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Diamanten und heiße Küsse

Diamanten und heiße Küsse

Titel: Diamanten und heiße Küsse
Autoren: PAULA ROE
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Situation. Dann denke ich an eine Versammlung von Vorstand und Aktionären, um sie von meiner Entschlossenheit zu überzeugen, mich für die Firma einzusetzen.“
    „Hast du das wirklich vor?“ Ric musterte den Schwager misstrauisch. „Oder willst du das Unternehmen in seine Einzelteile zerlegen und verkaufen, sowie sich die Kurse erholt haben?“
    „Wie sollte ich? Ich habe doch gar nicht die erforderliche Aktienmehrheit.“
    „Das hat dich doch bisher nie davon abgehalten.“
    Donnerwetter, der Mann wusste Bescheid. Jake betrachtete ihn mit neu gewonnenem Respekt. Wusste er, dass Matt Hammond zehn Prozent der Anteile hielt und Jake unterstützen würde, wenn es darauf ankam? Weil er die Blackstones hasste?
    Und Ric hatte recht. Diese Situation war nicht ganz neu für Jake. Auch früher schon hatte er mit Familienunternehmen zu tun gehabt, bei denen es auch immer um Tradition und Gefühle ging. In diesen Fällen musste er sehr diplomatisch vorgehen.
    „Momentan bin ich entschlossen, mich für die Firma einzusetzen.“
    „Das reicht nicht, junger Mann.“ Entschieden schüttelte Garth den Kopf. „Howard hat Blackstone aus eigener Kraft aufgebaut. Er war kein Heiliger, aber er liebte sein Unternehmen. Er hat ihm sein ganzes Leben gewidmet und so Blackstone Diamonds international bekannt gemacht. Und er wollte, dass alles so weitergeht und dass die Familie auch in Zukunft an der Spitze steht!“ Er stand auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Nie hat er die Hoffnung aufgegeben, dass Sie am Leben sind, und er hat es immer abgelehnt, für Sie einen Grabstein zu errichten. Stur wie er nun mal war. Und er hatte recht. Glauben Sie nicht, dass Sie es ihm und seiner Familie schuldig sind, sich zu mehr zu verpflichten, als sich nur kurzfristig für die Firma einzusetzen?“
    Diese leidenschaftliche Ansprache machte nicht den geringsten Eindruck auf Jake. All das kannte er nur zu gut von früheren Fällen her, dieses Bitten und Flehen und Drohen. Deshalb zuckte er nur leicht mit den Schultern und hielt dem Blick des erregten Mannes so lange stand, bis Garth sich resigniert setzte.
    „Durch einen DNA-Test werden Fremde nicht plötzlich zu einer Familie“, sagte er leise, aber deutlich. Kim wurde blass, aber Jake achtete nicht darauf, sondern fuhr fort: „Mir ist das alles hier genauso unangenehm wie euch. Aber in einem Punkt solltet ihr euch keinen Illusionen hingeben. Es geht hier nicht darum, dass ich plötzlich Gefühle für den verstorbenen Howard Blackstone, meinen biologischen Vater, hegen würde. Diese Art von Komplikationen kann ich nämlich nicht gebrauchen.“
    „Aber warum willst du dich dann für die Firma einsetzen?“, fragte Ryan.
    „Um Geld zu verdienen.“
    „Du hast doch schon Milliarden. Wo ist da der Reiz?“ Kim sah ihn kopfschüttelnd an.
    Das war eine viel zu persönliche Frage. Jake sah ihr direkt in die Augen. „Ich habe euch mein Angebot gemacht. Ihr könnt es annehmen oder auch nicht. Wenn nicht, bleibt alles beim Alten. Die Informationen sickern ungehindert an die Presse durch, die Aktien fallen, und die Anteilseigner verkaufen …“
    „Oder wir versuchen es mit dir“, vollendete Ric seinen Satz.
    „Genau.“ Um ihnen Bedenkzeit zu geben, stand Jake auf, holte sich ein Glas Wasser und trat ans Fenster. Vor seinen Augen erstreckte sich Sydney, und auf der anderen Seite der Bucht erkannte er den vertrauten Schriftzug der eigenen Firma AdVance Corp , die er innerhalb von acht Jahren aus dem Nichts heraus aufgebaut hatte.
    Er hatte gehofft, dass Ryan nach seiner Hochzeit etwas umgänglicher geworden wäre, aber dessen stählerner Blick verriet das Gegenteil. Das konnte auch damit zu tun haben, dass Ryan wegen Ric keine Schwäche zeigen wollte. Denn immer noch wollte er beweisen, dass sein Vater sich geirrt hatte, als er Ric Perrini mehr Verantwortung übergab als dem eigenen Sohn. Auf alle Fälle waren diese innerfamiliären Zwistigkeiten gefährlich, wenn es um Entscheidungen ging, die das Unternehmen betrafen. Was Jakes Position wiederum stärkte.
    Eine Woche lang hatte er sich in alles vertieft, was mit der Familie und der Firma zu tun hatte. „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ war immer sein Leitspruch gewesen. Nach dem Tod der Mutter gab es sowieso nur drei Menschen auf der Welt, denen er voll vertraute: seiner Sekretärin, seinem Sicherheitschef und dem Freund Quinn, der ihn vor den Blackstones gewarnt hatte.
    „Einverstanden“, sagte Ric schließlich, und Jake
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