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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis
Autoren: James Swallow
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Bearers nachdenklich. »Das ist nicht mal gelogen.«
Erebus' Stimme war leise und klang beinahe schon sanft, sie übertönte nur
minimal das leise Heulen des Winds auf Gyges.
    Tobeld blinzelte und fühlte,
wie eine Woge des Entsetzens über ihm zusammenschlug. Eisige Gewissheit überkam
ihn, als ihm in diesem Moment klar wurde, dass Erebus wusste, was er war.
    Irgendwie musste Erebus es von
Anfang an gewusst haben. Allen sorgfältigen Täuschungsmanövern, allem perfekten
Handwerk zum Trotz — die Art, wie Erebus förmlich auf ihn zugeschlendert kam,
verriet dem Attentäter, dass all seine Bemühungen vergebens gewesen waren.
    »Meine Pflicht ist es, dem
Kriegsmeister zu dienen!«, platzte er heraus, um Zeit zu schinden, um noch
einige Augenblicke länger zu leben.
    »Ruhig«, warnte ihn Erebus und
brachte Tobeld damit zum Schweigen. Der Word Bearer warf einen Blick in Richtung
des Kommandozelts. »Es führt zu nichts, den großen Horus zu stören. Ihm würde
das nur ... missfallen.« Korda drehte Tobeld in seinem Griff, wie ein Fischer einen
enttäuschenden Fang von allen Seiten begutachtete, ehe er ihn zurück in den
Ozean warf. »So schwach«, befand er. »Ich kann ihm beim Sterben zusehen. Die Knochensucher
in der Luft fressen ihn von innen auf.« Sedirae verschränkte die Arme vor der
Brust. »Und?«, wollte er von Erebus wissen. »Ist das irgendeines Ihrer Spiele,
Word Bearer, oder gibt es einen bestimmten Grund, warum wir diesen Diener
quälen?« Er presste kurz die Lippen zusammen. »Ich beginne mich zu langweilen.
    »Das da ist ein Mörder«,
erläuterte Erebus. »Man könnte auch sagen, das ist eine Waffe.« Erst jetzt
verstand Tobeld allmählich, dass sie nur auf ihn gewartet hatten. »Ich ... bin
nichts weiter ... als ein Diener ...«, keuchte er. Langsam verlor er das Gefühl
in Armen und Beinen, und nach und nach sorgte Kordas fester Griff dafür, dass
sich ein Nebel vor seine Augen schob.
    »Lügner«, erwiderte der Word
Bearer vorwurfsvoll.
    Panik durchbrach die Barrieren
der Entschlossenheit, die Tobeld um seinen Geist errichtet hatte, und er konnte
deutlich spüren, wie sie in sich zusammenfielen. Stück für Stück wurde die
Vernunft überrannt und wich animalischer Panik. Erebus' eiskalter Blick
genügte, um ihn all seine Ausbildung und seine Selbstkontrolle vergessen zu
lassen, die ihm von Kindheit an anerzogen worden war.
    Tobeld bewegte das Handgelenk,
woraufhin die Phiole in seine Hand rutschte. Mit aller Kraft begann er sich in Kordas
Griff zu winden, der von dieser plötzlichen Gegenwehr überrascht wurde.
    Als er mit dem gläsernen Zylinder
in der Hand eine Abwärtsbewegung machte, reagierten die bewegungs-empfindlichen
Schalter in der kristallinen Matrix der Phiole, die dafür sorgten, das am dicklichen
Ende eine Öffnung entstand. Ein Ring aus Monomol-Nadeln kam zum Vorschein. Die
feinen Röhrchen, dünner als ein menschliches Haar, waren in der Lage, die
gehärtete Haut eines Adeptus Astartes zu durchdringen.
    Tobeld versuchte Devram Korda
zu töten, indem er nach dessen Gesicht schlug, wo die Haut ungeschützt war. Er
verfehlte es und unternahm einen weiteren Anlauf, aber er holte nur blindlings
nach seinem Gegenüber aus wie ein Mechanismus, der sich zu schnell und
unkontrolliert bewegte.
    Mit der flachen Hand schlug
Korda dem Attentäter ins Gesicht, wobei solche Kräfte ins Spiel kamen, dass er
Tobelds Kiefer zerschmetterte und ihm auf dieser Seite fast den ganzen Schädel
eindrückte. Tobelds rechtes Auge wurde dabei zerquetscht, und die Wucht des Hiebs
ließ seinen ganzen Körper zusammenzucken. Es dauerte einen Moment, dann begriff
er, dass er auf dem Boden lag, während das Blut aus dem riesigen Loch in seinem
Kopf strömte und unter ihm eine Lache bildete.
    »Erebus hatte recht, mein
Herr«, sagte Korda, dessen Stimme weit entfernt und wie in Watte gehüllt klang.
    Tobelds verkrallte Hand kratzte
über den schwarzen Sand und den glatten Fels. Mit dem unversehrten Auge konnte
er sehen, dass die Phiole zu Boden gefallen war, den Aufprall aber unbeschadet
überstanden hatte. Sie war nicht weit von ihm entfernt, und er streckte sich nach
ihr.
    »Ja, er hatte recht«, hörte er
Sedirae seufzend antworten. »Er scheint daraus eine Angewohnheit zu machen.« Der
Attentäter hob den Kopf ein wenig an, eine minimale Bewegung, die aber schier
unerträgliche Schmerzen auslöste. Durch eine Mischung aus Nebel und Blut sah
er, dass kalte Augen auf ihn gerichtet waren, die ihn als unwürdig
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