Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd
Autoren: Barb & J.C. Hendee
Vom Netzwerk:
Stuhl unter ihr zu kippen.
    Außerdem war es schrecklich heiß.
    Wynn hatte versucht, nicht zu oft an das Gespräch mit Domin Tilswith in der Küche zu denken, vor allem nicht an den Teil, nachdem Leesil Magiere nach draußen gefolgt war. Sie hatte sich vorgenommen, die beunruhigenden Neuigkeiten Magiere und Leesil erst nach der Hochzeitsfeier mitzuteilen.
    Dieser Tag gehörte ihnen und ihrer Freude, und den wollte sie ihnen nicht verderben.
    »Lass uns gehen nach draußen«, sagte Osha. »Hier es ist zu warm.«
    Wynn nahm den Vorschlag dankbar an und folgte ihm durchs Gedränge zur Tür.
    Die Nacht draußen bot angenehme Kühle. Sie blieben nicht vor der Taverne stehen, sondern gingen bis zum nahen Stall. Osha lehnte sich dort an die Tür, Wynn stand vor ihm und beobachtete, wie er schwankte.
    »Mir is t … schwindelig«, sagte er und wischte sich Schweiß von der Stirn.
    Er sprach auf Elfisch. Ganz offensichtlich vertrug Osha keinen Wein. Wynn konnte ein Kichern nicht zurückhalten.
    »Ich fürchte, die Anmaglâhk würden dein heutiges Verhalten keineswegs gutheißen.«
    Er sah sie ernst an. »Nein, das würden sie nicht, und es ist ein trauriger Gedanke.«
    Wynns Lächeln verschwand.
    »Dies war ein guter Tag«, fuhr Osha fort. »Die Menschen sind nicht so, wie man sie mir beschrieben hat. Selbst Sgäilsheilleache, der viel Zeit in diesen Ländern verbrachte, kannte sie kaum. Dann bist du gekommen.« Er wandte den Blick ab. »Sgäilsheilleache hätte heute neben Léshil stehen sollen, nicht ich.«
    »Nein, Osha«, sagte Wynn. »Leesil trauert um Sgäile, aber es hat ihn gefreut, dass du sein Trauzeuge gewesen bist.«
    Er sah sie an, und der Mondschein zeigte eine sonderbare Sehnsucht in seinem Gesicht.
    Wynn torkelte und hielt sich neben Oshas Schulter an der Stalltür fest. Sein Gesicht war plötzlich sehr nahe, und neue Hitze erfasste die junge Weise.
    Sie hätte gern gefühlt, was Magiere und Leesil fühlten. Sie hätte gern eine Person nahe gewusst, an der ihr etwas lag. Plötzlich dachte sie daran, dass sie Osha dazu bringen konnte, sich in sie zu verlieben. Sie brauchte ihm nur einen Kuss auf die weichen Lippen zu gebe n …
    Auf einmal war ihr wieder zu heiß, und sie stieß sich von der Stalltür ab.
    Nach all dem, was sie durchgemacht hatten, mochte sie Osh a – aber liebte sie ihn? Bald würden sich ihre Wege trennen, und das war vielleicht besser so. Wynn wich noch einen Schritt zurück.
    Osha musterte sie, bis sie es nicht mehr ertragen konnte.
    »Wir sollten wieder hineingehen«, sagte sie. »Magiere fragt sich bestimmt, was aus uns geworden ist.«
    Osha presste kurz die Lippen zusamme n – war er enttäuscht?
    Er richtete sich auf. »Ja, kehren wir zurück.«
    Chap lag am Kamin und beobachtete, wie um ihn herum alle tranken, tanzten und lachten. Mehr als einmal hatte er zur Seite weichen müssen, um zu vermeiden, dass ihm jemand auf den Schwanz trat.
    Wynn kam mit gerötetem Gesicht durch die Vordertür, schwankte und schaute sich um.
    Als sie ihn sah, schlängelte sie sich durch die Menge und sank neben ihm etwas zu abrupt auf den Boden. Ihre Finger in seinem Fell fühlten sich gut an. Chap fragte sich, warum sie nicht mehr zusammen mit den anderen feierte.
    Osha kam herein.
    Er ließ seinen Blick durch den Schankraum wandern und entdeckte Wynn. Bevor er herüberkommen konnte, ergriff Tante Bieja seinen Arm und zog ihn dorthin, wo Karlin saß. Osha wirkte erfreut und sogar erleichtert, ihnen Gesellschaft leisten zu können.
    Der junge Elf wird nie ein Anmaglâhk , prophezeite Chap.
    »Hoffentlich nicht«, murmelte Wynn und rieb sich das Kreuz. »Obwohl er es sich so sehr wünscht. Osha weiß mehr über Menschen als die meisten anderen Angehörigen seiner Kaste. Vielleicht macht das einen Unterschied.«
    Sie klang so trauri g – und betrunke n – , dass Chap den Kopf hob. Was ist los?
    »Du, Magiere und Leesi l … Ihr könnt hier nicht lange bleiben, oder?«
    Chap seufzte und legte den Kopf auf die Pfoten.
    Dieser Abend gehört ihnen, aber morge n … Nein, wir können nicht bleiben. Wir müssen wieder aufbrechen und uns so weit wie möglich vom Einflussbereich des Ältesten Vaters entfernen. Und selbst damit wird das Unausweichliche nur hinausgeschoben.
    Wynn zog die Hand zurück.
    »Domin Tilswith wa r … überwältigt von den Texten, die wir mitgebracht haben. In der Gildenniederlassung in Bela ist eine Übersetzung nicht möglich. Dort fehlt das notwendige Referenzmaterial, und der Domin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher