onkel, Tanten, Großeltern usw... Immer vorausgesetzt, dass alle Hunde ein intaktes Verhalten haben.
                  Wie ist das im Wolfsrudel? Im Wolfsrudel haben nur die Alphatiere das Recht, sich zu paaren. Der Rest der Familie nimmt andere Aufgaben wahr. Der Familienbund ist eng zusammengeschweißt. Anfangs kümmert sich die Mutter allein um den Nachwuchs. Sie ist sehr streng und lässt keinen an ihren Wurf heran, auch nicht den Vater. Später werden dann ein oder zwei Jungwölfe vom letzten Jahr als Babysitter abgestellt. Fremde Jungen werden in diesem Rudel niemals geduldet. Warum auch? Diese Jungen bedeuten nur eines: Futterkonkurrenten! Fremde Fresser werden weggejagt oder getötet. Das ist für uns Menschen zwar grausam, aber das ist Natur. Nur die eigne Brut ist wichtig und soll überleben.
                  Ganz üble Dinge beobachte ich, wenn der kleine, fremde Welpe älteren Tieren sogar direkt vor die Nase gesetzt wird. Ein Hund mag von Natur aus solche Situationen nicht. Dieses Ding ist ihm unbekannt, er kann nicht ausweichen und sich so seiner misslichen Lage entziehen. Der Welpe wird ihm mit viel "Hutschi-Butschi, schau mal, unser neues Familienmitglied..." direkt vor sein Gesicht gehalten. Im schlimmsten Fall ist er dieser Situation völlig ausgeliefert. Was erwarten eigentlich die Menschen, die so etwas tun? Erhoffen sie sich Freude und Neugier bei ihrem Hund? Oder sollte er womöglich gleich anfangen, ihn zu beschnuppern und mit ihm zu spielen? So funktioniert eine "Familienzusammenführung" nicht!
                  Wie aber ist es richtig? Wie wird eine gelungene Welpen-Integration erreicht, in der am Ende alle Beteiligten glücklich und zufrieden sind? Das ist gar nicht so schwer. Wichtig sind zwei Dinge: Geduld und Zeit. Die Einführung eines Welpen in ein bestehendes Rudel dauert seine Zeit. Drei Wochen, vier Wochen... Geben Sie Ihrem Hund die Zeit, die er braucht. Sorgen Sie für Rückzugsmöglichkeiten, wenn der Welpe zu aufdringlich wird. Fühlt sich ein erwachsener Hund bedrängt oder unter Druck gesetzt, wird eventuell ein aggressives Verhalten hervorgerufen. Das möchte niemand. Zeit und Raum, das ist das Allerwichtigste in dieser Konstellation.
                  Fairerweise muss erwähnt werden, dass es auch Hunde gibt, die einfach keine Welpen mögen. Genauso wie es Menschen gibt, die keine Kinder mögen. Ältere Hunde halten Jungspunde manchmal auf Distanz, weil sie krank sind und Schmerzen haben. Dann mögen sie es nicht, wenn die Welpen nerven. Es ist ihnen unangenehm, wenn sie dauernd angerempelt werden oder auf ihnen rumgetrampelt wird. Verdammen bringt nichts. Verfluchen könnte gefährlich werden. Akzeptanz ist das einzige Mittel, das den Hundehalter weiterbringt. Akzeptieren Sie, dass Ihr Hund eventuell keine Welpen mag. Er muss es auch nicht. Zwingen Sie ihn zu nichts und üben Sie keinerlei Druck aus. Entweder die beiden finden allein eine Lösung oder nicht. Und wenn nicht ist es zwar sehr schade, aber nicht zu ändern.

Ammenmärchen Nummer ACHT
     
    " Aufreiten ist immer ein Zeichen für Sexualität!"
     
                  Ist gegenseitige Zuneigung zwischen dem Rüden und der Hündin zu erkennen und
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