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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis
Autoren: James Swallow
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zu
einem acht zackigen Stern geformt worden.
    »Ich
weiß nicht«, flüsterte der Vogt.

Zwei
    Der Schleier
    Maskiert
    Eine gewöhnliche Klinge
     
     
    DER IMPERIALE PALAST WAR MEHR
EINE STADT als bloß eine Festung: von gewaltiger Größe und Pracht in der
Erhabenheit seiner ausladenden Dimensionen, mit Türmen und Zinnen und riesigen
Monolithen aus Stein und Gold, die von einem Horizont bis zum anderen
zerklüfteten Horizont reichten. Landschaften, die Jahrtausende zuvor noch ein
Flickenteppich aus Nationalstaaten und Staatshoheiten gewesen waren, lagen nun
begraben unter der großartigen Einheit des Imperiums und ihrem größten
Monument.
    Der Palast umfasste ganze
Siedlungen und Trabantenstädte, von der beengten Stadt der Antragsteller bis
hin zu den Weiten der Elysium-Kuppeln, von einem Ende des größten Raumhafens im
gesamten Solsystem bis zum anderen Ende und von dort hinunter bis zum
Ewigkeitsportal. Millionen Menschen arbeiteten innerhalb der äußeren Palastmauern
für das Imperium, viele verbrachten ihr ganzes Leben in den Türmen der
Silbernen Arkologie, ohne sie zwischen dem Augenblick ihrer Geburt und dem
Moment ihres Todes jemals zu verlassen.
    Dies war das leuchtende,
schlagende Herz allen menschlichen Wirkens, Thron und Geburtsstätte einer
Spezies, die die Galaxis dominierte, einer Spezies, deren Pracht und Würde so
gewaltig waren, dass keine Stimme je hoffen konnte, sie in Worte zu fassen.
    Terra und ihre Größe waren das
Juwel in der Imperialen Krone, hell leuchtend und endlos.
    Und doch existierten in einer
Metropolis, die sich als Kontinent ausgab, Myriaden Geisterräume und geheime
Orte. Es gab Winkel, in die das Licht niemals vordrang — und die speziell aus
diesem Grund geschaffen worden waren.
    So existierte ein Raum, der den
Namen »der Schleier« trug.
    Obwohl er Teil des Inneren
Palasts war, hätte man auf dem Bauplan jener kühnen Handwerker, die den
Grundstein für diesen gigantischen Stadtstaat gelegt hatten, keinen Hinweis auf
die Lage dieses Raums oder einen Weg finden können, der zu ihm führte.
    Allem Anschein nach gab es den
Raum nicht, und selbst diejenigen, die wissen mussten, oh er nun da war oder
nicht, hätten seine Koordinaten auf einer Karte nicht bestimmen können. Wenn
jemand den Schleier nicht finden konnte, dann sollte er das auch nicht.
    Viele Wege führten zu diesem
Raum, und denjenigen, die sich dort trafen, war die eine oder andere Route
bekannt geheime Gänge, verborgen in den Illusionskunstwerken der Bogengalerien;
ein Schacht hinter dem erstarrten Wasserfall am Annapurna-Portal; der blinde
Korridor nahe der Großen Galerie; der Solomon-Prunkbau und der Geistschalter im
Saphiraufzug des Westlichen Aussichtspunkts. Das waren nur einige Beispiele,
und es gab noch viele mehr, manche hatte seit Jahrhunderten niemand mehr
benutzt. Wer in den Schleier gerufen wurde, der betrat ein Labyrinth aus sich
immer wieder verschiebenden Korridoren, die sich jedem Versuch entzogen, eine
Karte anzufertigen. Gesteuert Wurde das Labyrinth von einem Mech-Intellekt, der
den Besucher ans Ziel führte, ihn aber nie zweimal den gleichen Weg zurücklegen
ließ. Mit Gewissheit konnte nur gesagt werden, dass sich der Raum hoch oben in
einem Turm befand, in einem von Tausenden, die als Wachtürme entlang der
inneren Bollwerke des Palasts angeordnet waren. Doch sogar das war genau
genommen nur eine Mutmaßung, die auf der Tatsache beruhte, dass ein schwacher
Schein Tageslicht die segeltuchdicken Vorhänge durchdrang, die vor den großen
ovalen Fenstern zugezogen waren. Manche meinten, es könne sich um eine
Täuschung handeln, gefiltert durch manipuliertes Glas, oder sogar nur eine
komplette Simulation. Möglicherweise existierten auch mehr Räume als nur dieser
eine, vielleicht hatte man ein Dutzend oder mehr Doppelgänger geschaffen, die
so absolut identisch waren, dass man sie nicht voneinander unterscheiden
konnte.
    Befand man sich erst einmal im
Inneren, gab es auf der ganzen Erde keinen Platz, an dem man sicherer und
geschützter aufgehoben gewesen wäre als dort, ausgenommen lediglich der
Thronsaal des Imperators. Niemand konnte einen an einem Ort belauschen, der gar
nicht existierte und der damit unauffindbar war. Hinter den Wänden dieser
Kammer, die mit dunklem Mahagoni getäfelt waren und von minimalistischen
Kunstwerken und nur wenigen Lumenkugeln geschmückt wurden, fanden sich
verborgene Lagen aus diversen Instrumenten, die diesen Ort für jeden, der ihn
irgendwie
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