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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis
Autoren: James Swallow
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und
hinterließen bei den anderen nur Angst.
    Er konzentrierte sich auf die
Waffe, er lauschte darauf, dass der Wind nachließ. Horus war dort, nur ein Dutzend
Schritte von ihm entfernt, in diesem Pavillon, umgeben von seinem engsten Kreis
— Maloghurst, Abaddon und all die anderen — und versunken in irgendein Ritual,
das der Grund dafür war, dass sie hergekommen waren. Er war nah, näher als je
zuvor. Tobeld machte sich bereit, zwang sich, die Schmerzen in seiner Kehle und
in den Gelenken zu ignorieren. Sobald er das Kommandozelt betreten hatte, würde
er die Waffe in den Weinkrug an Horus' Seite geben, dann die Becher des
Kriegsmeisters und seiner hochrangigen Schlachtenbrüder füllen. Ein Schluck
würde genügen, um sie zu infizieren ... und hoffentlich auch, um sie zu töten.
    Allerdings zweifelte Tobeld
nicht daran, dass er nicht mehr miterleben würde, wie seine Mission von Erfolg gekrönt
wurde.
    Sein fester Glaube an seine
Kunst würde genügen müssen.
    Jetzt war also der Moment
gekommen. Er trat unter der Tragfläche des Stormbirds hervor, da fragte jemand:
»Ist er das?«
    Die Antwort mit fester, kühler
Stimme drang irgendwo ganz aus der Nähe durch Rauch und Dunst an seine Ohren.
»Ja.«
    Tobeld wollte sich noch auf dem
Absatz umdrehen und zurückziehen, aber da spürte er schon keinen Boden mehr
unter den Füßen. Ein Schatten, der ihn haushoch überragte, eine hünenhafte
Gestalt in stahlgrauer Rüstung, hatte mit einer Faust in den Stoff seines
Gewands gegriffen und ihn hochgehoben. Aus der Düsternis schälte sich ein
kantiges Gesicht, das von nur mühsam unterdrückter Gefährlichkeit geprägt war.
Ein Meer aus Narben bildete die Umgebung eines weit aufgerissenen und von
schwarzem Humor gezeichneten Augenpaars. »Wohin willst du, kleiner Mann?« Es
erstaunte ihn, dass jemand von solcher körperlicher Größe in der Lage gewesen
war, sich ihm völlig lautlos zu nähern.
    »Lord, ich ...« Das Sprechen
fiel Tobeld schwer, da seine Kehle so trocken war wie der Wind auf dieser Welt.
Zudem hatte der Astartes den Stoff seines Gewands so fest im Griff, dass ihm
der Hals zugeschnürt wurde. Er rang nach Luft, wehrte sich aber nicht zu sehr,
da er fürchtete, der Verräter könnte glauben, er wolle den aussichtslosen
Versuch unternehmen, sich zu wehren, und entsprechend reagieren.
    »Psssst«, machte die andere
Stimme.
    Eine zweite Gestalt trat aus
dem Dunst hervor, sie war in jeder Hinsicht noch größer und todbringender als
die erste. Sofort fiel Tobelds Blick auf die komplexen Gravuren und die mit
Edelsteinen besetzten Medaillons, die die Brust des anderen Astartes zierten —
Symbole für einen hohen Dienstgrad und Loyalitätssiegel in den Reihen der
Legion der Sons of Horus. Er wusste sogleich, wer dieser Krieger war, dieser
Mann mit der lachenden Miene und den blonden Haaren, dafür musste Tobeld nicht
erst noch einen Blick auf die Rangabzeichen werfen. Er war Luc Sedirae, Captain
der 13. Kompanie.
    »Machen wir kein großes Theater
daraus«, fuhr Sedirae fort, während er seine Hand immer wieder zur Faust ballte
und dann spreizte. Er trug keinen Panzerhandschuh, sodass alle Welt sehen
konnte, welche Gliedmaße er verloren hatte, an deren Stelle sich nun ein
augmetischer Ersatz aus poliertem Messing und eloxiertem schwarzem Stahl
befand. Die Hand, so erzählte man sich, war ihm beim Kampf mit der Raven Guard bei
Isstvan abgeschlagen worden, und nun stellte der Captain diese Verletzung zur
Schau, als sei sie ein Ehrenabzeichen.
    Tobelds Blick kehrte zurück zu
dem Krieger, der ihn unverändert festhielt. Dieser Astartes trug die Symbole der
13. Kompanie, und erst jetzt erkannte er in ihm Devram Korda, einen von
Sediraes Stellvertretern. Allerdings konnte ihm diese Erkenntnis jetzt auch
nicht mehr weiterhelfen. Wieder versuchte er etwas zu sagen: »Meine Lords, ich
erfülle nur meine Pflicht als ...« Aber die Worte blieben ihm buchstäblich im
Hals stecken, er begann zu röcheln, und über seine Lippen kam nur ein feuchtes
Keuchen.
    Hinter Korda und damit auf dem
Weg, den Tobeld um das geparkte Raumfahrzeug genommen hatte, tauchte ein
dritter Astartes aus dem Schatten des Stormbirds auf, der dem Attentäter
ebenfalls bekannt war. Die Rüstung hatte die Farbe von altem, getrocknetem
Blut, sein Gesicht trug den Ausdruck eines gebannten Sturms, seine Augen waren
so eindringlich, dass Tobeld den Blick nicht auf sie richten konnte. Erebus .
    »Seine Pflicht«, sagte der
Erste Ordensträger der Word
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