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Diamanten und heiße Küsse

Diamanten und heiße Küsse

Titel: Diamanten und heiße Küsse
Autoren: PAULA ROE
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sich wenige Sekunden lang in die Augen gesehen hatten, hatte sie so etwas erkannt wie einen Jagdtrieb, die Lust an der Eroberung, aber auch eine Art Schuldgefühl. Sehr kurz hatte er die Mundwinkel verzogen, aber als Lächeln konnte man das eigentlich nicht bezeichnen. Doch dann war seine Miene wieder undurchschaubar gewesen.
    Tatsächlich war er der einzige Mann in ihrem bisherigen Leben, der sein Interesse an ihr zu verdrängen schien.
    Kein Wunder, dass er als unwiderstehlich galt. Wer seine Gefühle so gut kontrollieren konnte, stellte eine dunkle, wilde Gefahr dar, ein Raubtier, getarnt durch einen italienischen Maßanzug. Wehe der Frau, der dieser Mann ein echtes Lächeln zuwarf.
    Andererseits, und bei diesem Gedanken verzog sie verächtlich den Mund, ließen Machtmenschen wie er sie völlig kalt. Menschen, die sich anderen gegenüber als Götter aufspielten. So wie Max Carlton, ihr Boss, der hoffentlich bald ihr Ex-Boss sein würde.
    Als er eineinhalb Jahre zuvor mit ihrem vorübergehenden Wechsel in die PR-Abteilung einverstanden gewesen war, hatte sie sich nichts dabei gedacht. Schließlich war Blackstones Jubiläum vorzubereiten gewesen, und so war sie gar nicht auf die Idee gekommen, dass bestimmte Bedingungen damit verknüpft waren. Monate später gehörte sie zu dem Team, das Blackstones Teilnahme an der Australischen Modewoche vorbereitete. Endlich hatte sie die Möglichkeit, vor allem Kimberley Perrini zu beweisen, was in ihr steckte. Und dann hatte man sie in der letzten Woche von dieser Aufgabe abgezogen, um den Babysitter für Jake Vance zu spielen. Was für eine Enttäuschung!
    Holly seufzte leise und strich sich das Haar zurück. Leider war dieser Job alles andere als einfach.
    Ein Mann wie Jake war auch in der Tiefgarage nicht zu übersehen. Er stand neben einem silbernen Commodore, telefonierte und strahlte Reichtum und Klasse aus. Während sie versuchte, langsamer zu atmen und sich so zu beruhigen, ging sie auf ihn zu. Offenbar hatte er sie gehört, denn er klappte sein Telefon zu und hielt ihr die hintere Wagentür auf.
    „Zurück ins Büro, Steve“, sagte er, während er sich neben sie auf den Sitz schob.
    Steve startete den Motor, lenkte den Wagen die Rampe hoch und fädelte sich in den Verkehr ein. Und plötzlich wurde Holly bewusst, dass Jake seine Aufmerksamkeit jetzt ganz auf sie konzentrieren konnte, hier in dem Wagen, wo noch weniger Raum als im Fahrstuhl war.
    Während sie den Sicherheitsgurt schloss, versuchte sie zu ignorieren, dass Jake sie sehr genau mit seinen grünen Augen musterte. Als sie ihm das erste Mal gegenübergestanden hatte, hatte sie noch relativ schnell die Verwirrung abschütteln können, die seine bloße Erscheinung in ihr auslöste. Aber jetzt, in dieser intimen Enge, war es schon sehr viel schwieriger, die Hitzewellen zu unterdrücken, die seine Nähe in ihr auslöste.
    Jake Vance war eindeutig ein Mann, der normalerweise das erreichte, was er wollte. Er erwartete, dass man sich ihm unterwarf, und wer ihm in den Weg kam, wurde vernichtet.
    „Was brauchen Sie denn noch außer den Finanzunterlagen?“, fragte Holly schließlich, weil sie die Spannung nicht mehr aushielt.
    „Wie wäre es, wenn Sie mir etwas von der Geschichte der Blackstones erzählen?“
    Neugierig sah sie ihn an. „Sind Sie an etwas Bestimmtem interessiert?“
    „Nein, fangen Sie nur an.“ Er grinste kurz. „Und keine Sorge, wenn es zu langweilig wird, melde ich mich.“
    Dabei sah er sie so unschuldig an, dass sie bei den eigenen nicht ganz so unschuldigen Gedanken errötete. Schnell beugte sie sich über ihre Mappe. Langweile und Jake Vance passten so gar nicht zusammen.
    Während Holly sprach, hörte Jake aufmerksam zu. Dabei achtete er nicht nur auf ihre Worte, sondern auch auf das, was unausgesprochen blieb. Dass sie von den Blackstones beeindruckt war, merkte er an der Lebhaftigkeit, mit der sie von der Familie erzählte. Selbstverständlich war Jake das meiste vertraut. Seine Leute hatten ihn bereits informiert und ihm auch einen schriftlichen Bericht hinterlassen. Aber von Holly in die Einzelheiten der Familiengeschichte eingeführt zu werden war viel interessanter. So konnte er auch Fragen stellen, die sie ohne Zögern beantwortete.
    Ja, sie ist wirklich intelligent und sehr hübsch. Aber sie arbeitet für die Blackstones.
    Er war schon zweimal bitter enttäuscht worden. Erst von Lucy, die ihn verließ, als er sie besonders brauchte. Und sieben Jahre später hatte Mia ihre
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