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Diamanten und heiße Küsse

Diamanten und heiße Küsse

Titel: Diamanten und heiße Küsse
Autoren: PAULA ROE
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den Hammonds und den Blackstones. Obgleich Matt Hammonds Vater und Kimberley Blackstones Mutter Bruder und Schwester waren, war aus Habgier, Machtstreben und Eifersucht ein tiefer Graben zwischen den Familien entstanden, der sich bisher nicht hatte überwinden lassen. In den letzten Monaten hatte er sich sogar noch vertieft. Denn das Gerücht, dass Matts Frau Marise ein Verhältnis mit dem notorischen Schürzenjäger Howard gehabt hatte, weil sie mit ihm zusammen im Flugzeug abgestürzt war, wollte nicht verstummen. Das war für Matt und auch für seinen kleinen Sohn Blake besonders bitter.
    Als Holly nicht antwortete, sah Jake sie neugierig an. „Und?“
    „Was und?“, fragte sie unwillig. „Ich weiß wirklich nicht, was Sie jetzt hören wollen.“
    „Etwas über die Dynamik.“
    „Dynamik?“
    „Ja, über die Familiendynamik. Wie gehen die Familienmitglieder miteinander um? Der Erfolg eines Familienunternehmens hängt davon ab, dass alle vertrauensvoll zusammenarbeiten.“
    „Das beweist doch wohl der Erfolg von Blackstone Dia monds. “
    „Aber es geht hier nicht nur um den finanziellen Erfolg. Es geht um Anerkennung und Respekt, den man sich auf allen Ebenen eines Unternehmens entgegenbringen sollte.“
    „Wie kommen Sie auf die Idee, dass das bei Blackstone Diamonds nicht der Fall ist?“
    „Howard Blackstone war ein Diktator, das weiß ich genau. Er war kleinlich, rachsüchtig und behandelte seine Familie und die Angestellten wie den letzten Dreck. Er spielte einen gegen den anderen aus und hatte sie so alle in der Hand.“ Plötzlich beugte sich Jake vor, und Holly wich automatisch zurück. „Was mich interessiert, ist Folgendes: Warum haben alle weiterhin für ihn und mit ihm gearbeitet, obwohl er sie so übel behandelte?“
    „Keine Ahnung.“ Holly sah ihn kühl an. „Warum arbeitet man weiter für Sie?“
    Einen Moment lang herrschte Schweigen.
    Holly hielt den Atem an, das Herz sank ihr in die Hose. Sie hatte es getan, sie hatte den großen Jake Vance beleidigt. Mit klopfendem Herzen wartete sie auf seine Reaktion, wartete darauf, dass er sie harsch in ihre Grenzen verwies. Doch …
    Er lächelte.
    Die kleinen Lachfältchen um seine Augen vertieften sich, seine Gesichtszüge entspannten sich und zeigten … ein Grübchen. Als hätte der Mann nicht ohnehin schon eine Ausstrahlung, der jede Frau leicht verfiel. Er hatte auch noch ein Lächeln, das ihn liebenswert und vollkommen unwiderstehlich machte.
    „Ich finde es sehr interessant, dass ich Sie so irritiere“, erwiderte er. „Hat das damit zu tun, wie ich meine Geschäfte führe?“
    „Nein.“
    „Dann hat es eher persönliche Gründe.“
    Um Himmels willen, nein! So nah war er ihr, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte. Und sie wusste, dass er nur an das eine dachte, während er mit den Augen ihr Gesicht erforschte und sein Blick schließlich an dem kleinen Leberfleck hängen blieb, der ihrem Mund so nah war … „Ich mache hier nur meinen Job, Mr. Vance“, stieß sie schließlich hervor.
    „So? Tatsächlich?“
    Offenbar misstraute er ihr genauso wie sie ihm. Inzwischen hatte sie sich wieder gefasst. „Ja. Doch nun wieder zu Ihren Fragen. Was wollten Sie wissen, Mr. Vance?“
    „Jake. Ich muss wissen, wie die Familienmitglieder miteinander umgehen. Auf keinen Fall werde ich in das Unternehmen investieren, wenn die Blackstones sich untereinander bekämpfen. Außerdem muss ich berücksichtigen, dass schließlich auch noch Matt Hammond eine Rolle spielt. Der Mann macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Er hasst die Blackstones und besitzt doch zehn Prozent der Aktien.“
    Hin- und hergerissen zwischen Ehrlichkeit und Loyalität, wusste Holly nicht gleich, was sie sagen sollte. Das war wieder so eine Fangfrage, das war ihr klar. Jake kannte die Antworten und wollte nur wissen, wie sie reagierte.
    Mist!
    „Ihnen ist sicher nicht entgangen“, fing sie schließlich langsam an, „dass die Hammonds und die Blackstones eine lange und tragische Geschichte verbindet. Marise hat früher mal für Blackstone gearbeitet, hat dann aber Matt Hammond geheiratet, also jemanden aus der Familie, die Howard verachtete. Und nach ihrem Tod …“
    „… fiel Ursulas Schmuck Matt und dem gemeinsamen Sohn Blake zu. Ja, ich weiß.“ Als sei er gelangweilt, blickte Jake aus dem Fenster, gerade als sie die Harbour Bridge verließen. „Aber ein Stein der Blackstone Rose wird immer noch vermisst.“
    „Ja, so wie …“ James
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